Samba de Amigo: Party Central (Review)

Sega war in der Spielhalle und schließlich auf der Dreamcast ein Quell verrückter Ideen, die sich trotz, oder gerade auf Grund ihrer Abgedrehtheit als echte Spaßgaranten erwiesen haben. Eines der Spielkonzepte aus dieser Zeit ist Samba de Amigo, ein Rhythmusspiel mit verspielter Optik und Maraka-Controller. Abgesehen von einem obligatorischen Wii-Ableger ist es allerdings seit Erscheinen des Originals ruhig um den Partyaffen und seine Freunde geworden. Auf der Nintendo Switch feiert Samba de Amigo mit dem neuen Titel Samba de Amigo Party Central jetzt aber sein Comeback.

Selbstverständlich ist die Bewegungssteuerung auch bei Party Central wieder mit von der Partie. Anstatt eigens hergestellter Maraka-Controller setzt Party Central allerdings auf die Bewegungssensoren in den Joycons. Finanziell hat das den Vorteil, dass das Spiel ohne eigene Peripherie auskommt, allerdings muss man schon anerkennen, dass das haptische Feedback der Maraka-Controller auf der Dreamcast ein wenig fehlt. Einige Dritthersteller versprechen hier Abhilfe, im Test haben wir allerdings nur mit den Joycons gespielt.

Die Joycons schwingt man in Samba de Amigo wie Marakas, um die auf dem Bildschirm angegebenen Bewegungen nachzuahmen. Wenngleich die Joycons eigentlich nur die Bewegungen der Hände ermitteln können, zeigen einige Animationen auf Bewegungen des ganzen Körpers an. Grundsätzlich kann man zwar dennoch nur mit den Händen spielen, allerdings muss man die Effekte der anderen Körperbewegungen auf die Gesamtbewegung der Joycons berücksichtigen, was potenziell nicht so leicht ist. Insofern ist es empfehlenswert, sich an die angegebenen Animationen zu halten.

Wem so viel Bewegung zu anstrengend ist oder wer mit der Switch im Handheldmodus unterwegs ist, dem bietet das Spiel aber auch eine optionale Button-Steuerung. Hierzu werden die Knöpfe A, B und X, sowie die Steuerkreuzrichtungen unten links und oben verwendet, um die verschiedenen Handstellungen mit den Marakas abzubilden. Zunächst ist diese Steuerung, insbesondere auf Grund der Vielzahl der möglichen Eingabe, etwas gewöhnungsbedürftig, nach einiger Zeit geht sie aber gut von der Hand und auch mit der Button-Steuerung habe ich im Test meine Lieblingslieder – wenig überraschend die beiden Sonic-Stücke „Escape from the City“ aus Sonic Adventure 2 und „Fist Bump“ aus Sonic Forces – mit der Höchstwertung abgeschlossen.

Im Hinblick auf Spielmodi bietet Samba de Amgio Party Central drei entscheidende Modi an. Zunächst wäre da die Möglichkeit, das Lied seiner Wahl allein oder im lokalen Mehrspielermodus auszuwählen und in insgesamt drei Schwierigkeitsgraden sein Geschick unter Beweis zu stellen. Rankings und Höchstpunktzahlen sorgen dafür, dass man sich eine ganze Weile mit diesem Spielmodus befassen kann. Einzelspieler können zudem in einer Art Story-Modus, in dem man Follower bei einer Bildmedien-orientieren Social-Media-Plattform gewinnen soll, strukturiert durch die Spielinhalte geführt werden. Ungewöhnlich ist hier, dass auch Misserfolge die Followerzahl – das wesentliche Maß des Erfolges im Storymodus – ein wenig erhöhen. Wem es an Talent mangelt, der kann das also ein Stück weit durch Hartnäckigkeit ausgleichen. Schließlich kann man auch online in einer Art Battle Royale gegen andere Spieler antreten.

Samba de Amigo Party Central ist ein unterhaltsames Rhythmusspiel, das allerdings seinen besonderen Charme wohl nur mit Zusatzperipherie voll entfalten kann. Sowohl im Button- als auch im Bewegungsmodus macht das Spiel aber viel Spaß und die Musik ist sehr gut in drei Schwierigkeitsgraden in Bewegungsbefehle übertragen worden. Wem die Idee gefällt, der wird auf jeden Fall gut versorgt, wenngleich die Zahl der Musikstücke im Grundspiel mit etwa 20 ein wenig niedrig ausgefallen ist.

Vielen Dank an Plaion und Sega für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.