Kaichu – The Kaiju Dating Sim (Review)

Dating-Sim Fans aufgepasst! Ein neuer Single erscheint heute auf eurer Bildfläche. Eine wahnsinnig großer, monströser, zerstörerischer, liebenswürdiger, niedlicher, knuddeliger Single. Und er hat potenzielle Liebeskandidaten mitgebracht.

Gigachu sucht die Liebe. Könnte ein schöner Titel aus einer Jugendbuchreihe sein und wäre auch in etwa so anspruchsvoll wie das Spiel. Diese knuffige Bestie ist so süß, dass man Zahnweh bekommt und auch wenn sie einige unsere wichtigsten Sehenswürdigkeiten für ihr Paarungsritual aussucht und letztendlich opfert, kommt man nicht umher ihr so gut helfen zu wollen wie man kann. Verstreut in alle Winde findet Gigachu sechs Kandidaten die ebenso einzigartig niedlich und monströs stark sind, und die es versuchen kann zu umwerben. Da wir von Privatsphäre in Dating-Sims nichts halten, wird das ganze von einem Nachrichtensender übertragen, dessen Sprecher ebenfalls wenig Wert auf Architektur und Weltgeschichte legen zu scheinen wenn sie stattdessen davon Zeuge werden, wie gut oder ungeschickt man sich bei der Partnersuche anstellt.

Hat man sich auf ein Kaiju eingeschossen und den ersten Ort für ein Date auserwählt geht es auch ohne Small Talk schon los. Jedes Riesenmonster hat seine eigenen Vorlieben, Ängste und Träume. In mehreren Runden muss Gigachu Fragen beantworten die darauf abzielen möglichst gut zur Persönlichkeit des Gegenübers zu passen. Es ist wirklich nicht schwierig die Neigungen des Partners herauszufinden solange man aufmerksam mitliest. Je erfolgreicher der Spieler bei dieser sehr an ein Verhör erinnerndes „Gespräch“ ist umso zuverlässiger wird das Monument am entsprechenden Ort in Schutt und Asche gelegt. Nicht einmal die Große Mauer von China kann dieser Liebe also standhalten! Ich empfand es beim Spielen aber sehr oft als viel zu einfach die richtige Antwort zu finden, wodurch ein einzelner Durchgang mit Happy End schon ZU schnell ging. Im Grunde ist es nämlich einfach nur das Ausfüllen eines Persönlichkeitstests. Das schlichte Prinzip gefällt mir allerdings sehr gut. Es mangelte mir nur an Drama und Schwierigkeit.

Nach einer halben Stunde ist ein Durchgang abgeschlossen und auch wenn es verlockend ist sich direkt den nächsten Kaiju auszusuchen und zu versuchen Gigachu mit ihm zu verkuppeln sollte man vielleicht doch besser eine Pause einlegen. Die Fragen sind häufig die selben bei verschiedenen Datingpartnern und auch wenn die Antwort je nach Riesenbestie variieren kann, verliert das Spiel nach mehr als einer Runde schnell seinen Charme. Für eine längere Mittagspause ist es daher eher zu empfehlen als für ein abendfüllendes Programm. Aber immerhin bleibt danach so noch genug Zeit für einen herrlich dämlichen Riesenmonsterfilm als Absacker um den Zuckerschock zu überwinden.

Besonders hervorheben möchte ich noch die Option Gigachus Pronomen vor jeder Runde auswählen zu können. Auch wenn, aber vielleicht gerade auch weil, es sich bei den Protagonisten um nicht-humanoide Wesen handelt ist es eine schöne Abwechslung, dass die Anrede bei einem Dating-Sim nicht starr vorgegeben ist und die Benutzung veerschiedender Pronomen völlig normalisiert dargestellt wird. Ich bin jedenfalls sehr verliebt in Gigachu und kann Kaichu jeder Person empfehlen die auf Cozy Games und knuffige Wesen in pastellfarbenen Welten stehen.

Getestet auf Xbox One X. Ein herzlicher Dank geht an Top Hat Studio für die Bereitstellung des Mustercodes.