Kandagawa Jet Girls (Review)

Kandagawa Jet Girls ist ein Multimedia Projekt mehrere japanischer Unternehmen u.a. mit einer Animeserie und dem Spiel, das ich jetzt eine Weile gespielt habe. Das Spiel spielt in einer Welt in der Jet Racing ein sehr beliebter Sport ist und es viele Mädchen gibt, die in Zweierteams dem Sport nachgehen. Im Storymodus des Spiels spielt man eines dieser Zweierteams.

Zu Anfang kann man mithilfe eines Tutorials die Steuerung erlernen, was auch dringend geboten ist, denn die ist komplexer als ich es erwartet hatte. Um die Steuerung zu erlernen sind ganze 14 Tutorialmissionen vorhanden. Klar kann man ganz normal lenken, beschleunigen, bremsen. Zusätzlich gibt es noch wie in vielen anderen Rennspielen auch die Möglichkeit um Kurven zu sliden und einen Boost zu betätigen. Auf der Strecke gibt es auch noch Sprungschanzen und wenn man in der Luft die Sticks in bestimmte Richtungen drückt, wird einer von 4 verschiedenen Tricks aufgeführt, der den Boost schneller auflädt. Danach wird es meiner Meinung nach zu kompliziert. Man kann die Spitze des Wassermotorrads (ja, das ist der amtliche deutsche Name, denn Jetski ist ein Markenname) heben und senken, wenn sie unten ist, ist man langsamer, kommt aber besser um Kurven. Wenn sie oben ist, ist man schneller unterwegs kann aber kaum noch um die Kurven lenken. Mitten im Rennen kann das schon mal ein Problem bedeuten, denn optisch konnte ich nicht erkennen ob die Nase nun oben ist oder unten, und dann hing ich leider öfter in einer Wand als mir lieb war, sowohl innen und außen.

Wenn man jetzt denkt, damit sollte es das gewesen sein, hat weit gefehlt, denn es sind nicht nur aus optischen Gründen oder wegen der Story zwei Mädchen auf einem Wassermotorrad unterwegs. Eins der Mädchen ist für das Fahren zuständig und das andere für die Waffen. Man kann entweder normal auf die Renngegner schießen oder mit den Waffen die man auf der Strecke einsammelt und nach einmaligem Gebrauch wieder weg sind. Durch Treffer wird das Schild der Konkurrenz – oder wenn man selbst getroffen wird das eigene – beschädigt und man wird langsamer. Es lädt sich aber nach einer Weile wieder auf. Während man im Schießmodus ist wird das Wassermotorrad automatisch gesteuert, was auch gar nicht anders möglich wäre, wenn man die ganze Zeit nach hinten schaut und gar nicht auf die Strecke achten kann.

Nachdem ich diese relativ komplexe Steuerung erstmal gelernt hatte, was erstmal nur bedeutet, dass ich wusste welche Tasten man wofür drücken muss und nicht, dass ich es auch wirklich beherrsche, ging es erstmal in den Storymodus. In dem Modus kann man eine Rennmission nach der nächsten auswählen und vor und nach jedem Rennen gibt es kurze Gespräche zwischen den Teammitgliedern und einem Konkurrenzteam. Das sind meist aber alles sehr belanglose Schul-Anime-Klischees. Das tut man sich wohl hauptsächlich wegen der Optik an. Die Grafik in diesen Zwischensequenzen ist nämlich ganz hübsch und recht kurvig, meist aber auch sehr statisch bis auf bestimmte Körperteile. Die Grafik in den Rennen ist jetzt nicht sonderlich hübsch, aber wirklich darauf achten konnte ich nicht, denn anfangs hatte ich zu sehr mit der Steuerung zu kämpfen.

Auf den Rennstrecken befinden sich neben den Waffen zum Einsammeln und der Sprungschanzen noch eine Menge Bälle, Ringe und Beschleunigungsfelder. Das meiste hilft wahrscheinlich dabei die Boostleiste aufzufüllen, aber genau darauf achten konnte ich während des Rennens nicht. Für mich war es anfangs immer irgendwie etwas Glücksspiel ob ich ein Rennen gewonnen habe oder nicht. Ich konnte die meiste Zeit das Rennen anführen und dann habe ich meinen Kampf gegen die Steuerung mal wieder in einer Kurve kurz vor dem Ziel verloren und somit auch den ersten Platz. Später im Spiel habe ich dann etwas herumgetrickst mit dem Schießmodus. Wenn ich weit genug in Führung war, habe ich den Modus aktiviert und das Wassermotorrad alleine fahren lassen. Solange die Waffe nicht benutzt wird, weil man keinen Gegner lange genug anvisieren kann, kann man sich so ins Ziel bringen lassen ohne mit der Steuerung zu kämpfen. So habe ich sogar einem einen SSS Rang geschafft. Dann habe ich mir gedacht, ich kann das Spiel sich ja nicht die ganze Zeit selbst spielen lassen und bin mal wieder ein paar Rennen selbst gefahren und tatsächlich habe ich es geschafft dabei einigermaßen vernünftig um die Kurven zu fahren. Dabei habe ich aber noch lange nicht alle Feinheiten der Steuerung genutzt und konnte doch mit sehr großem Vorsprung durchs Ziel fahren.

Durch die Rennen schaltet man dann eine ganze Menge frei, unter anderem die Storys der anderen Zweierteams, die man auch noch spielen kann, Teile für das Fahrzeug, Klamotten und Accessoires. Die Fahrzeugteile sollen das Fahrzeug wohl vom Handling oder der Beschleunigung verändern, da ich aber nicht das Gefühl hatte ein paar kleinere Änderungen am Handling würden mir helfen, habe ich mich gar nicht erst damit befasst. Mit der Kleidung und mit den Accessoires, die man teils erst in einem Shop kaufen muss, kann man seine Fahrerinnen hübsch anziehen. Es stehen sogar einige Bikinis zur Auswahl für diejenigen denen die normalen Kleidungen nicht freizügig genug sind. Um richtig viele Punkte zum Shoppen zu holen, kann man dann noch einige Minispiele spielen, wie z.B. das Wassermotorrad reinigen oder Trickfahren.

Ich würde das Spiel eher nicht empfehlen. Es mag auch etwas an meiner Erwartung liegen, da ich gehofft hatte einen spaßigen nicht zu komplexen Funracer zu bekommen, aber Spaß hatte ich wenig. Wer Komplexität bei der Steuerung mag, kann sich das Spiel sicher mal anschauen, aber, wenn man die Steuerung beherrscht wird es wohl eher zu leicht sein. Wer nur die Mädchen sehen will oder was sie so erleben, der sollte sich lieber Animeserie anschauen.

Vielen Dank an Marvelous für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf PlayStation 4 Pro.