Bud Spencer & Terrence Hill: Slaps and Beans 2

Sechs Jahre nach dem ersten Teil ist endlich der Nachfolger erschienen. Mich persönlich freut es, bin ich doch seit meiner frühen Kindheit ein Fan der beiden. Der erste Teil gefiel mit viel Fanservice und der ausgezeichneten Musik von den Oliver Onions, das Gameplay jedoch war eher lahm und hatte leider zu wenig Abwechslung. Hier haben die Entwickler angesetzt und viele Minispiele eingebaut, doch reicht es für Nichtfans der beiden aus um daraus ein besseres Spiel zu machen?

Die Geschichte ist eine Mischung aus diversen Filmen, die eigentlich keinen direkten Zusammenhang hatten, hier aber gut kombiniert worden sind. Sehr gut gefällt mir vor allem, dass es eine deutsche Sprachausgabe gibt, kombiniert mit der wundervollen Pixeloptik und der wunderbaren Originalmusik macht Slaps and Beans 2 direkt Lust auf mehr. Leider hält wie im ersten Teil das Gameplay nicht mit. Es ist ein typischer Brawler wie Streets of Rage oder das neue Turtles: Shredders Revenge, nur nicht mit deren Finesse. Das Angriffsrepertoire ist eingeschränkt und passt nicht zu der Masse an Feinden, die mir entgegengeworfen wurden. Theoretisch sollte es ausreichen, praktisch ist es jedoch unausgegoren, da taktisches Vorgehen nicht gefragt ist. Vielmehr verliert man in den Kämpfen schnell die Übersicht und kassiert vermeidbare Treffer, die mit weniger Feinden kein Problem gewesen wären. Die Minispiele sind nett gemacht, besonders das Schleichen durch die berühmte Chorszene hat mir sehr gefallen. Die KI des Mitstreiters lässt manchmal auch zu wünschen übrig, hat dieser mir oft Heilmittel vor der Nase weggefuttert. Den Coop selbst konnte ich leider mangels Mitspielern nicht testen, kann mir aber vorstellen, dass dieser wie so oft viele Fehler in den Hintergrund gerückt hätte. 

Es fällt mir schwer, Slaps and Beans 2 zu bewerten. Für Fans der beiden ist das Spiel wohl eine klare grüne Ampel, ist es doch mit viel Liebe entwickelt worden. Für Nichtfans gibt es jedoch zahlreiche bessere Alternativen, das oben genannte Turtles zum Beispiel oder Klassiker wie Streets of Rage oder Final Fight. Die Spieldauer von circa 3-4 Stunden passt sehr gut, länger hätte es nicht sein dürfen. Es gibt sogar vereinzelt „Rätsel“, die in diesem Genre doch eher ungewöhnlich sind, aber eine gute Abwechslung bieten. Die Minispiele kann man auch aus dem Hauptmenü ansteuern und etwas üben oder mit einem Partner spielen, retten jedoch das Spiel nicht ganz.

 

Da ich zwiegespalten bin, welche Ampel Slaps and Beans 2 bekommen soll, gibt es ausnahmsweise zwei Wertungen. Für Spieler*innen, die mit Bud Spencer und Terrence Hill nichts anfangen können, ist es ganz klar eine gelbe Ampel. Das Gameplay ist leider zu schwach, um der Masse an Gegnern taktischer entgegen treten zu können und verkommt zum Button Mashing, es fehlt an Übersicht, insbesondere wenn der Bildschirm rauszoomt und man 30 Gegner auf einem Haufen hat und die Bosse sind teilweise recht unfair. Die Pixelgrafik weiß sehr zu gefallen, mit der Musik können die meisten vermutlich nichts anfangen. So bleibt leider nur die gelbe Ampel. 

Fans der beiden hingegen werden viel Spaß mit dem Spiel haben, sind die Filme doch wunderbar ins Spiel eingebaut worden und haben viel Wiedererkennungscharakter. Die Musik ist super, die Pixeloptik und die Sprachausgabe ebenso und man spielt es mit einem Grinsen im Gesicht durch. Das Gameplay stört nicht so sehr, da man sich mehr an den Details erfreut und mit einem Schlag in die Kindheit oder Jugend zurückversetzt wird.

Vielen Dank an Inin für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.