Factorio (Review)

Factorio dürfte vielen PC-Spieler:innen bereits ein Begriff sein. Das Spiel aus dem Hause Wube Software ist ein riesiges Projekt das weltweit bereits mehr als 3 Millionen Spieler:innen begeistert. Ich war sehr gespannt, ob die Nintendo Switch Version dem Hype ebenso gerecht wird und durfte es für das Magazin testen.

Eine große Maschine besteht aus vielen kleinen Maschinen und möchte dazu stets gut geölt sein. Die Hauptaufgabe in Factorio besteht darin möglichst effizient ein Ödland in ein riesiges, sich selbst versorgendes Industriegebiet umzuwandeln, um auf einem fremden Planeten zu überleben. Wie man es erwarten würde, ist der Weg dorthin sehr lang und beginnt mit den einfachsten Werkzeugen überhaupt: der eigenen Körperkraft des gestrandeten Astronauten und primitiven Handwerkzeugen. Hat man aber die ersten Ressourcen zusammen, lassen sich bald mit Kohle betriebene Maschinen bauen, die das Abbauen der Ressourcen übernehmen. Neue Baupläne können in einem Labor erforscht werden, während man selbst damit beschäftigt ist die Ressourcen in etwas brauchbares umzubauen und die einzelnen Fabrikelemente miteinander zu verknüpfen.

Dass das alles extrem umweltbelastend ist, ist ein Problem und so erforscht man nach und nach andere Energiequellen. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch die eigene Haut ist das wichtig, denn die lokale Fauna ist nicht gerade glücklich über die Verschmutzung und ist stets bemüht so viel zu vernichten wie möglich. Das Hauptziel ist vor allem die Wurzel allen Übels: der Astronaut. Da diese Monster sehr primitiv sind, sind sie nicht gerade empfänglich für klärende Gespräche. Vorausgesetzt man gibt seinen Feuerwaffen und Geschützen nicht den liebevollen Spitznamen ‚Diplomatie‘, erreicht man mit ihr hier also leider gar nichts. Um sich diese Viecher vom Leib zu halten, helfen nur Verteidigungssysteme und jede Menge Mauern. Hat man aber davon genügend aufgestellt bekommt man von den ständigen Angriffen gar nichts mehr mit.

Dafür hat man nun Zeit sich mit dem nächsten Gegner zu befassen. Die Steuerung. Die vorgegebene Steuerung ist – es tut mir leid das sagen zu müssen – einfach nur Müll. Nicht eine Taste ist intuitiv belegt. Es kommt mir sogar eher so vor als wäre es Absicht den Spieler völlig unnötig zu nerven und mit seltsamen Tastenkombinationen den Spielfluss zu unterbrechen. Man sollte also zuallererst einmal die Steuerung im Menü ändern. Man merkt jedenfalls extrem, dass dieses Spiel ursprünglich für den PC und damit eine ganze Reihe mehr Tasten ausgelegt war, die zur Verfügung stehen. Die nächsten Gegner sind die Aufgaben und Textelemente der Spielfigur. Diese verschwinden hinter Hinweisen und Funktionslisten und sind dadurch nur schwer bis gar nicht zu lesen. Auch schwer zu lesen ist das Menü. Eine Lupe ist jedenfalls ein nützliches Tool für das Spiel. Factorio gibt leider keine als Funktion dazu, also sollte man sich vor dem ersten Spielen eine zurechtlegen.

Ich verstehe absolut was so viele Menschen an das Spiel fesselt, aber die Nintendo Switch ist dafür definitiv die falsche Plattform. Factorio kann zwar auch auf dieser Konsole Spaß machen aber bis es das tut dauert es einfach zu lange. Es ist sicherlich kein Spiel für Zwischendurch und möchte auch gar keines sein, aber meines Erachtens sollte ein gutes Spiel bereits die spielende Person unterhalten bevor der Akku das erste mal leer ist. Leider gehört Factorio nicht in diese Kategorie. Dennoch hat es mich neugierig auf die PC-Version gemacht.

Herzlichen Dank an Wube Software für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.