This War of Mine (Review)

Manchmal versuchen Spiele nicht nur zu unterhalten, sondern manche sollen uns bestimmte Schrecken vor Augen führen. Eines dieser Spiele ist This War of Mine von 11bit Studios, die auch verantwortlich sind für Children of Morta und Moonlighter. Nach längerer Zeit sind nun die letzten beiden Stories für Besitzer der Complete Edition für Switch erschienen. Das habe ich zum Anlass genommen, die beiden zu Spielen und auch mal wieder eine Runde im normalen Modus zu spielen.

This War of Mine ist eine Überlebenssimulation, die in einem fiktiven Krieg spielt. Man steuert eine Gruppe Zivilisten, die in einem Haus im Kriegsgebiet Unterschlupf gefunden haben. Tagsüber kümmert man sich darum seinen Unterschlupf sicherer zu machen oder Dinge herzustellen, die einem beim Überleben helfen. Nachts geht man an diversen Orten plündern, um das Überleben der eigenen Leute sicherzustellen.

Nachts kann der eigene Unterschlupf von Plünderern überfallen werden, daher ist es wichtig diesen zu sichern oder wachen aufzustellen. Die eigenen Leute brauchen ausreichend Schlaf, etwas zu Essen und je nach Charakter auch Zigaretten, Kaffee und Alkohol. Im Winter muss man auch noch für ausreichend Feuerholz sorgen. Manchmal braucht man auch Medikamente und Bandagen, falls die Charaktere verletzt oder krank werden. Beim Plündern erkundet man ein ausgewähltes Gebiet und nimmt alles mit was man benötigt und tragen kann. Teilweise sind aber auch bestimmte Werkzeuge nötig um weiterzukommen, z.B. Schaufeln um Schutt wegzuräumen, ein Dietrich oder ein Brecheisen um Schlösser zu knacken oder man muss vorsichtig sein, weil feindliche Charaktere in dem Gebiet zu finden sind. Man kann auch angegriffen werden, sich dabei wehren und andere töten oder auf der Flucht verletzt werden.

So hat man nicht nur für das körperliche Wohl der eigenen Charaktere, sondern auch für das seelische Wohl zu sorgen. Manche verzweifeln auch leicht an den Grausamkeiten des Krieges. Diese ganzen Bedingungen zu erfüllen, ist gerade beim ersten Mal nicht leicht und sorgt für manch harte Entscheidung. Das ist natürlich gewollt, um einem vor Augen zu führen wie grausam die Lage für Menschen in solche Situationen ist.

Wie es bei solchen Überlebenssimulation meist der Fall ist, wenn man das Spiel kennt, dann wird man besser. Und das habe ich auch bei meinem letzten Durchgang gemerkt. Es war sehr leicht die gefährlichen Situationen oder manch harte Entscheidung zu umgehen. Man kann mit gewisser Erfahrung auch ein Stück weit routiniert rangehen. Das sorgt dafür, dass die Umstände immer weniger Schrecken verbreiten. Irgendwann endet dann der Krieg und es gibt einen Abspann mit allen wichtigen Ereignissen, die man im Laufe der Zeit erlebt hat.

Später wurden dann die Stories eingeführt. Diese erzählen mehr Geschichte, als nur das Überleben einer Gruppe von Zivilisten. Da geht es z.B. um ein Ehepaar, das einen Radiosender betreibt und über die Schrecken des Krieges berichtet. Man muss Entscheidungen treffen, was man berichtet und was nicht. Berichtet man über die Gräueltaten des Militärs und bringt sich womöglich selbst in Gefahr, aber schützt dadurch andere oder schützt man sich selbst? In einer anderen Story muss man oft abwägen ob man Menschen hilft und im Gegenzug Kunst und wichtige Kulturgegenstände dafür opfert und wie weit man bereit ist zu gehen um Kunst zu schützen. Die Stories stellen einen vor viele Entscheidungen und sorgen für Abwechslung und neue Herausforderungen, wenn man das Hauptspiel bereits gut kennt.

Die Präsentation des Spiels ist passend zu den Umständen düster gehalten. Die Steuerung funktioniert in ruhigen Situationen ausreichend gut. Man steuert die Figuren mit dem Stick nach links und rechts und kann dann mit bestimmten Punkten interagieren um z.B. eine Werkstatt zu benutzen, etwas zu essen oder zu plündern. In Situationen, in denen es zu einem Kampf kommt wird es dann schwierig und man merkt, dass die Steuerung eher auf Maussteuerung ausgelegt ist. Oft ist es daher besser aus solchen Situationen einfach zu flüchten.

Wer Überlebenssimulationen mag und auch kein Problem mit dem düsteren und manchmal traurigen Setting hat, der sollte ruhig mal einen Blick auf das Spiel werfen. Ich kann es empfehlen, aber nur, wenn man dafür die Laune hat. Sonst kann es sicherlich auch ganz schön runterziehen.

Getestet auf Nintendo Switch.