
Wahrscheinlich sind Katzen die beliebteren Tiere, aber Runny Bunny zeigt, dass auch Häschen in Sachen Niedlichkeit und Platformingfähigkeiten nichts zu befürchten haben. Der 2D-Platformer mit Puzzleelementen setzt auf die Schnelligkeit von Hasen auf der Flucht und bei der Nahrungssuche.
Platforming abseits von Sprüngen über Abgründe
Runny Bunny ist kein Super Mario oder Sonic, auch wenn das Häschen sehr fix unterwegs ist. Stattdessen erinnert das Platforming vielmehr an Titel wie VVVVVV oder Warptank in Ufo 50. Denn das Häschen springt von Wand zu Wand statt über Bodenplattformen. Laufen kann das Häschen nicht.
Innerhalb von 100 Levels ist es das Ziel, jeden einzelnen Punkt und jede Karotte einzusammeln, um so den Durchgang zum nächsten Level freizuschalten. Dafür wähle ich die Richtung aus, in die das Häschen springen soll, und springe so von Wand zu Wand bis ins Portal. Die Bewegungen sind dabei sehr flüssig und schnell. Kaum berühren die Füße des Häschens den Boden, kann es auch schon weiterspringen, was eine unfassbare Sogwirkung auslöst. Durch die Gegend zu flitzen, so schnell es geht, macht extrem viel Spaß.

Doch das Häschen fliegt nicht nur durch die Gänge von Irrgärten, sondern es gilt auch, Hindernissen auszuweichen und die Sprünge bisweilen gut zu timen. Mal schießen Stacheln aus den Wänden, die das Häschen gerade passiert hat, mal muss es Feuer oder Pfeilen ausweichen. Bleibt das Häschen auf einer stachligen Wand zu lange sitzen, wird es besiegt und das Level beginnt erneut. Auch der Rückweg wird kurzzeitig gesperrt, solange die Stacheln ausgefahren sind. Die Hindernisse werden dabei vielfältig und oft überraschend umgesetzt. Zugleich sind neue Optionen so intuitiv umgesetzt, dass sie fast immer sofort erfolgreich eingesetzt sind.
In den meisten Fällen ist der Weg klar und die Durchführung verlangt präzises oder schnelles Platforming. Manchmal verschwinden aber auch Blöcke oder Bomben explodieren, was Rückwege versperrt oder Punkte nicht mehr sammelbar macht. Doch dank regelmäßiger sicherer Stellen ist es möglich, sich vorher den Weg zu überlegen. Reicht das nicht aus, ist das Häschen jedoch auch sehr schnell wieder zurück am Levelanfang und die schwierigen Stellen sind meist schnell wieder erreicht.

Welten und Hindernisse
Regelmäßig führt Runny Bunny auch neue Hindernisse ein und sorgt so für Abwechslung. Allerdings gibt es auch ein immer größer werdendes Repertoire an Hindernissen, die häufig wiederholt auftauchen. Außerdem ist der Platformer optisch in drei “Welten” aufgeteilt, die sich zwar äußerlich unterscheiden und neue Hindernisse mitbringen, aber auch alte Hindernisse in neuer Optik beibehalten. So gehen die Welten und Level ein wenig zu sehr ineinander über. Aber das ist lediglich ein kleiner Kritikpunkt bei all der Ideenvielfalt und der extrem flüssig umgesetzten Steuerung.
Dass es mal Schlangen oder Fledermäuse sind, mal Roboter, die sich ähnlich bewegen, fällt zwar auf, aber es stört nicht sonderlich. Außerdem werden selbst dabei noch ähnliche Konzepte anders umgesetzt als in früheren Levels.
Nach dreieinhalb Stunden habe ich das Spiel komplett abgeschlossen. Ein Todeszähler wäre vielleicht noch ein netter Bonus gewesen, aber dass es keinen gibt, tut dem Ganzen keinen Abbruch. Nach 100 Levels ist auch noch nicht der Punkt erreicht, an dem die Wiederholung der Hindernisse stören würde.
Jedes zehnte Level ist ein besonderes Level. Hier bewegt sich eine tödliche rote Wand durch das Level und erfordert schnelles Platforming. In Verbindung mit timerbasierten Hindernissen reicht es dann aber nicht mehr aus, nur möglichst schnell durch das Level zu flitzen. Einzelne dieser Level sind besonders herausfordernd, die übrigen Level werden zwar auch zunehmend schwieriger, bedürfen jedoch meist weniger schnellen Entscheidungen.
Insgesamt bieten die Level eine gute Mischung aus präzisem, gut getimten Platforming und ungestopptem Flow beim Einsammeln von Punkten.

Fazit
Runny Bunny ist ein schneller Platformer mit außergewöhnlich flüssiger Steuerung. Auch wenn sich einzelne Hindernisse oft wiederholen, ist das Spiel zu Ende, ehe es wirklich repetitiv werden könnte. Der Flow der Level ist sehr gut und bei Fehlschlägen ist das Häschen sofort wieder am Levelanfang und einsatzbereit. Wer mit 2D-Platformern etwas anfangen kann, kann an Runny Bunny bestimmt viel Freude haben.

Herzlichen Dank an Eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Gehüpft auf Nintendo Switch.