Sonic Rivals 2 (Review)

Schlag auf Schlag ging es für Sonic Mitte der 0er Jahre und so stand gerade einmal ein Jahr nach dem PSP-Debüt Sonic Rivals schon der Nachfolger mit dem wenig ausgefallenen Titel Sonic Rivals 2 in den Startlöchern. Backbone Entertainment hat sich ein weiteres – und letztes – Mal des blauen Igels angenommen und sich abermals an einem Hybrid aus 2D Jump & Run und Rennspiel versucht.

Was gleich auffällt, ist, dass Sega offenbar bereit war, deutlich mehr in die Präsentation von Sonic Rivals zu investieren. Mit einem Rocklied zum Einstieg und umfassender Sprachausgabe für die Geschichte des Spiels muss sich Sonic Rivals 2 akustisch nicht hinter den Hauptteilen der Serie verstecken. Einzig der Umstand, dass die Zwischensequenzen nur aus Standbildern mit Textboxen bestehen, macht deutlich, dass es sich hier um einen kleineren Ableger der Reihe handelt.

Im Hauptmodus, dem Storymodus, macht man sich mit einem Paar von Charakteren durch die sechs Zonen des Spiels um einmal mehr Dr. Eggman aufzuhalten, der mithilfe der Chaos Emeralds wieder einmal Verheerung über die Welt bringen möchte, indem er einen Chao in das mystische Wesen Ifrit verwandelt. So kann man beispielsweise mit Sonic und Tails aufbrechen oder mit Knuckles und Rouge. Die beiden spielbaren Charaktere wechseln sich in der Mitte der Zone ab, spielen sich aber im Wesentlichen identisch. Wer also beispielsweise damit rechnet, mit Tails fliegen zu können, indem er in der Luft erneut Kreuz drückt, der wird überrascht feststellen, dass auch Tails die Homing Attack gelernt zu haben scheint. Insofern sind die verschiedenen Charaktere eine vorrangig kosmetische Variation.

Strukturell hat sich das Team eng an den Vorgänger gehalten, das heißt, dass jede Zone aus zwei Wettrennen und einem Endgegner besteht, den man um die Wette mit einem Computer-gesteuerten Charakter bekämpft. Hinzu kommt zwischen den beiden Wettrennen einer Zone jeweils ein Arenakampf gegen einen anderen Charakter, der aber im Wesentlichen auf das Spammen der Homing Attack hinausläuft und spielerisch völlig belanglos ist. Beim Leveldesign hingegen haben die Entwickler durchaus etwas mehr Feinarbeit investiert und mehr alternative Routen und einige kniffligere Plattformsequenzen eingebaut. Etwas fragwürdig ist allerdings die Entscheidung, dass es immer mal wieder Abzweigungen der Art gibt, dass der erste, der die Stelle erreicht, eine etwas längere Route nehmen muss als der zweite. Im Gegenzug ist das Gummiband in Sonic Rivals 2 weniger ausgeprägt und gelegentlich verhaspelt sich der Widersacher sogar so sehr, dass er um ein Viertel des Levels hinterher hängt.

Wie gehabt wird auch jedes Level zum Abschluss mit einem Ranking versehen, wobei die Bestwertung S in aller Regel in ein bis drei Versuchen zu erzielen sein dürfte. Um trotz der geringen Levelzahl etwas Langzeitmotivation zu schaffen, hat das Spiel eine Art Achievement-System, das bestimmte spielerische Leistungen jeweils mit einem Artwork für eine Gallerie belohnt, zusätzliche Challenge-Mode-Durchläufe durch die Level, und unterschiedliche Perspektiven auf die Geschichte des Spiels je nach Team, das man auswählt, zu bieten. Es ist allerdings fragwürdig, wie sehr diese zusätzlichen Inhalte den Spieler an die PSP fesseln können, denn die Variationen vom ersten Durchlauf sind ziemlich gering.

Sonic Rivals 2 kann mit einem etwas besseren Leveldesign und einer verbesserten Präsentation seinen unmittelbaren Vorgänger übertrumpfen, ohne aber besonders aus den Sonic-Spielen herauszustechen. Es ist ein unterhaltsamer Hybrid aus 2D Jump & Run und Rennspiel, der für die kurze Spielzeit trotz kleinerer Macken gut unterhält, ohne zu begeistern. Sonic-Fans werden gut unterhalten, aber sonst dürfte das Spiel für kaum einen Spieler eine erinnerungswürdige Erfahrung darstellen.

Getestet auf PlayStation Portable.