Animal Fight Club (Review)

Eine Frage stellen wir für diese Review einmal bei Seite, nämlich „warum“. So weit alles klar? Dann können wir ja loslegen.

Animal Fight Club des italienischen Entwicklers Corvo Studio greift das Genre der Schlachtsimulatoren (ist das mittlerweile ein eigenes Genre?) auf und wirft dabei Tiere in den Ring. Wortwörtlich. Das Spiel beginnt mit einer Handvoll Tieren, die für uns in die Schlacht ziehen. Warum und gegen wen? Das wollten wir doch nicht fragen! Die schlechte Übersetzung lässt uns das ohnehin nur erahnen. Das einzige, was der Spieler wissen muss: Die eigenen Tiere müssen besser sein, als die anderen. Und wenn eine Ente, ein Pinguin, eine Krabbe und ein Coyote nicht ausreichen, dann muss man sie eben fusionieren. Zum Glück haben wir dazu eine Maschine parat.

Das ist auch schon der Unique Selling Point des Spiels: Die 35 Spezies, darunter sind nicht nur gewöhnliche Tiere wie Kängurus, Elefanten und Haie, sondern auch einige Dinosaurier und Fantasiewesen, lassen sich beliebig miteinander kombinieren. Ein Tier gibt dabei den Kopf vor und das andere den Körper. So entstehen mehr als 1000 mögliche Kombinationen mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie Geschwindigkeit, Angriffskraft und Lebenspunkte. Hat man seine Truppe ausgewählt, gilt es noch sich für eine Formation zu entscheiden, bevor man in eine Mission startet. Die Teamgröße ist dabei durch das Gesamtgewicht beschränkt.

Das eigentliche Gameplay ist sehr simpel gehalten. Mit dem Analogstick wird das Tier gesteuert, eine Taste ist zum Angreifen da und die Schultertasten lassen uns wahlweise einen Ausweichsprung zur Seite machen oder die Kontrolle eines anderen Wesens übernehmen. So gilt es nun, je nach Mission, eine oder mehrere Wellen an Feinden zu besiegen, bevor das eigene Team besiegt wird. Es ist genau so spannend, wie es klingt. Der Reiz liegt wirklich darin, die verschiedenen, kombinierten Tiere zu sehen. Ein Raptor mit einem Krabbenkopf, eine Giraffe mit Elefantenkopf oder ein Hai mit einem Alpakakopf sorgen durchaus für kurzweiligen Spaß. Ich war aber doch überrascht davon, wie viel Einfluss man auf das Geschehen nehmen kann. Während sich die ersten Runden noch sehr zufällig angefühlt haben, hatte ich gerade bei einem Rematch nach einer Niederlage das Gefühl sehr viel durch geschicktes Ausweichen beeinflussen zu können.

Das Spiel bietet einen Singleplayermodus, bei dem man vorgefertigte Missionen absolviert und dabei Geld verdient, von dem man wiederum neue Tiere kaufen kann. Außerdem gibt es einen Sandkastenmodus, in dem man beliebige Szenarien erstellen kann, um sein eigenes Team daran zu probieren.

Wer einen kurzen Zeitvertreib für kleines Geld sucht darf durchaus zugreifen. Nur all zu tiefgründiges Gameplay sucht man hier vergeblich.