Boti: Byteland Overclocked (Gamescom-Preview)

Das 3D Jump & Run Boti ist aus einem Game Jam, der von Epic veranstaltet wurde, als Sieger hervorgegangen und ist dann in die volle Produktion übergegangen. Ende des Jahres kann das vollends realisierte Hüpfspielkonzept sein Potenzial entfalten. Auf der Gamescom konnten wir das erste von insgesamt acht umfangreichen Levels, die Boti: Byteland Overclocked in der finalen Fassung zu bieten hat, spielen.

In Boti schlüpft man in die Rolle des gleichnamigen Roboterlehrlings und wird von zwei gesprächigen Robotern namens Eins und Null mit Rat, Tat und Schabernack unterstützt. Während Eins oft überschwänglich und optimistisch ist, hält Null mit Nüchternheit und einem Hang zum Pessimismus dagegen. Mir haben die kleinen Streitigkeiten zwischen den beiden Helfern in Begleitung zum eigentlichen Spiel Spaß gemacht, allerdings dürfte in Anbetracht der hohen Frequenz der Äußerungen der beiden der eine oder andere Spieler wohl weniger gut auf die beiden Helfer zu sprechen sein.

Spielerisch erinnert Boti in der Demo stark an Kao the Kangaroo (2022), bietet also eine Mischung aus Erkundung und Hüpfpassagen entlang eines weitgehend linearen Pfades mit kleinen Nebenpfaden für versteckte Sammelgegenstände. Hinzu kommen immer wieder eingestreute Kämpfe gegen kleine Gegner und – äußerst simple – Schalterrätsel. Die Spielmechanik ist angenehm und geht einfach von der Hand. Besonders ausgeprägt ist Botis Mobilität in der Luft. So kann Boti nicht nur einen Doppelsprung ausführen, sondern zudem in der Luft mit einem Propellerflug schweben oder aber sich mit einem Dash besonders schnell nach vorn katapultieren. Viele Sprungpassagen sind so gestaltet, dass man zwischen den letzten beiden Techniken wählen kann, was eine gute Balance zwischen zügiger Spielweise geübter Spieler und einem vorsichtigeren Vorgehen unerfahrenerer Spieler erlaubt.

Das Leveldesign hat mir in der Gamescom-Demo gut gefallen, wenngleich ich es vermutlich bevorzugen würde, wenn die Level in etwa zur Hälfte geteilt würden. Jedenfalls im Demo-Level gab es ohnehin einige natürliche Bruchpunkte und wenn man als Sammler noch einmal durch die Level streift um die zahlreichen verschiedenen Sammelgegenstände zu komplettieren, steht zu erwarten, dass die enorme Länge der Level – in diesem Fall ca. eine viertel Stunde – das zu einem unangenehmen Unterfangen macht. Da das Spiel ohnehin keinen Lebenszähler hat und sehr großzügig mit den Rücksetzpunkten ist, würde das meines Erachtens auch keine Probleme mit der Balance des Schwierigkeitsgrades nach sich ziehen.

Ein Feature, das auf der Gamescom zwar in Videoform demonstriert, aber nicht angespielt werden konnte, ist ein kooperativer Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler. Das Leveldesign ist allerdings fraglos gut auf die Bedürfnisse eines Solospielers angepasst, man muss sich also keine Sorgen machen, dass dieser Modus für Einzelspieler Nachteile mit sich bringt. Wie gut das Spiel mit mehreren Spielern funktioniert, bleibt abzuwarten; beim Sammeln der vielen Sammelgegenstände sind mehr Augenpaare aber sicherlich hilfreich.

Boti hat auf der Gamescom einen runden Eindruck hinterlassen und hat das Potenzial, Ende des Jahres einige unterhaltsame Spielmomente zu schaffen. Abseits des Mehrspielermodus scheint Boti zwar das Rad nicht eben neu zu erfinden, aber ein gut designtes 3D Jump & Run, das mit seiner Spielmechanik sowohl Anfänger als auch geübte Spieler abholt, ist in meinen Augen immer willkommen. Neben der angespielten PC-Version wird Boti auch für Konsolen erscheinen.

Angespielt auf PC.