Wie war nochmal…? Spieleerinnerungen aufgefrischt. Teil 2: Pandora’s Tower

In meiner Erinnerung war Pandora’s Tower ein damals schon grafisch schwaches Action-Adventure auf Wii, in dem ein Junge ein Mädchen retten will, und dabei Gefahren in einem oder mehreren Türmen überstehen muss, um ihr Fleisch von Monstern zu bringen. Oder so.

Pandora’s Tower ist ein Action-Rollenspiel, das am 13. April 2012 in Europa für Nintendo Wii erschienen ist. Die junge Elena wird von einem Fluch getroffen und läuft Gefahr, sich in ein Monster zu verwandeln. Rettung verspricht die mysteriöse Mavda. Der Protagonist Aeron reist mit den beiden zu den dreizehn Türmen, die von gigantischen Ketten über einem Abgrund gehalten werden. Als Mittel gegen den Fluch muss Aeron mit der von Mavda erhaltenen Orakloskette Fleisch von Monstern aus den Türmen sammeln.

Als Basis im Spiel dient das sogenannte Observatorium am Rande des Abgrunds. Hier kann man schlafen, Items in einer Truhe verwalten, da man nur eine begrenzte Zahl mitführen kann, und speichern. Bei Mavda kann man Items kaufen oder verkaufen, reparieren und herstellen, außerdem Nahkampfwaffen verstärken lassen.

Man kann mit Elena reden und ihr Geschenke sowie erbeutetes Monsterfleisch geben. Dies beeinflusst ihre Affinität, die am linken Bildschirmrand durch die Länge einer leuchtenden Kette sichtbar angezeigt wird und das Ende des Spiels beeinflusst. Es gibt diverse kleinere Szenen und Gespräche zwischen Aeron und Elena zu sehen. Meist sieht man dabei nur Elena. Aeron ist eher wortkarg und hat nur selten Sprachausgabe. Manchmal ruft Elena Aeron hinterher, wenn er aufbricht, und begrüßt ihn, wenn er zurückkehrt.

Am Rand der Basis geht es zu den Türmen. Man wählt aus einem Menü einen verfügbaren Turm aus, und nach einer Ladezeit befindet man sich an dessen Eingang. Im Turm gilt es, die Verankerungen der Ketten zu finden und zu lösen, die die Tür zum jeweiligen Meister des Turms verschlossen halten. Diese muss man besiegen, um Meisterfleisch zu erhalten. An diversen Stellen sieht man die Ketten verlaufen und kann dadurch ableiten, in welcher Richtung die Verankerungen sind. Während man in einem Turm ist, leert sich ein auf dem Bildschirm links unten angezeigter Kreis, dieser zeigt an, wann sich Elena durch den Fluch verwandelt. Werden bestimmte Werte unterschritten, verwandelt sie sich teilweise, was den Affinitätswert senkt. Ist der Kreis leer, verwandelt sie sich vollständig, was Game Over bedeutet. Deshalb sollte man immer rechtzeitig zurückkommen, um die Leiste durch diverses Fleisch von normalen Monstern oder Meisterfleisch zu füllen und so wenn nötig auch Elenas teilweise Verwandlung rückgängig zu machen. Unterschiedliches Fleisch füllt den Kreis dabei auf bestimmte Füllstände wieder auf.

Da man in der Regel Fleisch leicht genug erbeuten und außerdem Abkürzungen freischalten kann, ist das Zeitlimit kein großes Problem. Neue Türme schaltet man frei, indem man Elena Meisterfleisch gibt.

Die Kamera im Spiel lässt sich nicht steuern, vereinzelt können plötzliche Perspektivwechsel etwas stören. Aeron springt und klettert automatisch über kurze Strecken. Teilweise muss man Abgründe mit Schwingen per Kette überwinden; Das Ändern der Richtung dabei ist etwas unzuverlässig und langsam. Dass Abspringen mit dem gleichen Knopf ausgelöst wird, wie die Kette zum nächsten Verankerungspunkt zu schicken, kann zu unfreiwilligen Abstürzen führen.

Das Zielen der Orakloskette funktioniert per Pointer. Das Pointersymbol zeigt an, wenn man etwas mit der Kette greifen kann. So kann man z.B. Items aus der Ferne aufheben, sich an manche Kletterstellen oder Leitern sowie Verankerungspunkte zum Schwingen ziehen, oder Schalter greifen.

Im Kampf kann man mit der Nahkampfwaffe Standardangriffe sowie starke länger dauernde Angriffe durchführen. Man kann Blocken und ausweichen. Die Orakloskette lässt sich auch auf unterschiedliche Weise im Kampf einsetzen. So kann man Gegner damit greifen und diese je nach gegriffenem Körperteil mehr oder weniger einschränken. Man kann dabei die Kette anspannen, was die Chain Gauge auflädt. Je nachdem, wie stark diese aufgeladen ist, werden Aktionen wie mit der Kette reißen oder den Gegner werfen verstärkt. Man kann auch zwei Gegner miteinander verketten, wodurch Nahkampfangriffe beiden verbundenen Gegnern Schaden zufügen.

Wird Aeron getroffen, werden manchmal Items oder gar Ausrüstung beschädigt, was ihre Wirkung schwächt; Wird er besiegt, wird man an einen Checkpoint zurückversetzt.

Während normale Gegner in der Regel recht simpel zu bekämpfen sind, muss man bei den Meistern bestimmte Schwachpunkte mit der Kette angreifen. Diese sind aber nicht ohne weiteres erreichbar. Dadurch werden die Kämpfe gegen Meister interessanter. In Einzelfällen sind die Angriffsgelegenheiten aber so kurz, dass die Kämpfe sich dadurch gefühlt zu sehr in die Länge ziehen.

Wenn man Gegner besiegt, erhält man außerdem Erfahrungspunkte. Mit steigendem Level steigen HP, Angriff und Verteidigung; Bei bestimmten erreichten Levelwerten wird desweiteren die Equip Zone größer, wodurch man mehr Ausrüstung verwenden kann. Verschiedene Ausrüstung benötigt unterschiedlich viel Platz der Equip Zone.

Im Normalfall sollte man das Spiel nach etwa 20-25 Stunden durchgespielt haben, wenn man nicht allzu viel optional Materialien oder Erfahrungspunkte sammelt. Dann erhält man beim Laden des Spielstands die Möglichkeit, an bestimmten Stellen des Storyfortschritts einzusteigen, um z.B. durch Ändern der Affinität andere Enden sehen zu können. Außerdem kann man dann einen Schlüssel für rote Türen kaufen, die in den Türmen zu finden sind und die man vorher nicht öffnen konnte. Ohne neuen fordernderen Content erschließt sich der Mehrwert darin aber nicht.

Die Verbindung von Story und Gameplay durch das Fluchsystem ist interessant, auch wenn man den Fortschritt des Fluchs eher zu leicht rückgängig machen kann. Dadurch wird der Eindruck der Dringlichkeit abgeschwächt. Mancher Spieler wird womöglich nie so lange fort sein, dass sich Elena teilweise verwandelt. Dadurch wird aber die Gefahr verringert, vom Zeitlimit gefrustet zu werden. In der Regel reicht es, ein bis zwei mal aus dem Turm zurückzukehren, um bis zum Meister vorzudringen und diesen zu besiegen.

Die Meister sind meist eine unterhaltsame Abwechslung, während die normalen Kämpfe unter den Möglichkeiten bleiben. Stellenweise können Gegner zwar hohen Schaden zufügen, lassen sich aber oft per Kette und starken Angriffen gut davon abhalten.

Die Türme sind nicht allzu komplex und mit freischaltbaren Abkürzungen kommt man bei wiederholtem Betreten recht schnell durch, in Einzelfällen stört die mangelnde Übersicht durch die Kamera. Etwas schade ist, dass die Kombination von optischen Themen und Hauptfeatures der Türme jeweils zweimal vorkommt und das nur in einem Fall Mehrwert bringend gestaltet ist.

Demnächst: Wie war nochmal…? Spieleerinnerungen aufgefrischt. Teil 3: Metroid: Other M

Eines der umstritteneren Metroid-Spiele, in dem eine junge und naive Samus Aran zusammen mit Space Marines Vorkommnisse auf einer Forschungsstation untersucht.

Dabei wird sie von einem Bossgegner getötet, weil der Spieler nicht weiß, dass man plötzlich eine bestimmte Fertigkeit einsetzen kann.

Im Normalfall hält man die WiiMote quer, aber zum Einsatz von Missiles muss man umständlicherweise die Pointerfunktion nutzen, was den Spielfluss stört.

Außerdem gibt es lästige Suchbilder, bei denen man nicht unbedingt erkennt, was man denn finden soll, und bei denen die Erkennung nicht großzügig genug ist. So kann man glatt denken, man hätte es mit einem Bug zu tun.

Damals mochte ich es trotzdem.