Cricket Through the Ages (Review)

Es ist 22:30 Uhr und Miriam Muffel (9. Klasse) fällt siedend heiß ein, dass sie am nächsten Tag eine Präsentation über die Entstehung und Verbreitung von Cricket halten muss. Leider ist ihr Datenvolumen aufgebraucht und sie muss improvisieren. Ungefähr so muss die Vorbereitung auf dieses Spiel ausgesehen haben. 

Man benötigt nur eine einzige Taste, um das Spiel zu spielen. Allein macht es zwar nicht ganz so viel Spaß wie mit einer zweiten Person, aber es ist auch keine Katastrophe. Durch verschiedene Zeitabschnitte in der Evolution des Menschen und der besonders tragenden Zeiten ihrer Geschichte führt die recht freie Interpretation der Evolution des Ballsports Cricket.  

Angefangen bei den Dinosauriern, über den zweiten Weltkrieg hinweg bis in die Zukunft, in der die Beliebtheit von Cricket auch die Grenzen der Milchstraße übertritt. In jedem einzelnen Abschnitt geht es darum möglichst geschickt entweder den Ball – der im Verlaufe des Spiels auch durch andere Bälle oder runde Gegenstände ersetzt werden kann – so zu werfen, dass der Gegner ihn nicht schlagen kann. Oder man versucht als Batter den Ball, den Fels oder was auch immer zu treffen und möglichst weit wegzuschlagen. Der Schläger ist auch des Öfteren ausgetauscht gegen ein Messer, ein Laserschwert oder auch eine Schlange. 

Das hätte zumindest mit Cricket zu tun, aber tatsächlich ist die Hauptaufgabe in jeder Runde den Gegner möglichst abzumurksen. Ob man ihm mit dem Schläger oder dem Ball trifft, spielt keine Rolle. Manchmal reicht es eine Weile auf dem Gegner herumzuzappeln wie ein wütendes Walross. Die erzielten Punkte sind dabei schon fast nebensächlich. Ein bisschen fühlt man sich, als würde man ohne Erfahrung in der Augsburger Puppenkiste mitspielen. Mit ZL Smashing zuckt und wackelt der eigene Spieler auf den zweiten zu und sollte dabei nicht selbst drauf gehen. 

Das ist definitiv leichter gesagt als getan. Mit der Zeit bekommt man ein wenig Übung und die einzelnen, sehr skurrilen Abschnitte bringen allerhand einzigartige Challenges mit sich die am Ende des Spiels in einer großen Olympiade auf die Probe gestellt werden. 

Fazit

Ich kann mir gut vorstellen, dass man mit Cricket Through the Ages vor allem im Multiplayer viel Spaß haben kann. Den Teil habe ich bisher leider noch nicht testen können. Mir hat der Singleplayer Modus schon ganz gut gefallen, jedoch sehe ich keinen Dauerspaß darin und werde das Spiel höchstens einmal für eine schnelle Runde zwischendurch mit Freunden aus meinem Archiv rauskramen. Auf der einen Seite mag ich die extrem simple Ein-Tasten-Steuerung, auf der anderen fand ich es aber auch schnell sehr eintönig. 

Vielen lieben Dank an Devolver Digital für die Bereitstellung des Mustercodes. Gespielt auf Nintendo Switch.