Ender Lilies: Quietus of the Knights (Review)

Ender Lilies: Quietus of the Knights von Binary Haze Interactive ist ein Dark Fantasy 2D Action RPG. Im Spielverlauf wird man nicht nur stärker, sondern erhält auch neue Möglichkeiten, Hindernisse zu überwinden und so neue Wege zu öffnen oder optionale Items zu finden.

Diverse Sprachen stehen zur Verfügung, darunter auch Deutsch. Sprachausgabe gibt es nicht.

Story

Ein Mädchen in weißem Gewand erwacht ohne Erinnerung, stumm. An ihrer Seite der Schwarze Ritter. Unsterbliche Monster, sogenannte Unreine, durchstreifen dieses Endland. Was ist hier geschehen? Das Mädchen hat offenbar die Kraft, Unreine zu reinigen und so aufzuhalten. Bei einer Reinigung sieht sie Erinnerungsfetzen einer Unreinen, in dem das Mädchen Lily genannt wird. So beschließen Lily und der Schwarze Ritter, weitere Erinnerungen zu suchen und mehr über Lily und den Zustand des Endlands herauszufinden. Das Storytelling findet hauptsächlich über vereinzelte Monologe des Schwarzen Ritters sowie Erinnerungen der Unreinen statt, ergänzt durch auffindbare Texte.

Gameplay

Zu Beginn kann Lily laufen, springen und ausweichen, sowie mit manchen Objekten interagieren. Das Ausweichen bietet eine kurze Unverwundbarkeit und ist aufgrund des teils hohen Schadens durch gegnerische Treffer auch sehr empfehlenswert. Außerdem ist es bei manchen Sprungpassagen zur Reichweitenerhöhung hilfreich.

Lily selbst kann storytechnisch nicht direkt kämpfen, sondern beschwört dafür Seelen. Auch der Schwarze Ritter ist da keine Ausnahme. Durch Besiegen und anschließendem Reinigen von Bossen und Minibossen erhält sie weitere Seelen, die sie als Haupt- oder Nebenfertigkeit nutzen kann. Viele Fertigkeiten sind gameplaytechnisch aber im Grunde wie direkter Einsatz von Waffen oder Spezialangriffen. Die meisten Fertigkeiten haben hierbei eine begrenzte Nutzungszahl und einen Cooldown. Gleichzeitig ausgerüstet haben kann man zwei Sets mit je drei Seelen. Per Knopfdruck wechselt man zwischen den Sets.

Lily lässt den Schwarzen Ritter angreifen.

Schaden kann Lily durch begrenzt nutzbare „Gebete“ heilen. Wird man besiegt, landet man beim letzten sogenannten „Ruheort“. Das können z.B. Bänke oder Stühle sein, auf die sich Lily setzt. Dort kann man auch speichern. Benutzt man einen Ruheort, wird man geheilt und die Nutzungszahl von Gebeten und Fertigkeiten wird dabei wieder aufgefüllt. Desweiteren tauchen besiegte Standardgegner wieder auf. Außerdem kann man nur an Ruheorten die ausgerüsteten Fertigkeiten wechseln. Schon früh schaltet man eine Schnellreisefunktion zwischen Ruheorten frei. Ruheorte sind dabei relativ großzügig verteilt, und in der Regel findet sich auch kurz vor Bossen einer.

Erkundung

Beim Erkunden stehen nicht nur Gegner im Weg, sondern auch diverse Hindernisse, die teilweise erst mit weiteren Fähigkeiten bewältigt werden können. Diese erhält man durch Bosskämpfe. Neben dem normalen Weg voran kann man so auch durch Backtracking mit neuen Fähigkeiten diverse Sachen sammeln, um es leichter zu haben. Der Levelanstieg durch Kämpfe bringt hauptsächlich mehr Angriffsstärke.

Ein Ruheort.

So gibt es z.B. Upgrades für Lilys Lebenspunkte, Materialien zum Verstärken von Haupt- und Neben-Fertigkeiten und ausrüstbare Relikte zu finden. Diese bieten diverse Boni, benötigen aber unterschiedlich viele Slots zum Ausrüsten. Auch die zur Verfügung stehende Slotanzahl kann man durch auffindbare Gegenstände erhöhen. Fertigkeiten verstärken und Relikte ausrüsten kann man nur an Ruheorten. Per Menüfunktion kann man allerdings direkt zum letzten Ruheort zurückkehren.

Fazit

Nach rund zwanzig Stunden hatte ich das Spiel komplettiert. Die Schwierigkeit fand ich moderat, bei keinem Boss brauchte ich mehr als 10 Versuche. Auch abseits der Bosse wurde ich so manches mal besiegt, aber durch die häufigen Ruheorte hält sich auch da die Schwierigkeit in Grenzen. Vereinzelte Sprungabschnitte fand ich etwas grenzwertig designt, sodass ich mich zwischendurch manchmal fragte, ob eigentlich erst eine neue Fähigkeit nötig sei. Davon abgesehen sind sie aber nicht besonders fordernd. Es gibt auch noch ganz wenige optionale Dinge zu finden, für die man scheinbar die richtigen Fertigkeiten nutzen muss, um genug horizontale oder vertikale Bewegung durchführen zu können. Eigentlich ein interessanter Ansatz. Da das aber kein normal gefordertes Vorgehen ist, finde ich es etwas unglücklich. Vor allem, wenn das zu findende Item nicht auf dem Bildschirm zu sehen ist, um anzudeuten, dass man irgendwie dahin kommen kann. Die Tatsache, dass Räume auf der Karte durch Farbe anzeigen, ob noch etwas zu finden ist, ist in diesem Grenzfall wenig hilfreich, ansonsten aber sehr willkommen.

Aus einer Erinnerung.

Der Grafikstil ist nett anzusehen, auch wenn auf der Nintendo Switch immer wieder kleinere Ruckler auftreten. Probleme in Kampf oder bei der Bewegung hatte ich dadurch jedoch nie. Die Musik unterstützt die Atmosphäre. Es ist ein nettes Detail, dass sich die Seelen des aktuellen Sets zu Lily gesellen, wenn sie an einem Ruheort verweilt oder kurz untätig ist, meist folgen sie lediglich als rote Kugeln. Auch das Kämpfen macht mir Spaß. Es hat eine angenehme Geschwindigkeit und ist nicht übermäßig komplex, und wenn man die Movesets der Gegner kennt auch nicht besonders schwer. Zumal der Beginn von Angriffen oft durch spezielle Grafikeffekte angekündigt wird. Insgesamt fühlte ich mich durch Ender Lilies: Quietus of the Knights gut unterhalten.

Getestet auf Nintendo Switch.