Der große Village-Jahresrückblick 2025 – Teil 1

Titelbild Jahresrückblick 2025

2025 war ein Jahr voller Irrungen und Wirrungen. Und ich vermute, wenn ihr diesen Artikel lest, seid ihr ähnlich drauf gewesen wie ich und ebenfalls ein wenig vor der “realen” Welt geflüchtet. Denn wo lassen sich die Sorgen des Alltags besser vergessen, als in zerbrochenen und zerhauenen, rasanten und gediegenen, mysteriösen und offensichtlichen oder bunten und düsteren Welten?

Zur Feier des Jahreswechsels haben wir uns daher überlegt, wie wir euch am besten auf eine Reise durch ein aufregendes Spielejahr 2025 mitnehmen können. Und wie gelingt uns dies am besten? Mit mehreren Reisen, logisch! Und vor allem viele persönliche Noten. Eine Woche voller Rückblicke, Einblicke und Ausblicke.


Heute darf ich euch durch mein Jahr 2025 begleiten. Wenn ich zurückschaue, dann habe ich in den vergangenen Monaten ein starkes Gaming-Leben geführt. Unerwartet durchaus, denn die großen Veränderungen in meinem Kosmos hatten natürlich auch ihre Auswirkungen auf 2025. 

Ich werde euch daher kurz hinter die Kulissen des gesichtslosen Namens unter manchen Village-Artikel entführen. Davon erzählen, wie sich meine Herangehensweise an den ominösen Backlog verändert hat. Euch zeigen, wie klar sich ein vorher kaum existenter Fokus präzisiert hat. Und einfach drauf los labern, weil ich jetzt gar nicht so Recht weiß, wo das alles hinführen kann bzw. soll. 

Wenn ihr also den gegebenenfalls langweiligen Selbstfindungs-BlaBla überspringen und lieber direkt zu meinen Gaming-Momenten kommen wollt, einfach ans Ende der Seite springen und die zweite Seite aufsuchen. 

Wo ist nur die Zeit geblieben?

Das Jahr ist mittlerweile 362 Tage alt, wenn dieser Artikel das Licht der Welt erblickt. Ich habe zwei Weihnachten mit angewachsener Familie hinter mir und bin trotz all dem Stress, der schlaflosen Nächte – welche sich in den letzten Wochen stark verringert haben! – und manche zu früh dahingeschiedene Nerven, ganz simpel gesprochen: glücklich. Und ja, Einstein, Zeit ist relativ. Denn schneller als in diesen 362 Tagen ist die Zeit noch nie verflogen.

Mir war im Vorfeld durchaus bewusst, dass meine Zeit mit Videospielen als zentrales Hobby sich stark einschränken würde. Und dies lässt sich auch durchaus an den Zahlen messen. 2023 waren es noch über 70 Titel, die ich für mich als gespielt markiert habe. Das darauffolgende Jahr bot nur noch knapp über 40. [Ich bin mir bewusst, dass diese Zahlen gemessen an anderen Menschen mit Sicherheit immer noch utopisch und verrückt-bemerkenswert (je nach Perspektive) daherkommen.] Ich habe daher angenommen, dass ein volles Jahr seinen Stempel hinterlassen würde. Vor allem in einer Zeit voller Tatendrang, erster Schritte und Trotzmotzigkeiten. 

Screenshot aus Metaphor: ReFantazio
Och, was vermisse ich euch!

Doch falsch gedacht, denn das Niveau des Vorjahres konnte ich 2025 halten. Dies ist umso bemerkenswerter, weil sich in der Anfangsphase des Jahres mein Fokus verändert hat. Videospiele waren nicht mehr der alleinige Zeitvertreib, ich genoss selbstverständlich auch die Zeit mit meinem Kleinen. Freizeit wurde nun weiter gestreut: Familie abseits des Kerns rückte stärker in den Vordergrund. Videospiele wichen zu Beginn zunehmend anderen Freuden. Selbst Bücher habe ich wieder vermehrt in der wenigen Zeit präferiert und bewusster gelesen. Verrückt.

Priorisierungen

Und so war der Beginn des Jahres geprägt von einigen wenigen, kleineren Titeln. Aus dem Vorjahr habe ich noch mein “Coop”-Spiel Indiana Jones and the Great Circle mitgenommen und mir einen Titel nach dem anderen vorgenommen. Diese Priorisierung auf maximal einen Titel pro Plattform gleichzeitig war von großer Bedeutung für mich. Zugleich sollten diese nicht so ähnlich ausfallen, um manche Titel nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Jetzt zum Ende des Jahres habe ich dies mit Clair Obscur: Expedition 33 und Digimon Story: Time Stranger gebrochen…und sofort kam es ins Wanken. 

Zudem breche ich derzeit schneller ab. Am Ende ist Lebenszeit wichtig und wenn es nicht passt, soll man sich wirklich “durchquälen”. Ein wenig traurig war es schon, den Hebel bei Ultros zu ziehen, worauf ich mich sehr gefreut habe, wie ich in den Most Wanted des Februars 2024 erwähnte. Doch wie hieß es da so schön entlarvend von mir? »Leider habe ich noch nicht so viel von Ultros gesehen…«

Screenshot aus Dark Souls: Remastered
Wohl der größte Titel, den ich nach dem mittlerweile vierten Startversuch aufgrund von fehlender Chemie abgebrochen habe

Dazu passt auch, dass ich meinen Radar, über den ich ständig in den Most Wanteds labere, weitaus enger fasse. Es kommen nicht mehr so viele Titel drauf wie damals. Es mag vielleicht seltsam wirken, aber wenn man es sein Leben lang gewohnt ist, seinem Appetit so nachzugeben, wie er sich nach und nach aufbaut, dann fällt es schwerer, dies zu ändern.

Großen Einfluss hatte in der Hinsicht, dass ich gemeinsam mit meiner Frau begonnen habe, die physische Sammlung zu entschlacken. Ob moderne oder Retro-Titel, wir haben relativ schnell eine relativ große Sammlung angehäuft. Die Community im Village-Discord kann dies sicherlich bezeugen. Dank dem Anstieg limitierter Sonder-Retails und einem Haufen an Angeboten war kaum ein Spiel sicher vor uns. Auch Spiele, die im Interesse nur eine niedrige Priorisierung hätten bzw. stets von anderen Spielen verdrängt worden wären. Was vor einigen Jahren fast vier vollständige Regale gefüllt hat, ist nun auf zwei geschrumpft. Immer noch viel, aber die spürbare Belastung des ominösen Backlogs ist geringer geworden. Gut!

Fokus und somit wenig verschwendete Zeit

Dies alles und natürlich die Verknappung meiner Freizeit hat dafür gesorgt, dass sich meine Herangehensweise an Videospiele innerhalb dieses Jahres verändert hat. Selbst mein Review-ing hat sich verändert, lasse ich doch mittlerweile weniger Titel an sich anfragen. Hochzeiten mit drei Spielen gleichzeitig lassen sich einfach nicht mehr stemmen und darunter leidet in meinen Augen allen voran die Qualität des Textes, den ihr vorgesetzt bekommt.

Auffällig ist in meinen Augen, dass die selbst gewählten Titel abseits der Reviews vorrangig auch hoch in meiner Gunst stehen. Rückblickend würde ich behaupten, dass ich kein in der Breite so gutes Jahr hatte, was die Qualität der Spiele angeht. Neben den 2025er-Titeln, die den Löwenanteil ausmachen, habe ich mich vor allem an Metaphor: ReFantazio herangewagt. Es hat am Ende vier Monate gedauert, bis ich den Titel durch hatte, aber es war jede Sekunde wert. Durch eine Verbesserung der zeitlichen Umstände mit Nachwuchs und Optimierung meines Zeitmanagements gelingt es mir seitdem immer besser auch die großen Titel anzugehen. Wie ihr auf der nächsten Seite sicherlich sehen werdet.

Kurze Gedanken zu “kurzen Gedanken”

Doch bevor ich euch auf meine Spielmomente des Jahres verweisen will, möchte ich noch einmal zurückblicken auf den letztjährigen Jahresrückblick. Dort habe ich kurze Gedanken zu diesem Jahr geäußert und…hey, Slay the Spire 2 ist ja immer noch nicht erschienen! Gibt es einen Toptitel mehr für 2026, auf den ich mich freuen kann.

Ansonsten war es ganz spannend mit anzusehen, dass nicht Nintendo die Industrie durcheinander wirbelt, sondern vielmehr Microsoft. Dieses Jahr hatten wir zusehends mehr Titel, die von Xbox auf PlayStation kamen. Und mit Helldivers II ist ein Titel von PlayStation auf die Xbox rübergewechselt und hat ausnahmsweise mal nichts mit Baseball zu tun. Es scheinen, Nintendo an der Stelle ausgeklammert, immer mehr Titel über mehrere Plattformen hinweg veröffentlicht zu werden und Exklusivität eine temporäre Angelegenheit zu werden. Kann spannend werden, was das nächste Jahr für die drei Konsolengrößen bereit hält.

Aber jetzt, weiter zu meinen Spielehighlights/lowlights/gedanken/momenten des Jahres auf Seite 2!