Flashback: The Quest for Identity (Review)

Es gibt Videospiele, die mich nostalgisch stimmen, wenn ich nur an sie denke. Während ich mich bei Super Mario 64 nach jahrelanger Pause noch an große Teile des Spiels erinnere, gibt es andere Fälle wie Populous oder Flashback, bei denen nicht mehr viel weiß, als dass sie einmal existiert haben. An vage Einzelheiten kann ich mich erinnern. Wie viel davon ich selbst gespielt habe, gehört aber definitiv nicht dazu. Wahrscheinlich allerdings nicht allzu viel.

Aber ich weiß, dass ich Flashback zumindest schon gesehen habe, vor vielen, vielen Jahren. Bevor ich angefangen habe, es zu spielen, konnte ich mich an den Urwald erinnern, an irgendwelche Gänge, an Schüsse. Auch ein wenig an die Aufzüge, aber nicht daran, wie viele es davon gibt.

An die Story habe ich mich nicht mehr erinnert. Aber anfangs konnte sich Protagonist Conrad ebenfalls an nichts erinnern, also war das halb so wild. Während im Urwald noch klar war, dass ich nur nach einem Ausweg suche, war ich später immer verwirrter. Nach und nach kam zwar heraus, dass Conrad wieder auf die Erde will, aber die genauen Zusammenhänge für die späteren Handlungsorte auf der Erde wurden mir teilweise nicht ganz klar.

Daran habe ich mich noch erinnert!

Neben Laufen und Schießen kann Conrad auch springen, aber nicht besonders gut. Weil für den Sprung nach vorne aus dem Stand zwei Knöpfe gedrückt werden müssen, macht Conrad meistens nur einen kleinen Sprung nach oben mit hochgestreckten Armen. Damit kann er Kanten greifen, von denen es sehr viele gibt. Aber in der Regel nicht an den Stellen, wo ich über schmale Abgründe oder Lücken springen möchte.

Später wird es noch komplizierter, wenn Conrad rennen und im richtigen Moment abspringen muss für einen Weitsprung. Doch zum Glück gibt es in der überarbeiteten Version eine Rückspulfunktion, die man immer dann benutzen kann, wenn Conrad stirbt. Sie lässt sich auch auf eine bestimmte Zeit pro Kapitel oder für das gesamte Spiel einstellen oder im klassischen Modus komplett ausschalten. Aber ohne sie hätte ich das Spiel niemals durchgespielt, so oft, wie Conrad nicht gesprungen und so tief gefallen ist, dass er das nicht überlebt hat. Teilweise auch mehrfach direkt hintereinander. Da die Speicherorte meist sehr rar gesät sind, würde ein Tod unter Umständen viel Fortschritt löschen.

Ich bin leider kein Gamer der alten Schule.

Ganz zu schweigen davon, wie oft er erschossen wurde. Die ersten Gegner sind keine besondere Herausforderung, weil sie nur laufen und schießen können. Später kommen Soldaten vor, die sich teleportieren können, wobei einer von ihnen sich ständig aus dem Bildschirm in den nächsten und wieder zurück teleportiert hat. Die Aliens im letzten Teil des Spiels können sich in eine schleimige Masse verwandeln und verfolgen Conrad über den Boden oder von der Decke aus, ohne angreifbar zu sein. Das hat häufig dazu geführt, dass sie sich auf dem gleichen Platz wie Conrad wieder materialisiert haben und schneller angegriffen haben als ich.

Irgendwann habe ich es geschafft, den richtigen Zeitpunkt für eine Ausweichrolle meistens zu treffen, wobei sich Conrad damit noch nicht umgedreht oder geschossen hat. Irgendwann ist mir auch meine Schildenergie ausgegangen, ohne Aufladestation in der Nähe. Dadurch habe ich noch viel häufiger zurückgespult und i-Frames ausgenutzt. Allerdings hatte ich gerade in der letzten Session große Probleme damit, dass Conrad auf viele Controllerinputs nicht reagiert hat. Da ich sonst höchstens Probleme mit den Schultertasten habe, gehe ich davon aus, dass das am Spiel liegt.

Zugegeben, die deutsche Übersetzung ist bisweilen nicht gelungen.

Manchmal Musik im Hintergrund, meistens nicht, ohne dass ich einen Zusammenhang zum Spielgeschehen sehen könnte. Ein paar Mal habe ich dadurch Gegner vermutet, wo keine waren.

Flashback ist außerdem mit sehr viel Backtracking verbunden. Mit dem Suchen nach dem richtigen Gegenstand, um voranzukommen. Dann geht es wieder zurück zu verschlossenen Türen, die durch Schlüssel oder Schalter geöffnet werden. Mit Aufzügen hinauf und hinunter. Die Items liegen sehr oft auf dem Boden und sind ziemlich schwer zu sehen, aber wenn Conrad über sie hinüberläuft, ploppt der Name des Gegenstands auf, so dass ich nur selten etwas tatsächlich lange Zeit übersehen habe.

Diese Perspektive nach hinten!

Alles in allem finde ich Flashback optisch recht ansprechend. Die Story wird in Cutscenes und Dialogen erklärt, wobei gerade letztere nicht besonders gut sind und für mich auch nicht alles erklären. Die Musik irritiert mehr, als dass sie Atmosphäre schaffen würde. Zudem ist die Steuerung wenig eingängig und funktioniert oft nicht wie gewollt.

Wer sich von früher noch an Flashback erinnert, kann vielleicht in einem Sale zuschlagen. Abgesehen von der sehr komfortablen Rückspulfunktion bleibt das Spiel dem Original treu. Vermutlich war die Steuerung damals auch schon nicht besonders gut.

Getestet auf Nintendo Switch.