Macbat 64: Journey of a Nice Chap (Review)

Disclaimer: Diplodocus Games hat Macbat 64 auf Nintendo Switch gebracht, aber über die Bereitstellung des Spiels hinaus ist Sebastian nicht in dieses Review involviert. Ich habe mich auch nicht davon beeinflussen lassen, sondern handhabe diesen Artikel wie jedes andere Review.

Nach dem niedlichen kleinen Kiwi 64 schickt Siactro diesmal eine kleine Fledermaus auf die Reise, die nostalgische, N64-inspirierte Welt zu retten.

In einer Bar (keine Sorge, wir trinken nur Tee) trifft Macbat auf einen Piratenpapagei, der von einer verschlossenen Wasserfabrik berichtet, in der dringend jemand nachschauen müsste, was los ist. Dafür schickt er Macbat in eine Handvoll verschiedener Level, um sechs Schlüssel zu finden.

Außerdem ist der böse Melon King, den Kiwi einst besiegt hat, zurückgekehrt und zeigt sich in amüsanten, kleinen Cutscenes. Aber bevor ihr jetzt misstrauisch werdet: Trotz diverser Easter Eggs und Referenzen müsst ihr Kiwi 64 nicht vorher gespielt haben. Und man munkelt, es gäbe da ein ganz besonderes Geheimnis in der Switch-Version von Macbat 64, wenn ihr euch ganz genau umschaut und mit dem richtigen Charakter sprecht.

Aber zurück zu Macbat. Als Fledermaus kann er ein kleines Stück weit fliegen, statt beim Platforming bloß aufs Springen angewiesen zu sein. Laufen kann er auch, und das mit einer besonders putzigen Animation.

Die Level, in denen Macbat unterwegs ist, sind kompakt, was es umso überraschender macht, wie viele Secrets doch darin versteckt sind. Auch wenn einige davon zugegebenermaßen erst Post-Game-Content sind.

In der Regel schließen wir die Level ab, indem wir ein paar Objekte einsammeln und Aufgaben für Charaktere lösen. Es gibt aber auch ein Kartlevel und sogar ein 2,5D-Level, das an Kirby erinnert. Gerätselt werden darf auch ein bisschen.

Wo Regina & Mac in der Optik an die Inspirationsgrundlagen nicht herankommt, ist Macbat 64 sehr viel näher dran. Aber nicht nur die Optik fühlt sich sehr nach N64-Zeiten an, sondern auch die Kamera. Die ist klobig und lässt sich sehr beschränkt einstellen. Aber wo Mario dank seiner Kamera gern mal in den Abgrund hüpft, besteht diese Gefahr in Macbat 64 zumindest nicht.

An Herausforderung mangelt es dem Spiel nämlich ein wenig. Prinzipiell würde ich sagen, dass es dadurch und durch den niedlichen Style attraktiv für das Spielen mit Kindern ist, aber dafür sind mir einzelne Passagen zu düster und gruselig gestaltet, gerade im Post-Game.

Die Stärken des Spiels liegen woanders. Zum einen im Look des Spiels, sowohl bei der Grafik als auch im Leveldesign, zum anderen auch in den vielen Kleinigkeiten, die es zu entdecken gibt. Es handelt sich bei dem Spiel zwar um einen kleinen Liebesbrief an die frühen 3D-Spiele, aber es kommt bei einem Liebesbrief auch nicht darauf an, dass er besonders lang ist, sondern dass die Liebe rüberkommt. Und das tut sie.

Die Nebencharaktere (die lossprechen, wenn Macbat sich ihnen nähert, ohne dass wir einen Knopf drücken oder ihn richtig positionieren müssen) haben zwar nur kurze Textzeilen, die aber oft sehr amüsant zu lesen sind. Damit tragen sie auch sehr zum Charme des Spiels bei. Außerdem wird einer der Charaktere von Grant Kirkhope gesprochen! Allerdings sticht er als einziger Charakter mit Voice Acting ein wenig heraus.

Wie ich schon habe durchblicken lassen, ist das Spiel nicht besonders lang. Ich habe mit der Suche nach den Secrets (von drei in der Switch-Version neu sind), die sich auch außerhalb von Levelgrenzen finden lassen, anderthalb Stunden gebraucht. Dafür hat es aber auch keine Längen und kann selbst innerhalb dieser kurzen Zeit mit Abwechslungsreichtum punkten. Dass ich gerne mehr gespielt hätte, zeigt zwar einerseits, dass es schon kurz geraten ist, andererseits hatte ich in dieser Zeit auch viel Spaß. Außerdem mag das Spiel zwar kurz sein, es kostet aber auch nur 2€.

Siactros Macbat 64 ist ein kurzweiliges, niedliches Spiel, das die frühe 3D-Ära feiert. Das Design der einfachen Level und die Dialoge der darin befindlichen Charaktere versprühen viel Charme und Humor, und wo die Herausforderung zu kurz kommt, wartet das Spiel mit Easter Eggs und Referenzen auf, die dazu einladen, Level erneut zu betreten, bei denen man vorher dachte, man hätte sie schon komplett ausgereizt. Es mag nicht besonders lange unterhalten, ehe der Abspann nach dem Post-Game zum zweiten Mal abläuft, aber mich hat es durchweg unterhalten, also kann ich das Spiel jedem empfehlen, der einen kleinen 3D-Plattformer für zwischendurch spielen möchte.

Vielen Dank an Diplodocus Games für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.