Maid of the Dead (Review)

Ich habe mancherlei Spiele von qureate gespielt. Manche VNs, manche mit Gameplay. Maid of the Dead gehört in die zweite Richtung. Ist es ein sexy survivors?

Zombies in Akihabara

In Maid of the Dead bricht in Akihabara eine Krankheit aus, die sich schnell verbreitet. Diese verwandelt die erkrankten salopp gesagt in Zombies.

Nagisa arbeitete in einem Maid Cafe und scheint immun gegen den Erreger. Das eröffnet ihr Kanon, die jünger aussieht als sie ist. Kanon hat Kenntnisse von Krankheitserregern und versucht mit Proben von Nagisa einen Impfstoff herzustellen. Mit diesem können auch manche anderen Maids gerettet werden, die eine gewisse Widerstandsfähigkeit haben und noch nicht voll zombifiziert wurden. Können die Maids die Hintergründe aufdecken und Akihabara retten?

Gut, wenn etwas Blut reicht.

Die Geschichte ist nicht besonders umfangreich und auch nicht sonderlich originell. Aber sie ist auch nicht wirklich wichtiger, als einen Rahmen für das Spiel zu bieten.

Maid Survivors

Vampire Survivors dürfte vielen Spielern ein Begriff sein, auch ich habe es gespielt. Auch wenn man dort unter Umständen einen nennenswerten Teil der Zeit quasi eben nicht spielt, Gegner werden mit passenden Upgrades oft ohne jegliches zutun neben der Upgradewahl niedergemetzelt.

Maid of the Dead erinnert etwas daran. Man hat verschiedene Charaktere zur Auswahl, bekämpft anstürmende Gegner und wählt bei Levelups aus mehreren Upgrades. Es gibt verschiedene offensive Möglichkeiten, meist Drohnen oder Explosivwaffen. Zusätzlich gibt es Fertigkeiten wie stetige Heilung oder diverse Statusboni.

Drohnen sind hilfreich.

Auch hier habe ich nicht allzu viel experimentiert, nachdem gewisse Fertigkeiten gut genug schienen. Besondere Wechselwirkungen wie Evolutionen in Vampire Survivors gibt es nicht.

Leider hat Maid of the Dead nicht ein ähnlich gutes „Belohnungs“-Sounddesign wie Vampire Survivors. Und auch wenn man in der Regel viel kürzere Levelziele hat, trägt das Spielprinzip im Spielverlauf nicht mehr. Es wird oft ermüdend anspruchslos. Ich hatte rund 15 Stunden zum Durchspielen benötigt.

Wenn eine Maid nur noch die halben HP übrig hat, kann übrigens eine Kleiderzerreiß-Einblendung erscheinen, mit noch weniger HP eine weitere. Es scheint aber keine Nachteile dadurch zu geben.

Oh nein.
Charakterunterschiede

Die Charaktere haben unterschiedliche Schuss- und Nahkampfwaffen, sowie begrenzt einsetzbare Superfertigkeiten. Nahkampfwaffen haben Cooldowns. Otohas Gatling schießt langanhaltend, hat aber danach lange Pausen. Dafür hat sie einen Morgenstern, der bei Einsatz im Kreis um sie schadet. Arisas Shotgun ist stark, hat aber geringe Reichweite. Manche „Nahkampf“-waffen werden geworfen und treffen so in höherer Reichweite.

Die Superfertigkeiten wirken recht unterschiedlich stark auf mich. Eine davon kann zum Beispiel lediglich alle Gegner für eine kurze Zeit stoppen, während andere teils hohen Schaden zufügen können. Auch die Trefferbereiche sind verschieden.

Superfertigkeiten haben eigene Cut-Ins.
Upgrades und Shop

In der Basis kann man mit gesammelten Punkten und Materialien Charaktere verstärken. Dabei kann man Kleidung (und somit HP, Verteidigung und Geschwindigkeit), Nahkampf- und Fernkampfwaffen aufbessern. Im Lauf der Geschichte erhält man meiner Meinung nach bei weitem nicht genug davon, um alle Charaktere gleichmäßig und angemessen aufzubessern. Deshalb habe ich meist die gleichen Charaktere genutzt.

Im Shop kann man Verbrauchsitems kaufen, von denen eines für Missionen ausgewählt werden kann und einen Buff bringt. Auch Accessoires gibt es, von denen man eines ausrüsten kann. Diese lassen sich ebenfalls aufbessern. Ich hatte aufgrund der hohen Kosten auch zuletzt nur zwei Accessoires.

Hier die Superfertigkeit von Nagisa in Aktion.
Seltsame Medizinanwendung

Werden Maids im Kampf besiegt, sind sie infiziert und können nicht eingesetzt werden. Neue Maids sind auch erst mal infiziert. In beiden Fällen kann man ein Minispiel spielen. Allerdings kann man das pro Charakter nach dem ersten Mal überspringen. Und das ist nicht ohne Grund so.

Man muss den linken Stick hin und her bewegen, um eine Leiste zu füllen. Bewegungssteuerung gibt es scheinbar nicht. Mit voller Leiste drückt man einen Knopf, um Medizin zu verteilen. Auf die Verteilung hat man übrigens keinen Einfluss. Mit kurzen Überblendungen und mehrfach wiederholt werden die Maids entzombifiziert. Das glibbrige blaue Zeug, das überall auf ihnen verteilt wurde, scheint sie nicht zu stören.

Sieht schon fast geheilt aus.

Das Minispiel ist zu wenig involvierend und dauert dafür zu lang. Wem es nicht ausreicht, dass Mädels mit zerfetzter Kleidung mit glibbrigem Zeug bedeckt werden, dem gibt das Minispiel nicht viel.

Fazit

Ich hatte ehrlich gesagt keine großen Erwartungen an Maid of the Dead. Schließlich war ich von Vampire Survivors schon nicht allzu angetan und ging zudem von weniger poliertem Gameplay aus. Als Pluspunkt hat es höher aufgelöste Mädels verschiedener Typen, und die Charakterinteraktionen in der Geschichte sind zwar nicht anspruchsvoll, können aber in ihrem sparsamen Umfang unterhalten.

Teilweise gibt es Vollbildillustrationen, von denen manche animiert sind. Diese Animationen wirken leider nicht ganz so flüssig, und auf Mundbewegung beim Sprechen wurde verzichtet.

Die beiden kenne ich.

Insgesamt trägt das Gameplay von Maid of the Dead nicht über die Spiellänge, und das Medizinminispiel ist wenig reizvoll gestaltet. Die Charaktere und die unoriginelle Story können das nicht ausgleichen.

Getestet auf Nintendo Switch.