Ratchet & Clank: Rift Apart (Review)

Fünf Jahre Funkstille, so lange haben Ratchet & Clank Fans noch nie auf einen neuen Teil der Reihe warten müssen. Auf der PlayStation 5 kehren die zwei jetzt fulminant zurück und liefern eines der ersten Spiele, die demonstrieren, was die neuen Konsolen von der Vorgängergeneration abhebt. Meine Kollegin Jennifer hat bereits ein Review zu Ratchet & Clank: Rift Apart veröffentlicht, dieses Review ist also als zweite Meinung zum Spiel zu verstehen.

Ratchet & Clank: Rift Apart beginnt mit einer großen Feier zu Ehren der beiden Helden, die jedoch wüst von Doktor Nafarius gestört wird. Die Feier dient sowohl als Tutorial, als auch als optisches Feuerwerk, um die Leistung der Grafiker von Insomniac zu würdigen. Tatsächlich gibt es in Rift Apart immer mal wieder Abschnitte, die spielerisch, aber auch erzählerisch, sehr dünn sind und vorrangig dem Spektakel dienen. Allen voran Passagen, die auf dem rasanten Wechsel durch die namensgebenden Risse basieren und meist gar keinen Input oder nur gelegentliches Drücken der Kreuztaste verlangen, während zahlreiche detaillierte, aber komplett verschiedene Umgebungen um den Spieler herumwirbeln.

Doch nicht so schnell, woher kommen diese Risse überhaupt? Doktor Nafarius reißt sich den Dimensionator unter den Nagel und reist mit Ratchet und Clank in eine Dimension, wo er ein Gewinner ist, der große Imperator gar. Dummerweise zerstört Ratchet den Dimensionator bei der Gelegenheit und die Konsequenz ist, dass sich zahlreiche Risse zwischen den Dimensionen auftun, durch die man zwischen mehreren Dimensionen hin und her reisen kann.

Spielerisch ist trotz des großen zeitlichen Abstands fast alles beim Alten geblieben. Das bedeutet, dass Ratchet und Clank, teilweise ersetzt durch ihre Parallelweltversionen Rivet und Kit, durch weitgehend lineare Level hüpfen, schießen und grinden. Der spielerische Schwerpunkt liegt dabei meistens auf Kämpfe gegen größere Mengen kleiner Gegner, es gibt aber auch einige Abschnitte in denen geschickte Navigation im Mittelpunkt steht. Ein Highlight in der Hinsicht sind die Gleitschuhe, die per Tippen auf die Schultertasten massiv Fahrt aufnehmen können und an einigen Stellen für rasante (aber eher einfache) Hüpfabschnitte verwendet werden.

Die Kämpfe leben verhältnismäßig stark von dem bunten Waffenarsenal, das eine Menge neuer Waffen enthält, die ihrerseits allerdings natürlich den bekannten Mustern der Serie entsprechen. So gibt es eine recht große Zahl an passiven Waffen, die Gegner entweder betäuben oder angreifen. Beispielsweise gibt es eine Waffe, die einen Gegner, selbst große Endgegner, für kurze Zeit in eine Pflanze verwandeln, so dass dieser weder ausweichen noch angreifen kann. Hinzu kommen einig eher schwache Waffen mit hoher Schussfrequenz und einige durchschlagende Waffen mit niedriger Munitionsmenge aber oftmals sogar mit einem gewissen Wirkradius, so dass mehrere Gegner auf einmal geschädigt werden können. Im Vergleich zu den letzten Ratchet Spielen gibt es etwas mehr neue Waffen, allerdings gibt es keine Waffe mit einem komplett neuen spielerischen Konzept. Die Unterschiede zu Waffen aus älteren Teilen sind eher kosmetischer Natur.

Im Leveldesign haben die Entwickler sich gleichfalls äußerst konservativ verhalten und sogar die Levelreihenfolge sehr an den üblichen Abläufen angelehnt. Das heißt, dass in der ersten Spielhälfte der Fokus schrittweise von Hüpfsequenzen zu Massenkämpfen verschoben wird, dann ein Arenaplanet folgt, bevor ein offenerer Planet mit einer Sammelaufgabe folgt. Weiterhin gibt es wieder Clank (bzw. Kit) Level, die auf Ballerei verzichten und Jump & Run Gameplay mit Rätseln kombinieren. Dieses Mal sammelt man verschiedene Levelmanipulatoren, um Clank Klone zu einem Zielfeld zu führen. Die Manipulatoren können an verschiedenen Stellen im Level platziert werden und können die Clank Klone beispielsweise beschleunigen, schweben lassen oder schneller absenken lassen. Auch eine Manipulation verschiedener Levelelemente, wie beispielsweise Sägen ist möglich. Leider sind die Rätsel die meiste Zeit über sehr simpel, so dass man nahezu automatisch die richtige Lösung wählt, allerdings sind die letzten zwei Clank Level ziemlich gut gelungen.

Ratcht & Clank: Rift Apart ist ein sehr traditioneller Serienteil, der mit einer der besseren Ideen für Clank Level, den interessanteren Gleitschuhen und einer Hand voll gelungener Planetendesigns glänzen kann, darüber hinaus aber sehr viel belanglose Kost bietet, die dafür sorgt, dass ein insgesamt eher durchwachsener Eindruck verbleibt. Sehr viel Liebe zum Detail beweist aber die optische Gestaltung des Spiels, die zum jetzigen Zeitpunkt die Grafikreferenz darstellen dürfte.

Getestet auf PlayStation 5.