Kena: Bridge of Spirits (Review)

Kena: Bridge of Spirits von Ember Lab hatte schon früh durch seinen an Animationsfilme erinnernden Stil Aufmerksamkeit erzeugt. Aber kann es als erstes Spiel des Studios auch spielerisch überzeugen? Zugegebenermaßen mit Verzögerung habe auch ich mich schließlich als Spirit Guide betätigt, um mir ein Bild davon zu machen.

Story

Protagonistin des Spiels ist Kena. Als Spirit Guide kümmert sie sich um Geister, die nicht friedlich in die Nachwelt übertreten, sondern Probleme bereiten. Auf ihrer Suche nach einem Bergschrein trifft sie auf ein Dorf und friedliche Geister. Aber auch in dieser Umgebung gibt es problematischere Geister, um die sich Kena kümmern muss. Hilfreich zeigen sich dabei kleine pelzige Wesen, die Rots. Mit deren Hilfe kann Kena korrumpierte Bereiche reinigen und so auch Wege öffnen.

An manchen Stellen können Rots essen.

Gameplay

Kena: Bridge of Spirits ist ein Action-Adventure. Man läuft, springt und klettert. Auch das ein oder andere Rätsel gilt es zu lösen, ohne dass es besonders komplex wird. So muss man zum Beispiel Gegenstände bewegen oder Fackeln entzünden. Bei einer kleinen Zahl an Rätseln ist das Feedback nicht so optimal, wenn man etwas falsch macht. So tauchen Gegner auf, ohne genug zu verdeutlichen, etwas falsch gemacht zu haben. Erst bei Wiederholung wird das verständlicher. Im Spielverlauf erhält Kena auch neue Fähigkeiten, die für Rätsel, aber teils auch für Kämpfe genutzt werden können.

Denn wie im Genre üblich, gibt es auch Kämpfe. Immer wieder müssen Gegner bekämpft werden, um voranzukommen. Auch stärkere Bosse gilt es zu bezwingen.

Kena kann mit ihrem Stab zuschlagen und erhält später weitere offensive Fertigkeiten. Auch die Rots können im Kampf für Aktionen genutzt werden, wenn man durch Angriffe genug Courage angesammelt hat. Defensiv kann Kena ausweichen, blocken und parieren. Letzteres hat meiner Auffassung nach ein knappes Timing, kann aber sehr hilfreich sein. In der Regel werden dadurch auch gegnerische Kombos unterbrochen. Versucht man jedoch diese zu blocken, wird der Block nach wenigen Treffern durchbrochen.

Zum Glück ist der Stab stabil.

Mit im Spielverlauf erhaltenem „Karma“ kann man neue Fertigkeiten oder Verbesserungen für Kena freischalten. So kann man zum Beispiel das Blocken etwas stabiler werden lassen. Mehr Gesundheit erhält Kena jedoch durch bestimmte Meditationsstellen. Diese tauchen nach manchem Boss auf und es gibt auch versteckte zu finden.

Wenn mehrere Gegner gleichzeitig auftreten, kann die eigenwillige Kamera bisweilen stören, und die Übersicht ist nicht so gut. Hilfreiche Bildschirmanzeigen suchte ich vergebens, und auch die Rots sind im Gegensatz zu Begleitern in manch anderem Spiel nicht gesprächig. Meine Probleme mit dem Parieren waren jedoch entscheidender, schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad einige Niederlagen einstecken zu müssen. Bei manchen Bossen kann es zudem helfen, Gelegenheiten für spezielle Knockdowns zu erkennen und geschickt zu nutzen.

Ach ja, es gibt Hüte für die Rots zu finden.

Fazit

Kena: Bridge of Spirits konnte mich im Großen und Ganzen überzeugen, auch wenn ich kleinere Probleme hatte. Die Kameraübersicht im Kampf gegen mehrere Gegner und das als knapp empfundene Pariertiming trübten das Kampferlebnis etwas. Auch technische Abstriche auf meiner in die Jahre gekommenen Konsole störten ein wenig. An sich finde ich es aber grafisch und stilistisch ansprechend. Die Gebiete sind meiner Meinung nach nicht zu weitläufig, aber komplex genug, dass man nicht automatisch alles Optionale findet. Die Geschichte ist nicht besonders ausgebaut, hält sich dafür aber auch knapp. Insgesamt halte ich das Spiel für ein empfehlenswertes Action-Adventure.

Getestet auf PlayStation 4.