Splatfest World Premiere (Angespielt)

Nicht mehr lange, dann erscheint Splatoon 3. Seid ihr auch schon so gespannt darauf wie ich? Nachdem ich schon jede Möglichkeit genutzt habe, Splatoon 2 auszuprobieren, konnte ich natürlich auf die Splatfest World Premiere in Splatoon 3 nicht verzichten. Die fand am letzten Samstag statt, um einen kleinen Vorgeschmack auf den bunten Multiplayer-Shooter in seiner bereits dritten Iteration zu bieten.

Die gute Nachricht? Es fühlt sich an wie Splatoon 2.

Die schlechte Nachricht? Es fühlt sich an wie Splatoon 2.

4 gegen 4

Wer Splatoon 2 gespielt hat, dem werden die Revierkämpfe bekannt vorkommen. Zwei Teams aus jeweils vier Inklingen treten gegeneinander an, um die Arena und ihre Feinde mit Tinte vollzuspritzen. Wer am Ende den meisten Raum gefärbt hat, gewinnt. Während des Splatfests entscheidet man sich für ein Team, in der Hoffnung, dass es am Ende den Gesamtsieg davonträgt.

Aber es wäre nicht Splatoon 3, wenn es nicht drei Teams gäbe, zwischen denen wir uns entscheiden können. Oder müssen. Also heißt es nicht Ketchup gegen Mayo, sondern Stein vs. Papier vs. Schere.

Ich entschied mich durch die Überzeugungsarbeit der Kommentator:innen für Papier. Leider verloren wir am Ende gegen Stein, aber so wichtig ist das Ergebnis auch nicht. Interessanterweise habe ich in den Revierkämpfen auch fast nur Team Stein gesehen. Fast hätte ich vergessen können, dass drei Teams existieren.

Während der ersten Hälfte des Splatfests beschränkten sich die Modi auf offene Revierkämpfe und Kämpfe für Profis. Nach einigen Runden habe ich eher zufällig bemerkt, dass ich nun auch mit den Profis spielen kann. Überzeugt von meinen Fähigkeiten, habe ich also die kleinen Fische hinter mir gelassen und bin zu den Haien übergesiedelt.

Gefühlt waren die Profis auch nicht besser als alle anderen. Das mag aber auch daran liegen, dass der Aufstieg so schnell vonstattengeht. Zudem konnten wir alle noch kein Geld für bessere Ausrüstung und Outfits ausgeben, zusätzliche Boni freischalten oder ganz allgemein aufleveln und im Rang aufsteigen. Die große Auswahl an Anfangswaffen war für jeden identisch.

Natürlich sind manche Spieler:innen geschickter im Umgang mit den Waffen als andere. Ich selbst habe die meiste Zeit über unterschiedliche Waffen ausprobiert. Insgesamt sorgte die Weltpremieren-Euphorie dafür, dass ich selten das Gefühl hatte, einer gegnerischen Übermacht hoffnungslos unterlegen zu sein. Und wenn, hing das nicht davon ab, in welcher Gruppe ich kämpfte.

Punkte und Abzeichen

Durch bestrittene Revierkämpfe sammelt man Punkte. In den offenen Kämpfen wird schon die Teilnahme belohnt, bei den Profis bekommt nur Punkte, wer auch gewinnt. Zudem gibt es Bonusrunden mit zehnfachen Punkten. Bei Profis ist eine Niederlage dann umso niederschmetternder.

Zusätzlich bekommt man nach dem Kampf verschiedene Abzeichen. Oder zumindest werden sie kurz angezeigt, später konnte ich sie auch nicht mehr einsehen. Vorwiegend erste Plätze in unterschiedlichen Kategorien wie der Einfärbung des Gegnerstarts. Oft war ich auch beliebtestes Ziel (warum gerade ich?). So richtig wurde mir nicht klar, ob die Abzeichen vielleicht später noch eine Bedeutung erhalten werden.

Schließlich waren während des Splatfests einige Funktionen nicht freigeschaltet, da es nur um das Ereignis selbst ging. In den Läden konnte ich mir schon erzählen lassen, dass ich erst auf einer höheren Stufe wiederkommen solle.

Ein großes Waffenarsenal

In den letzten Runden habe ich den Tintenroller benutzt. Scheint, als gälte auch für Splatoon 3, dass ich mit dieser Waffe einfach am besten zurechtkomme. Zum Teil mag das auch an meinem Spielstil liegen. Weil ich doch die meiste Zeit damit verbringe, Böden einzufärben. Für Wände ist der Tintenroller nicht unbedingt geeignet. Außerdem macht es Spaß, andersfarbige Inklinge von hinten zu überrollen.

Aber, wie bereits erwähnt, auch andere Waffen habe ich ausprobiert. Mit besonderem Fokus auf denen, die ich als neue Waffen erkannt habe. So gibt es ein Katana für Nahkampfangriffe, allerdings kam ich selten nah genug an Gegner heran. Der Bogen gefiel mir recht gut, für das Zielen bräuchte ich allerdings noch etwas mehr Übung. Vor allem aber, um mich im Kampfgetümmel weniger stressen zu lassen, damit ich mit mehr Ruhe ziele, als blind zu schießen. Auch aufgeladene Schüsse sind mit dem Bogen möglich, aber gleichzeitig wird die Waffe nicht zu komplex.

Zwischen den Kämpfen lässt sich der eigene Charakter anpassen. So konnte ich immer wieder neue Waffen ausprobieren. Auch schon während Wartezeiten in der neuen Lobby, die wie ein Spielplatz ausgestattet ist. Leider mit dem kleinen Problem, dass die Waffe ausgewählt bleibt, selbst wenn ich dann schon erkenne, dass sie mir nicht liegt.

Auch das Moveset wurde erweitert. Um Wandsprünge und eine Ausweichrolle. In der Lobby habe ich die Rolle ausprobiert, im Kampf konnte ich sie noch nicht gut üben. Es ist eine potenziell nützliche Fähigkeit, die allerdings einiges an Übung bedarf. Sehr einfach springt der Tintenfisch nur, statt sich kurzzeitig unverwundbar durch die Luft zu rollen, wenn der Winkel zwischen Lauf- und Sprungrichtung nicht stimmt.

Dreifarbkampf

Mein Highlight wurde nach der Hälfte der Zeit freigeschaltet: Der Dreifarb-Kampf. Das Team, das zu diesem Zeitpunkt vorausliegt, wird nun zum Verteidiger und die beiden anderen zu Angreifern. Endlich konnte ich regelmäßig gegen Team Schere antreten!

Die Verteidiger treten zu viert an, die Angreifer jeweils zu zweit. Ich hatte also immer nur einen weiteren Inkling aus Team Gelb an meiner Seite. Eine Weile sogar immer denselben. Es war schön, sich auch ohne Kommunikation wie ein eingespieltes Team zu fühlen. Na ja, gewonnen haben wir auch meistens. Bis wir durch einen Bug zurück im Revierkampf gelandet sind und ich daraufhin manuell erneut in den Dreifarb-Kampf eingestiegen bin.

Der Dreifarb-Kampf fand durchweg in der bereits bekannten Störwerft statt. Jedes Team hat an einer bestimmten Position seinen Ausgangspunkt. In der Mitte gibt es einen kleinen Turm, der aber über Schrägen leicht zu erreichen ist. Der begehrteste Platz der Werft.

Denn dort tauchte immer wieder das Surimi-Signal auf. Aktiviert ein Team das Signal, verteilt es automatisch die Teamfarbe auf dem Feld. Insgesamt sind in Dreifarb-Kämpfen maximal zwei Surimi-Signale möglich.

Chaotischer Spielspaß

Verständlich, dass das Kampfgetümmel in der Mitte der Werft am dichtesten ist. Bisweilen wird das ziemlich chaotisch. Wer das Signal aktiviert (oder das zumindest versucht), hat im Grunde kaum Chancen, die Aktivierung zu überleben. Theoretisch könnten die beiden angreifenden Teams kooperieren, um die Verteidiger am Sieg zu hindern, aber wer macht das schon? Die haben schließlich eine ganz andere Farbe!

Natürlich lässt sich auch der Boden rund um das Signal herum einfärben. Außerdem sind dort fast immer Gegner anzutreffen. So manches Mal hat das dafür gesorgt, dass ich gerade noch einen sicheren Boden für meine zarten Inklingfüße umfärben oder einen Gegner niederwalzen wollte, als ich schon automatisch nach dem Signal griff. Und starb.

Dann geht es wieder zurück an den Start. Wie auch in den Revierkämpfen, kann man an den Start springen oder zu einem Teammitglied. Wobei letzteres hier noch riskanter sein kann, weil man riskiert, erneut besiegt zu werden. Schließlich sind im Zweifel die meisten feindlichen Inklinge in der Nähe des Sprungziels. Da ist der Start die sicherere Option, zumal der Weg in die Mitte nie besonders weit ist.

In der ersten Zeit hatte ich noch Bedenken, das verteidigende Team hätte in den Dreifarb-Kämpfen kaum eine Chance. Nicht nur, weil Team Papier meistens gewonnen hat. Zwischendurch konnte auch Team Stein den einen oder anderen Sieg einfahren, Team Schere dagegen war meistens deutlich unterlegen. Später jedoch rappelte Team Schere sich auf und wurde zu einem erbitterten Gegner, der manchmal sogar die Siege mit dem größten Abstand erlangte.

Splatoon 2 vs. Splatoon 3

Die Splatfest-Weltpremiere ist keine klassische Demo. Sie bietet einen Einblick in einen der Modi. Die Revierkämpfe fühlen sich einfach an wie im Vorgänger. Mit einer Handvoll neuer Waffen. Im Grunde taugt das Splatfest nicht dazu, bereits vorhandene Spieler:innen von Splatoon 2 davon zu überzeugen, Splatoon 3 zu kaufen. Es nutzt allerdings sehr gut die Ungeduld derjenigen aus, die sich bereits auf Splatoon 3 freuen (also meine).

Ich hatte Spaß beim Splatfest. Auch wenn alle meine Anstrengungen meinem Team nicht zum Sieg verhelfen konnten. Da ich Splatoon 2 nur während der Spezialdemos gespielt habe, stört mich persönlich auch nicht besonders, dass die Revierkämpfe sich nicht deutlich unterscheiden. Auch wenn es schön wäre, würden Kämpfe nicht beendet, nur, weil irgendjemand kurz nach Beginn wieder aus der Runde aussteigt. Auf die Gesamtzahl meiner gespielten Runden heruntergerechnet, ist mir das nicht oft passiert, aber es stört trotzdem. Vor allem, weil ich anschließend wieder neu den Modus auswählen und auf den Beginn des nächsten Matches warten muss.

Es gibt sogar Titel wie in Animal Crossing: New Horizons!
Vorfreude

Die bunte Farbschlacht kehrt zurück! Wie die Einzelspieler-Kampagne aussieht, kann ich nach dem Splatfest natürlich noch nicht beurteilen, der Online-Multiplayer bietet jedoch wieder gewohnten Splatoon-Spielspaß. Diesmal kann man sogar Räume für Freund:innen eröffnen.

Der Dreifarb-Kampf verspricht, ein spannender Modus zu werden. Im Zweier-Team entsteht schnell eine organische Aufgabenteilung. Ich habe gern anfangs schon ein wenig den Boden um den Start herum eingefärbt, während mein Teammitglied sich weiter voran wagte. Später haben wir beide angegriffen und jedes Mal, wenn jemand zum Start zurückgeschickt wurde, ein wenig weiter eingefärbt. Einzig die eine, sich immer wiederholende Karte wurde auf Dauer doch etwas langweilig. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich bei den Revierkämpfen auch oft das Gefühl hatte, immer auf derselben Karte zu spielen. Das dürfte sich im fertigen Spiel allerdings etwas ändern, wenn man nicht nur an einem Tag mit begrenzter Kartenauswahl kämpft.

Da die Splatfest-Themen diesmal drei Kategorien beinhalten, bin ich gespannt darauf, wie sich diese gestalten werden. Vielleicht bekommen wir auch einfach nur zusätzlich Senf zur Auswahl. Eine weitere Möglichkeit macht die Auswahl wahrscheinlich nicht einfacher, aber das kommt immer auf die individuelle Entscheidungsfreudigkeit an.

Ich konnte die Splatfest-Weltpremiere einschalten und war sofort wieder im Spiel (na ja, sobald das Splatfest tatsächlich losging, ich hatte das Spiel etwas zu früh gestartet). Mit dem standardmäßig ausgewählten Junior-Kleckser fühlte ich mich gleich wieder wie während der Spezialdemos von Splatoon 2. Mich stört das jedoch wenig. Umso leichter war mein Wiedereinstieg. Ich hätte am liebsten gleich weitergespielt, wäre das Splatfest nicht so schnell vorbei gewesen.

Es deutet sich bereits an, dass Splatoon 3 (im Multiplayer) nur in einzelnen Aspekten eine eigene Identität in Abgrenzung zu Splatoon 2 aufweist. Die drei Kategorien zur Auswahl. Der Dreifarb-Kampf.

Daher gilt, ob ihr euch nun darüber freut oder frustriert seid: Es ist ein Splatoon.