Go! Go! PogoGirl (Review)

Ich habe nicht unbedingt eine besondere Vorliebe für 2D-Platformer, aber manchmal sehe ich Titel wie Go! Go! PogoGirl und stelle mir sofort viel Spielspaß vor. Im Falle von PogoGirl haben einige von euch vielleicht gleich Dagobert Duck vor Augen. Oder Cranky Kong in Donkey Kong Country: Tropical Freeze. Meine Assoziationen beim Moveset gingen eher in Richtung Regina & Mac World, aber mit der Hoffnung auf eine etwas geringere Herausforderung. 

Meine Hoffnungen wurden erhört, allerdings hatte ich mit dem Pogo-Stick dennoch ein wenig zu kämpfen. Go! Go! PogoGirl spielt sich eben nicht wie jeder andere 2D-Platformer.

Dauernd in Bewegung

PogoGirl liebt ihren Hüpfstab über alles. Also kein Wunder, dass sie ihn nicht wegpackt, um zu gehen. In der Folge springt sie dauerhaft auf und ab. Na gut, ganz stimmt das nicht. Ich kann ihre Hüpferei unterbrechen, allerdings bleibt sie dann auf der Stelle stehen. Um Sprünge zu timen, ist das manchmal ganz praktisch.

Vorwiegend ist sie jedoch tatsächlich mit Springen beschäftigt. Die Spielmechanik braucht ein wenig Eingewöhnungszeit, um Sprünge auf andere Plattformen oder über Löcher mit Stacheln hinweg erfolgreich einzusetzen. Denn auf Stacheln springt PogoGirl trotz Pogo-Sticks nicht, ohne sich zu verletzen. Es sei denn, sie hat zuvor einen Schutz eingesammelt, der einen Treffer absorbiert und dann verschwindet. Tatsächlich habe ich den Schutz meist dadurch verloren, dass ich vermeidbar ungünstig gesprungen bin. Bisweilen auch in Gegner.

Die Feinde können springen, laufen oder fliegen, aber mit einem Sprung von oben besiegt PogoGirl sie schnell. Gerade bei springenden Gegnern ist es manchmal etwas knifflig, den richtigen Moment für PogoGirls Sprung zu finden. Aber dafür kann sie sich höher hinauf katapultieren, trifft sie den Gegner in der Luft. Eine Pirouette in der Luft macht höhere Plattformen erreichbar und besiegt die einfachen Gegner. 

Boing boing boing

Aufgeteilt ist Go! Go! PogoGirl in vier Welten, die den Jahreszeiten entsprechen, und eine Bonuswelt. Welten bestehen aus 5 Levels, von denen eines einen Bosskampf darstellt.

Den Bossen bereitet PogoGirl mächtig Kopfschmerzen. Nach ein paar Treffern werden die meisten von ihnen wütend und ein wenig schneller. Tatsächlich hatte ich allerdings mit der ersten Phase am meisten zu kämpfen und brauchte für die meisten Bosskämpfe mehrere Anläufe. Mal, um Muster zu verinnerlichen und besser auszuweichen, mal, um den richtigen Platz und Moment für einen Angriff zu finden.

Die größte Hürde ist dabei, dass PogoGirl mit Schutzitem gerade einmal zwei Treffer einstecken kann, während Bosse natürlich robuster sind. Vor jedem Kampf kann PogoGirl einen Schutz einsammeln, vereinzelt ist das Einsammeln aber unnötig langwierig.

Auf dem Weg zu den Bossen verteilen sich die üblichen Kristalle zum Sammeln in jedem Level. Jeweils 100 grüne Kristalle gibt es und drei rote, die etwas besser versteckt sind. Teils auch hinter durchlässigen Wänden, die bei sehr genauem Blick oft zu erkennen sind. Meist jedoch sehe ich durch ein Loch in der Wand schon einen Kristall und dann in der Nähe nach verdächtigen Stellen Ausschau halten. An anderen Stellen ist PogoGirl gegen eine Wand gehüpft und unvermittelt in einer kleinen Höhle gelandet.

Der bekommt gleich mächtig eins auf die Mütze!
Springen und hüpfen

Wiederholte Stampfattacken betätigen Schalter, die Türen öffnen. An anderen Stellen gibt es kleine Plattformen, auf die PogoGirl einmal oder mehrfach springen kann, ehe sie abstürzen. Es ist gar nicht so einfach, sie zielgenau zu treffen.

Rücksetzpunkte sind ausreichend großzügig in den Levels verteilt. Für eine kleine zusätzliche Herausforderung sollte PogoGirl sich allerdings nicht ständig zu ihnen zurück begeben. Sonst wird es schwierig, Level schnell genug für drei Medaillen abzuschließen, auch wenn die Zielzeiten gefühlt noch ein wenig großzügiger bemessen sind als etwa in Beeny.

Reicht euch das noch nicht, sind Erfolge in das Spiel eingebaut. Einige schalten sich wie gewohnt im normalen Spielverlauf von Go! Go! PogoGirl selbst frei. Andere, wie ein Levelabschluss, ohne Gegner zu besiegen, habe ich erst in der Liste gesehen und daraufhin ausprobiert. 

Bonusherausforderung oder Bonusspaß?

Irgendwann zwischen Herbst und Winter ist mir die Lust ausgegangen, alle Kristalle einzusammeln. Einen Nachteil konnte ich dadurch nicht feststellen. In die Bonuswelt bin ich trotzdem gelangt. Diese Welt bietet deutlich anspruchsvollere Level, die auch das Moveset von PogoGirl etwas anders nutzen. Richtig schwierig werden die Level dennoch nicht und bleiben weiterhin gut machbar. Durch die frischen Ideen hatte ich zum Abschluss wieder etwas mehr Spaß. 

Nach rund 3 Stunden habe ich das Spiel quasi komplett abgeschlossen. Ein paar Erfolge habe ich zum Schluss noch anvisiert, aber richtig warm wurde ich mit dem Hüpfstab bis dahin nicht. Dadurch, dass Go! Go! PogoGirl kein besonders schweres Spiel ist, war das glücklicherweise dennoch kein Problem. 

Wind von unten.
Fazit

Go! Go! PogoGirl springt und fällt damit, ob Spielende mit dem Pogo-Stick zurechtkommen. Das Ein-Personen-Projekt bietet Hüpfspaß mit nicht ganz einfachem, aber nicht allzu schwierigem Platforming, ich persönlich bin aber bis zum Schluss häufig daneben gesprungen.

Die Bosskämpfe sind zudem etwas kniffliger als die anderen Level. So können sie schnell ein wenig frustrieren, zumal sie den Spielfortschritt erst einmal zum Stehen bringen können. Danach hüpft es sich dann aber etwas entspannter weiter.

Mir hat die Suche nach den drei besonderen Kristallen gefallen und auch das ständige Hüpfen, selbst wenn ich nie genau wusste, wann PogoGirl von der Stelle springen soll. 

Fans von 2D-Platformern, die einmal eine etwas andere Methode der Fortbewegung spielen wollen, kann ich Go! Go! PogoGirl empfehlen. Doch gerade das ungewöhnliche Springen kann auch zu Problemen führen, also kann ich das Spiel nicht uneingeschränkt empfehlen.

Herzlichen Dank an Ratalaika Games für die Bereitstellung des Testmusters. Gehüpft auf Nintendo Switch.