Toree 3D (Review)

Disclaimer: Diplodocus Games hat Toree 3D auf Nintendo Switch portiert, aber über die Bereitstellung des Spiels hinaus ist Sebastian nicht in dieses Review involviert. Ich habe mich nicht davon beeinflussen lassen, sondern handhabe diesen Artikel wie jedes andere Review.

Ähnlich wie schon Kiwi 64 und Macbat 64, ist auch Siactros Toree 3D ein kompaktes 3D-Jump’n’Run in der nostalgischen Optik der späten 90er.

Die invertierte Kamera und das Bestätigen mit B anstelle von A sind im ersten Moment ungewohnt. Aber spätestens beim zweiten Besuch eines Levels war mir die Kamerasteuerung meistens fast egal, weil ich sie bei Speedruns wenig benutze. Zum Boosten laden die neun Level alle ein. Beim ersten Betreten eines Levels vielleicht etwas zu sehr, wodurch ich an Plattformen vorbei in Abgründe gesprungen bin, statt die Level entspannt durchzuspielen. Daneben hat jedes Level einen Timer und aus Abschluss-Zeit ergibt sich der Rang.

Kleine, niedliche Sterne können in jedem Level gesammelt werden. Die Gesamtzahl wird auf dem Bildschirm angezeigt, so dass sich nachvollziehen lässt, ob man alle eingesammelt hat. Bis auf ein paar Sterne in einem der Level sind zudem alle auf der Strecke und kaum zu übersehen. Gegner sind zwar vorhanden, Toree kann sie aber nicht angreifen und sollte ihnen lieber aus dem Weg gehen.

Ist das nicht niedlich?

Der wahre Spaß beginnt aber nach dem ersten Durchspielen und besteht darin, auf Bestzeiten abzuzielen. Es fehlt ein wenig die Möglichkeit, abzuschätzen, wie weit man vom besten Rang entfernt ist. Aber auch so besteht der Anreiz, Abkürzungen zu finden und hier und da einzelne Sekunden(bruchteile) einzusparen. Das Risiko einzugehen, über große Lücken einen Doppelsprung zu wagen, statt um die Ecke zu rennen. Einzig bei den Lastwagen auf den Straßenlevels ist es bisweilen schwierig, abzuschätzen, ob ein Sprung auf den nächsten Wagen noch gelingt.

Wo Macbat schon niedlich war, setzt Toree dem Ganzen noch einmal eins drauf. Es ist bunter und fröhlicher und Toree quietscht niedlich, wodurch die auch hier vorhandenen Horrorelemente stärker kontrastieren.

Alle passend gekleidet.

Zwar haben mich viele Jump Scares kalt erwischt und bei statischem Rauschen werde ich immer ein wenig unruhig, aber das Spiel wird dennoch nie zu gruselig. Stattdessen trägt beides neben sichtbaren Code-Zeilen im Hintergrund sehr zum Spielspaß bei. So gibt es ein pastellrosa Level mit großen, lächelnden Sternen im Hintergrund, das zeitweise düster wird. Das Lächeln wird zur Grimasse, die Musik hört auf und alles vermittelt das Gefühl, sich beeilen zu müssen.

Auch davon abgesehen motiviert das Spiel dazu, den Rennknopf gedrückt zu halten. Im Flow lässt es sich gut durch die Level springen und rennen. Nur in vereinzelten Momenten muss Toree kurz stehen bleiben. Zumeist kann man aber in Bewegung bleiben.

Beschleunigungsstreifen!

Wo Macbat 64 eine Hommage an den Beginn der 3D-Ära ist, bei der das Gameplay ein wenig ins Hintertreffen gerät, bietet Toree 3D neben der Ästhetik ein schnelles, motivierendes Gameplay. Dadurch ist es auch anspruchsvoller, aber noch immer gut zu bewältigen. Es ist ebenfalls ein kompaktes Spiel. Wo bei Macbat Geheimnisse dazu animieren, Level erneut zu betreten, sind es bei Toree Bestzeiten und Abkürzungsmöglichkeiten. Während der Fokus auf Horrorelemente hier größer ist, sind diese insgesamt weniger unheimlich. Zwar mag Toree 3D wieder ein kurzes Spiel sein, doch es weiß ebenfalls durchweg zu unterhalten. Damit kann ich das Spiel sowohl für einen Abend voller Nostalgie empfehlen, als auch für jeden, der sich ein bisschen wie ein richtiger Speedrunner fühlen will.

Vielen Dank an Diplodocus Games für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.