Song of Nunu (Review)

Tequila Works ist mir bisher insbesondere mit Rime und The Sexy Brutale sehr positiv aufgefallen, dementsprechend habe ich mich sehr gefreut dass wir ein Testmuster zu Song of Nunu erhalten haben. Auch wenn ich League of Legends nur vom Hörensagen kenne kann ich schon vorwegnehmen, dass man eventuell einige Insider verpasst, die Geschichte aber auch ohne Kenntnisse verstehen kann. Tequila Works hat sich hier redlich Mühe gegeben, eine bezaubernde Grafik auf die Nintendo Switch zu zaubern und untermalt das Ganze sogar mit einer deutschen Sprachausgabe.

Nunu, seines Zeichens ein sehr junges Mitglied der Notai-Nomaden, macht sich mit seinem besten Freund, den letzten Yeti Willump, auf, das Herz des Blauen zu finden. Was genau dieses Herz des Blauen ist, darüber wird man erst Mal im Dunkeln gelassen. Und auch Willump hat seine kleinen Geheimnisse, die wir eventuell in dem circa 8 Stunden langen Abenteuer erforschen können. Den Großteil des Spiels steuern wir Nunu, in speziell dafür abgesteckten Gebieten übernimmt man aber auch oft Willump, während Nunu auf seinem Rücken reitet. Nunu kann Schneebälle schleudern, die für die vielen Rätsel unerlässlich sind, Willump hingegen ist der Kämpfer und hilft, sich gegen die eher selten auftauchenden Gegner zu wehren. 

Song of Nunu variiert gekonnt das Gameplay und hat auch ein gutes Pacing. Neben den schon genannten Rätseln und Kämpfen wird auch viel geklettert. Erforschungsnaturen sei jedoch gesagt, dass es keine Sammelgegenstände gibt, so dass man eigentlich strikt der Geschichte folgt. Die Kämpfe sind sehr simpel und einfach gestaltet, Willump verfügt über einen starken und schwachen Angriff und kann diese standesgemäß in Kombos anwenden. Wird Willump doch mal getroffen kann er sich durch Finisher einen Teil seiner Energie wieder zurückholen, mehr Varianz gibt es leider nicht. Die Klettereinlagen sind auch nicht herausfordernder, man springt von Haltepunkt zu Haltepunkt und muss ab und zu explodierende Pflanzen per Schneeball zerstören. Die Besonderheit ist hier, dass Willump auch mal autark agieren muss, während wir ihm mit Nunu aus der Ferne den Weg freimachen. Für diesen Zweck besitzt Nunu eine Flöte, mit der er vier einzelne Noten abspielen kann, manchmal ist es aber auch notwendig die Noten zu kombinieren. Mit der Flöte kann er Plattformen anheben und senken, ein Felstier zum Mitkommen überreden und natürlich die zahlreichen Rätsel lösen. Die Rätsel sind wie das gesamte Spiel eher simpel gehalten, selbst ich musste nur selten länger überlegen und wer mich kennt weiß, dass mir Rätsel in Spielen eigentlich nicht liegen. Ganz selten wird Song of Nunu durch eine spaßige Rutschpartie auf Willumps Rücken unterbrochen.

Grafisch sieht das Spiel auf der Switch, insbesondere im Handheldmodus, sehr gut aus, selten kam es vor dass es geruckelt hat. Die niedrige Framerate fällt auf dem großen Fernseher eher auf als im Handheld, was jedoch den guten grafischen Eindruck nicht trübt. Es gefällt mir auch, dass der Bildschirm keine Karte, Lebensenergie (außer in Kämpfen) oder sonstiges anzeigt. Nunu selbst hat mich manchmal genervt weil er zu viel kommentiert, aber die deutsche Sprachausgabe ist ansonsten sehr gelungen. 

Song of Nunu ist für das, was es sein will, ein erfrischendes Spiel. Die Mechaniken sind alle sehr simpel und halten den Spielfluss nicht auf. Im Gegenteil, es ist entspannend sich nicht durchgehend konzentrieren zu müssen. Die Grafik hat mir gut gefallen, auch wenn sie voraussichtlich auf dem PC oder den späteren Konsolenumsetzungen um einiges schöner wird. Menschen, die jedoch eine Herausforderung suchen oder gerne erforschen, werden bei Song of Nunu jedoch definitiv nicht glücklich, dafür ist es zu simpel und man kann nichts sammeln. Auch das Gameplay wiederholt sich immer wieder, was mir persönlich nicht negativ aufgefallen ist.

Vielen Dank an Riot Games für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.