Story of Seasons: Pioneers of Olive Town (Review)

Im Jahr 2019 fand mit Doraemon: Story of Seasons erstmals ein Crossover der beliebten Bauernhofsimulation seinen Weg auf die Nintendo Switch Konsolen. Im vergangenen Jahr wurde dann mit Story of Seasons: Friends of Mineral Town ein weiterer Ableger veröffentlicht. Hierbei handelte es sich allerdings um ein Remake eines ursprünglich im Jahr 2004 erschienenen Game Boy Advance-Spiels. Dementsprechend gab es hier nicht viele nennenswerten Neuerungen. Doch das scheint sich jetzt mit dem neuesten Simulationsspiel aus dem Hause Marvelous zu ändern. Story of Seasons: Pioneers of Olive Town begeistert mit seinem neuen Setting viele Spielerinnen und Spieler. Ich habe einen ausführlichen Blick auf das Spielgeschehen geworfen und verrate euch, ob ein Ausflug nach Olive Town lohnenswert ist.

Auf in ein neues Abenteuer
Wir können uns zwischen dem Normalen und den einfacheren Setzling-Modus entscheiden und beginnen damit, unseren Charakter aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten zusammen zu stellen. Dabei wurde zunächst alles genderneutral gehalten – sprich, man kann seinem weiblichen Charakter beispielsweise auch typische Jungs-Frisuren oder eher männlich wirkende Gesichtszüge verpassen. Ähnliches gilt bei der Kleidung. Zunächst war ich hierüber positiv überrascht und bin dann davon ausgegangen, dass wir uns in diesem Spiel aufgrund der heutigen Diversity vielleicht gar nicht auf ein Geschlecht festlegen müssen. Doch dieser Gedanke wurde kurze Zeit später wieder revidiert. Im Vorspann dürfen wir uns dann doch noch entscheiden, ob wir einen männlichen oder weiblichen Charakter spielen wollen.

Unser Protagonist erbt die heruntergekommene Farm seines Großvaters, welche zum direkten Kreis der Stadt Olivingen gehört. Das Grundgerüst ähnelt also den bereits bekannten Story of Seasons-Teilen. Im Intro fahren wir mit unserem Moped zu eben jener Stadt und erleiden eine Panne. Das Moped wird zur Reparatur gegeben und unser Charakter wird erstmal vom Bürgermeister in Olivingen willkommen geheißen. Doch unsere Aufgabe soll nicht nur in dem Wiederaufbau unserer neu gewonnenen Farm liegen – stattdessen bittet uns der Bürgermeister auch um unsere Unterstützung, um mehr Touristen in das kleine Städtchen zu locken. Wird es uns gelingen, Olivingen zu neuem Glanz zu verhelfen?

Wir düsen nach Olivingen

Neuerungen bei den Werkzeugen
Um das zu erreichen, wurden unsere gameplaytechnischen Möglichkeiten ganz schön aufgestockt. Neben unserem anfänglichen Farm-Gebiet wird es zwei weitere Areale geben, welche wir erschließen und für unseren Nutzen ausbauen können. Dafür stehen uns verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, welche wir nach kurzer Zeit erhalten. Bereits in früheren Teilen hatten wir unterschiedliche Arbeitsutensilien – doch in diesem Ableger wurden ein paar bekannte Werkzeuge herausgestrichen und Neue hinzugefügt. So haben wir neben unserer bereits bekannten Gießkanne, der Sichel, der Hacke, dem Hammer, der Axt und der Angel nun auch noch einen Wassereimer, einen Fotoapparat und eine Leine für Haustiere im Repertoire.

Dafür wurden alle Utensilien, welche mit der Aufzucht und Pflege der Farmtiere zu tun haben, rausgekürzt. Vermutlich wurde dies aufgrund der Masse an Werkzeugen getan – denn auch ohne diese Items wird unsere Werkzeugtasche später insgesamt 9 Utensilien beinhalten. Doch wofür brauchen wir diese neuen Gegenstände denn nun eigentlich? Korrekt – fürs Crafting. Was bereits bei vielen anderen Spielen Anwendung findet, hat nun auch seinen Weg ins Story of Seasons-Universum gefunden. Das heißt wir dürfen fleißig Materialien abbauen, in dem wir beispielsweise Bäume zerhacken oder Steine zerklopfen. All das, um an wertvolle Ressourcen für den Farmausbau und die Erneuerung der Stadt heranzukommen.

Hammer schwingen macht Laune

Fertigungsmaschinen die das Leben erleichtern sollen
Um die abgebauten Rohmaterialien weiterverarbeiten zu können, müssen wir spezielle Fertigungsmaschinen herstellen. Mit Hilfe dieser Maschinen wird es uns beispielsweise möglich sein, das Eisenerz in Eisenbarren zu verarbeiten. Dabei gibt es eine Vielzahl an Fertigungsmaschinen, welche allesamt einen anderen Zweck erfüllen. Neben der Verarbeitung von Baumaterialien können auch unsere Roherzeugnisse, wie z.B. frische Milch, umgewandelt werden. Pro Maschine können bis zu 20 Exemplare auf unserer Farm und den später erschlossenen Arealen verteilt werden. Leider kann man mit den kleinen Fertigungsmaschinen jeweils auch nur ein Exemplar des gewünschten Guts herstellen.

Ihr könnt euch also ausmalen, wie viele Fertiger benötigt werden, um unsere Ziele abzuarbeiten. Man muss schnell ganze Bereiche mit den kleinen Maschinen zukleistern, um an seine Ressourcen heranzukommen. Das finde ich persönlich etwas schade. Auch, wenn man mit vorangeschrittenem Spiel größere Fertigungsmaschinen freischalten kann – ist dies insgesamt nicht schön anzusehen. Denn die größeren Maschinen benötigen wiederum auch mehr Platz auf der Farm und sehen insgesamt wuchtiger aus. Um sie selbst herstellen zu können, sind viele Ressourcen notwendig – doch im Endeffekt können die Fertiger dann auch nicht deutlich mehr Erzeugnisse produzieren. Ob das einem der Aufwand wert ist, muss letztendlich jeder selbst entscheiden.

Maschinenwahnsinn

Craften was das Zeug hält
Im Grunde besteht unser Ziel also darin, so viele Ressourcen wie möglich abzubauen und dadurch den Ausbau der Stadt und unserer Farm voranzutreiben. Unsere Tasche wird hierbei schnell zu voll sein und eine Erweiterung beim Spezialisten scheint unvermeidlich. Leider ist nach der zweiten Erweiterung dann auch Schluss und der ein oder andere (mich eingeschlossen) wird dennoch immer wieder Platzprobleme haben. Es gibt einfach zu viel zum Einsammeln und deutlich zu wenig Platz. Glücklicherweise können wir neben den Herstellungsmaschinen auch noch andere Gegenstände eigenhändig erbauen und so finden auch Aufbewahrungstruhen ihren Weg in unseren Besitz. Diese Truhen können beliebig auf den drei Arealen verteilt werden. Die Bauanleitungen erlernt unser Charakter im Spielfluss während er seine Fertigkeiten hochlevelt. Mit jeder neuen Stufe, welche wir durch das Ausführen der Fähigkeiten (z.B. Abholzen) erhalten, bekommen wir auch neue Boni – und unter anderem eben auch neue Bauanleitungen.

Neben den eher praktischen Gegenständen werden wir auch eine Vielzahl an Deko-Objekten eigenhändig erstellen können. Dadurch können wir unsere Farm und unser Haus ganz nach unseren Wünschen gestalten. Leider sind die Dekorationsmöglichkeiten im Haus recht eingeschränkt und so können wir hier nur an vorgegebenen Plätzen aktiv werden – obwohl das Eigenheim mit zunehmendem Spielfortschritt eine beachtliche Größe annehmen kann. Unter den Bauanleitungen wird sich später auch ein nützliches Utensil wiederfinden: der Sprinkler. Dieser bewässert unsere Felder ganz automatisch jeden Morgen in einem festgelegten Umkreis und erleichtert so die Farmarbeit enorm. Denn neben den ganzen Crafting-Einheiten wird das Anpflanzen und Ernten von Samen, Blumen und Früchten natürlich auch in diesem Story of Seasons-Teil eine elementare Rolle einnehmen. Die geernteten Erzeugnisse werden in der Regel in die Versandkiste gepackt und verkauft. Denn nach wie vor werden wir für unsere Haus-Erweiterungen, das Verbessern der Werkzeuge und natürlich auch für unsere Einkäufe bares Geld benötigen.

Sprinkler erleichtern euch das Leben

Tierische Begleiter
Zum Farm-Alltag gehört natürlich auch das Pflegen und Aufziehen von Nutztieren. Wie bereits zu Beginn des Reviews angemerkt, stehen uns hierfür keine gesonderten Arbeitswerkzeuge mehr zur Verfügung. Stattdessen stellt man sich mit seinem Charakter einfach neben das Tier und kann so beispielsweise durch das Drücken der A-Taste die Kuh melken und diese dann anschließend nach dem erneuten Betätigen der A-Taste streicheln. Generell zeigen einem die Tiere mittels Gedankenblase an, was sie gerade benötigen. Durch das Freischalten der Areale und das Leveln der Tierpflege-Fertigkeit können wir neue Tiere für unsere Ställe gewinnen. Dabei finden verschiedene Hühner, Kühe, Schafe, Ziegen, Alpakas und Hasen den Weg in unsere dafür vorgesehenen Unterkünfte. Im Spielverlauf werden wir auch auf ein wildes Pferd stoßen, welches wir nach der Reparatur des Pferdestalls zähmen können. Anschließend wird es uns möglich sein, bis zu drei Ställe auf unseren Arealen zu verteilen und in Ihnen jeweils ein anderes Reittier zu beherbergen. Neben den üblichen Pferden können wir mit der Zeit aber auch zwei besondere Reittiere freischalten.

Leider dienen die Reittiere einzig und allein der Fortbewegung. Man kann sie weder streicheln, noch füttern oder gar das Beziehungslevel zu ihnen steigern. Wenn man seinen Gefährten am Abend irgendwo stehen lässt, findet er wie von Zauberhand den Weg zurück in seinen Stall. Ähnlich verhält es sich mit den Nutztieren – nachdem man sie bei sonnigem Wetter auf die Weide lässt, sind sie am nächsten Tag wieder automatisch in ihrer Unterkunft. Dadurch kann es auch nicht mehr passieren, dass die Nutztiere erkranken und Medizin benötigen, um wieder aufgepäppelt zu werden. Sie werden nur dann etwas missgünstig, wenn man sie tagelang ignoriert und nicht streichelt. Aber das ist nichts, was man nicht durch kurze Zuwendung wieder gut machen könnte. Nachdem man die ersten wilden Nutztiere gezähmt hat, kann man diese Tier-Art in dem Tierbedarfs-Geschäft in Olivingen nachkaufen – oder bei hohem Freundschaftslevel ein Nachwuchs-Kit ergattern und selbst ein kleines Tierbaby aufziehen. Im selben Geschäft können wir uns auch einen Hund oder eine Katze zulegen.

Die Tiere überzeugen mit altbekanntem Charme

Die Stadt Olivingen im Detail
Das ist vermutlich das perfekte Stichwort, um kurz auf die Stadt selbst einzugehen. Es gibt unterschiedliche Einrichtungen, welche wir aufsuchen können. Zu ihnen zählen verschiedene Läden, die uns mit allen benötigten Dingen des täglichen Farm-Bedarfs ausstatten werden. Natürlich gibt es auch hier wieder ein Restaurant und ein Café/Hotel, in welchen wir zubereitete Speisen verzehren und somit unsere Ausdauer-Herzen regenerieren können. In der Zimmerei wird es uns möglich sein, unser Haus auszubauen oder die Hofeinrichtungen zu erweitern. Diese Erweiterung hinterlässt allerdings ein großes Fragezeichen, da wir hier beim Auswählen beispielsweise einfach einen großen Hühnerstall im Inventar haben und der bestehende kleine Hühnerstall nach wie vor an seinem Platz steht. Sprich, eigentlich „erweitert“ man die Hofeinrichtung nicht – sondern man kauft einfach ein größeres Gebäude.

Das Stadtbild wird schlussendlich durch das Rathaus und ein Museum abgerundet. In dem Rathaus finden wir auf dem Anschlagsbrett die aktuellen Aufgaben des Bürgermeisters und auch Lieferanfragen der Bürger, bei welchen wir relativ schnell gutes Geld machen können. Das Museum selbst benötigt unsere Hilfe, um eine stattliche Ausstellung auf die Beine zu stellen. Hierfür erhalten wir von der Museumsleisterin eine Kamera, mit welcher wir die uns über den Weg laufenden Wildtiere fotografieren sollen. Sobald wir mit einem Foto zu ihr kommen, dürfen wir uns einen Ausstellungsort aussuchen und von dem Tier wird im Anschluss eine Skulptur gefertigt, welche wir dann auch selbst als Deko-Objekt nachkaufen können. Ebenso nimmt das Museum gefangene Fische oder gefundene Schätze als Spenden entgegen. Im hinteren Teil der Stadt finden wir noch einen geheimnisvollen Schrein, dessen Nutzen hier aber aus Spoiler-Gründen nicht weiter benannt wird.

Pilzjagd-Event in Olivingen

Alte Events raus – neue Events rein
Natürlich dürfen auch in diesem Spiel die Festlichkeiten der Stadt nicht fehlen, bei welchen es Preise zu gewinnen gibt. Dabei wurden einige neue Events, wie der Haustier- oder der Pilz-Sammel-Wettbewerb, integriert. Doch leider wurden alle Veranstaltungen gestrichen, die in irgendeiner Form mit dem Farmleben zu tun haben. Früher gab es Wettbewerbe, welche die beste geerntete Frucht gekrönt haben oder bei welchen es um die Aufzucht der Farmtiere ging. Auch Koch-Wettbewerbe sucht man hier vergebens. Die fehlenden Events hinterlassen zumindest bei mir einen faden Beigeschmack. Ich ertappe mich schon bei der Frage, wofür ich die Qualität meiner geernteten Erzeugnisse überhaupt steigern soll, wenn es doch keinen Ingame-Nutzen hat. Klar bekommt man für Waren hoher Qualität auch mehr Geld – dennoch ist Geld in diesem Spiel keine Mangelware und auch im normalen Spielmodus recht leicht zu verdienen. Ein wirklicher Anreiz ist das also nicht.

Beziehungen
Bleiben wir doch direkt bei Olivingen und seinen Einwohnern. Es gibt insgesamt 10 Heiratskandidaten und Heiratskandidatinnen, mit welchen unser Protagonist liiert – und später auch verheiratet sein kann. Ein Kind könnte das Ganze dann noch abschließend krönen. Um dies zu erreichen, müssen wir die Beziehung zu den Kandidaten durch tägliche Gespräche oder durch das Überreichen von Geschenken steigern. Mit favorisierten Geschenken erreicht man dies besonders schnell. Allerdings gibt es in diesem Teil keine Präsente, welche bei dem Gegenüber nicht gut ankommen und Minuspunkte bescheren würden. Die Charaktere lassen zwar einen neutralen Satz verlauten, welcher vermuten lässt, dass das Überreichte jetzt nicht ganz so herausragend war – doch einen wirklichen negativen Effekt hat das nicht. In unserem Menü können wir herausfinden, wie viele Herzen wir symbolisch bei der jeweiligen Person bereits gesammelt haben.

Je mehr Herzen, desto besser

Zehn Herzen stehen hierbei (unverheiratet) für das maximale Beziehungslevel. Dabei werden die möglichen Heiratskandidaten durch rote Herzen hervorgehoben. Früher wurden die möglichen Kandidaten im laufenden Dialog mit farbigen Blumen gekennzeichnet – diese Signalisierung im Gespräch wurde leider gänzlich entfernt. Durch das Steigern der Beziehung lassen sich spezielle Herzevents auslösen, welche es einem ermöglichen, den Charakter etwas besser kennenzulernen. Sobald man bei seinem/seiner Auserwählten dann 5 Herzen gesammelt hat, kann man einen Liebeserklärungsanhänger verschenken und eine Beziehung eingehen.

Wie bereits im direkten Vorgänger sind auch hier wieder gleichgeschlechtliche Partnerschaften möglich und zudem kann man auch mit allen Heiratskandidaten gleichzeitig in einer Beziehung sein. Das gibt einem die Möglichkeit, alle Protagonisten unter die Lupe zu nehmen und sich dann für oder gegen eine Ehe zu entscheiden. Wenn man sich für den Bund der Ehe entschieden hat, sind die anderen Beziehungen natürlich gecancelt. Die Ehe ist also das ultimative Bündnis und Affären nicht erlaubt 😉. Wem das Eheleben aber nicht gefällt, der kann sich später auch ganz unverbindlich wieder scheiden lassen. Das ist übrigens das erste Story of Seasons, in dem das möglich ist. Komischerweise ist dann auch das gemeinsame Kind wie von Geisterhand verschwunden und der/die Ex-Ehepartner/in verhält sich so, als wäre nie etwas gewesen. Wer weiß, welche Mächte da ihre Finger im Spiel haben.

Herzevent offensichtlich wenig intensiv

Fade Emotionen
Was ich bei den zwischenmenschlichen Interaktionen wirklich schmerzlich vermisse, sind die gezeichneten Grafiken des Gegenübers im Dialog. Dadurch wurden die Gefühle der Probanden nochmals besser untermauert, als es mit den nun dargestellten Animationen möglich ist. Insgesamt wirkt es auch so, als hätten die Charaktere weniger Tiefgang und als wären die Beziehungen auch eher rein oberflächlicher Natur. Während man in den Vorgängern bei manchen Gesprächsphrasen der Heiratskandidaten einfach dahingeschmolzen ist, so fühlt sich das Ganze bei dem jetzigen Ableger eher undurchdacht und kindlich an. Ja, es gibt auch ein paar romantische Text-Passagen – dennoch fehlt mir hier einfach der Tiefgang. Auch wenn man in einer festen Beziehung ist, ändern sich die Text-Passagen dem eigenen Charakter gegenüber nicht wirklich. Dabei hat man hier in früheren Teilen eine Steigerung der Zuneigung spürbar merken können und sich dann entsprechend gefreut, wenn die Charaktere offener und freundlicher wurden. Ebenso fehlen mir die Rivalen-Events, welche es in der Vergangenheit gab.

Statt Erntewichtel gibt’s Erdgnome
Als Letztes möchte ich nun auf eine weitere große Neuerung eingehen: die Erntewichtel und die Erntegöttin an sich wurden aus dem Spiel entfernt. Die Wichtel sind einem bei früheren Titeln auf der Farm zur Hand gegangen und haben die ihnen zugetragenen Aufgaben erledigt. Stattdessen bekommen wir in diesem Teil sogenannte Erdgnome vorgesetzt. Während unserer Arbeiten stoßen wir immer wieder auf kleine Arbeitergnome, welche wir später im sogenannten Dorf der Erdgnome zuweisen können. Die Gnome belohnen uns im Gegenzug mit verschiedenen Gegenständen und steigen auch in der Stufe auf – was seltenere Items mit sich bringen kann. Hilfe auf dem Bauernhof gibt es allerdings definitiv nicht mehr. Dafür bekommt man von den Gnomen zusätzlich sogenannte Gnom-Münzen, welche man im Laden vor Ort gegen Güter eintauschen kann. Wenn man hier beispielsweise eine seltene Frucht kauft und diese anschließend über die Versandkiste verkauft, kann man sich so neue Samen erschließen. Die Gnome werden uns im Laufe des Spiels auch zu besonderen Orten transportieren können, welche das Crafting seltener Materialien erleichtert.

Buntes Gnom-Treiben

Performance und Optik
Insgesamt sieht Story of Seasons: Pioneers of Olive Town auf der Nintendo Switch sehr schick aus. Die neue grafische Aufmachung ist gelungen – dennoch hat das Spiel teilweise mit deutlich spürbaren Rucklern und Aufhängern zu kämpfen. Vermutlich, weil der Bildschirm durch die ganzen eigenen Gestaltungen und den Massen an Fertigungsmaschinen auch einfach zu überladen ist. Den Entwicklern ist das Problem bereits bekannt und sie arbeiten schon mit Updates an einer Behebung. Komplett beseitigen konnten sie die Einschränkungen bislang allerdings nicht.

Fazit
Zusammenfassend hat sich Story of Seasons: Pioneers of Olive Town mit seinen ganzen Neuerungen in die richtige Richtung bewegt. Der Anfang ist getan und das Spiel hatte mich trotz der vielen fehlenden Elemente in seinen Bann gezogen. Dennoch fällt es mir vergleichsweise schwer, hier eine Bewertung vorzunehmen. Am liebsten würde ich die Ampel auf halb gelb und halb grün stellen. Ich bin in diesem Genre Zuhause und deshalb einfach vorbelastet. Vor allem, wenn ich das Spiel-Gerüst mit anderen Bauernhof-/Crafting-Simulationsspielen vergleiche. Mir sticht da vor allem „My time at Portia“ ins Auge. Jeder der das Spiel so ausgiebig gespielt hat wie ich, wird schnell feststellen, dass das neue Story of Seasons dem Indie-Spiel wirklich sehr ähnelt. Die Story, die Fertigungsmaschinen, das Anschlagbrett, sogar der Bürgermeister in gewisser Art und Weise… all das kommt einem wirklich sehr bekannt vor. Vermutlich haben sich die Entwickler ein wenig Inspiration bei dem beliebten Indie-Game geholt. Das sei ja auch erlaubt – dennoch hätte ich mir gewünscht, dass in diesem Fall nicht so viele bekannte und beliebte Story of Seasons-Inhalte herausgekürzt werden. Es scheint fast so, als hätten sie Pioneers of Olive Town etwas zu früh released – ein wenig mehr Zeit und mehr Entwicklungsarbeit hätte hier bestimmt ein noch viel schöneres Spiel zum Vorschein bringen können. Doch alles braucht seine Zeit und so wird dieser Ableger vermutlich nur der Beginn einer tollen Reise auf der Nintendo Switch sein. Ich bin davon überzeugt, dass das noch nicht der letzte Story of Seasons-Titel war und hoffe sehr, dass sich Marvelous die Anregungen seiner Fans zu Herzen nehmen und uns auch in Zukunft in seinen Bann ziehen wird. Ich persönlich wäre schon überglücklich mit einer Überarbeitung der zwischenmenschlichen Interaktionen der Charaktere. Aber wer weiß, was Pioneers of Olive Town durch den optional erhältlichen Erweiterungspass in den nächsten Monaten noch für uns bereithalten wird. Dieser lockt mit neuen und altbekannten Heiratskandidaten/innen, sowie weiteren Aufgaben – und schlussendlich mit einer besuchbaren Insel als Zusatzinhalt. Vielleicht wird das Spielerlebnis ja auch noch mit dem ein- oder anderen Patch verbessert. Wir dürfen in jedem Fall gespannt sein.


Getestet auf Nintendo Switch