Deleveled (Review)

Ich bin 10 Jahre alt und zeichne mit Kreide Hüpfkästchen auf den Boden, auf Feld vier einen Stein – dort darf ich nicht reinhüpfen und auf geht‘s, losgehüpft bis Feld 9, dabei bloß nicht mit der Zehenspitze auf ein angrenzendes Feld kommen und auf dem Rückweg den Stein mitnehmen!
Viele von uns haben solche oder ähnliche Erinnerungen und Deleveled von ToasterFuel schlägt genau in diese Kerbe. Unsere Kästchen sind nun Plattformen mit unterschiedlichen Höhen, der Stein wird zu Abgründen und Stacheln und wir sind nun zwei springende Kästchen. Zugegeben, Hüpfkästchen sind etwas simpler, aber wir sind auch älter geworden und wollen neue Herausforderungen haben.

Deleveled ist ein Puzzle-Plattformer der unser Geschick und unser Hirnschmalz auf die Probe stellen möchte und dies klappt außerordentlich gut. Das Spielprinzip ist sehr einfach, es werden zwei orangene Kästchen gesteuert, die beide in ein oder mehrere Ziele bewegt werden müssen. Diese Kästchen liegen sich gegenüber und sind durch eine Mittellinie und Hindernisse voneinander getrennt, haben aber den Drang sich aufeinander zuzubewegen. Fallen die Kästchen auf die Mittellinie prallen sie davon ab und springen so hoch, wie sie gefallen sind, hierbei überträgt das eine Kästchen sein Momentum auf das anderen, aber nur, wenn sie sich beim Aufprall gegenüber liegen. Die ersten Level sind sehr gut designed um die Mechaniken des Spiels zu vermitteln und lassen keine Fragen offen.

Das Spiel ist in 10 Stufen mit 12 Leveln eingeteilt und zieht im Schwierigkeitsgrad recht zügig an, mussten wir zu Beginn unsere Kästchen nur in ein Ziel navigieren so wächst dies im Spielverlauf auf multiple Ziele pro Level an, mit teils sehr knackigen Hindernissen wie Stacheln, Gruben in die wir fallen oder Wände die nur von einer Seite aus durchquert werden können. Für jedes Level welches ohne Sterben absolviert wird, werden wir mit einem Stern belohnt, diese benötigen wir auch um die nächsten Stufen oder Bonuslevel freizuspielen, wer also sofort mit Stufe 10 beginnen will, kann dies nicht tun sondern muss sich den Weg dahin hart erarbeiten. Grafisch ist Deleveled minimalistisch gehalten, was dem Gameplay sehr zugute kommt, da so keine unnötigen Ablenkungen auftauchen.

Mir hat das Konzept des Spieles sehr gefallen und ich bin beeindruckt, was für komplexe Level entstehen können, wenn man so eine simple Idee richtig und gekonnt umsetzt. Zu Beginn stellte sich mir dir Frage, ob das jetzt alles gewesen sein soll, jedoch änderte sich das sehr schnell, vor allem stellt das Sammeln der Sterne ohne zu sterben eine große Herausforderung dar, die auch Puzzle- und Geschickbegeisterte eine Weile beschäftigen dürfte. Zum einen kann man sehr viel Zeit in Deleveled am Stück investieren, jedoch auch nur einzelne kleine Rätsel lösen, woran Genreprofis und Casual Gamer gleichermaßen ihre Freude haben dürften. Auch zum Überbrücken von kleinen Wartezeiten auf die Bahn oder Ähnlichem sehe ich dieses Spiel punkten. Unterm Strich kann ich dieses Spiel jedem empfehlen, der zumindest etwas Freude daran hat Geschicklichkeits- oder Knobelspiele zu spielen. Des Weiteren möchte ich positiv hervorheben, dass Deleveled mit nur einem Stick gespielt werden kann, es ist also eine hohe Barrierefreiheit gegeben.

Vielen Dank an Quantum Astrophysicists Guild für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.