GamepadRanger’s Adventure – Woche 9 (Ring Fit Adventure Review)

Tag 51-57: 124,9 kg (29,9 kg bis zum Ziel)

Diese Woche war wettertechnisch ein Mix aus unglaublicher Hitze und donnernden Gewittern. Anstatt euch jetzt hier die Hälfte der Tage wieder “hitzefrei” hin zu schreiben, möchte ich die Gelegenheit nutzen und stattdessen ein kleines Fazit zu Ring Fit Adventure ziehen.

Neun Wochen ist es nun her, dass ich mich aufgerafft habe, um nach der langen Pandemie-Lockdown-Behäbigkeit meinen Weg wieder aufzunehmen, um fit zu werden. Blicken wir einmal kurz zurück: Wie ihr euch vielleicht erinnert, hatte ich vor einigen Jahren damit begonnen, auf gesunde und nachhaltige Art und Weise abzunehmen. Geholfen haben mir dabei eine bewusste Ernährung und ein Pedelec, das ich über meinen alten Job im Leasing nutzen konnte. Damit legte ich bei gutem Wetter zwei bis drei Mal wöchentlich einen Arbeitsweg von 30 km zurück (jeweils auf dem Hin- und Rückweg) und nahm so von 148,2 kg rund 30 kg ab. Dann habe ich in 2019 meinen Job gewechselt, mein Elektrorad wieder abgegeben und begann wieder zuzunehmen. Um dagegen zu steuern, begann ich zu Joggen. Doch als Corona uns alle nach Hause verbannt hat, wurde ich wieder faul. Ring Fit Adventure sollte dann die Wende bringen, die mich wieder an den Sport heran führt.

Megaphögel sind eine Plage, da sie Verstärkung rufen können.

Mit 129,6 kg begann ich also damit dieses viel gehypte Fitness-Game zu spielen und war selbst überrascht davon, wie sehr mir der Gamification Aspekt gefallen hat. Es war super motivierend, nicht “ohne Grund” auf der Stelle zu laufen, sich zu recken und zu strecken. Schnelle Fortschritte, neue Übungen und ein loser Storyfaden haben mich gut bei der Stange gehalten. Drei bis vier Mal pro Woche habe ich Ring Fit Adventure angeworfen und jeweils 30 bis 60 Minuten geschwitzt. Und wenn man mir vorher erzählt hätte, dass ich mir mal eine Yogamatte kaufen würde, hätte ich darüber gelacht. Für die Übungen, die man in diesem Spiel macht, war mir der Fußboden aber dann tatsächlich zu hart.

Eine Sache hat aber auch das Spiel nicht für mich übernommen, nämlich meinen inneren Schweinehund zu bändigen. Die Motivation dafür muss man, wie immer beim Sport, selbst aufbringen und das ist sehr oft der schwierigste Teil des Trainings. So begann ich nach einigen Wochen die Story zu ignorieren und klickte mich nur noch durch die Dialoge, ohne sie groß zu beachten. Das hat spätestens bei den Dialogen zwischen Ringa und Drako dazu geführt, dass es plötzlich so aussah, als wären wir die Bösen in der Geschichte. Ringa wirkt wie eine Stalkerin, die den armen Drako dabei stört, sich fit zu halten. Immer wieder flieht er vor uns und wir reisen ihm hinterher, um ihn zu mobben. Dass wir dabei ihre gestohlenen Kräfte zurück holen, gerät schnell in Vergessenheit. Was mir dann dabei geholfen hat, weiter zu machen, waren die YouTube Videos von MrKataPhi und die Musik-Streams von The8BitDrummer auf Twitch. Während die abwechselnd auf meinem Laptop oder Smartphone liefen, verging die Zeit beim Sport wie im Flug.

Einen großen Dämpfer bekam meine Motivation dann in Woche fünf. Die anfängliche Gewichtsreduktion hatte nun ausgesetzt und mein Hungergefühl wuchs immer weiter an und drohte jeglichen Fortschritt zu sabotieren. Dazu kam, dass die Übungen im Storymodus doch viel weniger abwechslungsreich sind, als anfangs noch gedacht. Wer nicht gerne Squats macht, wird es wirklich schwer haben.

Das waren ganz schön viele Ringpressen seit Spielbeginn!

Ring Fit Adventure hat genau das erreicht, wozu ich es mir ursprünglich angeschafft habe:
“Um wieder aktiver zu werden, habe ich mir Ring Fit Adventure geholt.”
Das schien zu diesem Zeitpunkt jedoch auch schon der maximale Effekt zu sein, den ich damit erreichen konnte. Deswegen begann ich ab Woche 6 wieder zu Joggen. Und was soll ich sagen? Es hat sofort eine Wirkung gezeigt. Seither reduziere ich mein Gewicht langsam, aber konstant von Woche zu Woche ein wenig mehr. Und das bringt mich zu meinem Fazit:

Ring Fit Adventure ist eine tolle Ergänzung zum Sport. In meinem Fall ist dies Joggen, das ich nun super durch Übungen für die Beine, die Bauchmuskeln und die Arme ergänzen kann. Das hätte ich ohne das Spiel nie ausprobiert. Darauf wird das Spiel bei mir auf lange Sicht jedoch auch reduziert werden: eine Ergänzung. Es kann den Sport auf Dauer einfach nicht ersetzen. Wer sich sonst gar nicht bewegt und die eigenen vier Wände dazu nicht verlassen möchte, der findet hier einen sehr guten Workout, der einen wirklich zum Schwitzen bringt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich besonders im Winter, wenn das Joggen an der frischen Luft weniger Spaß macht, wieder vermehrt auf Ring Fit Adventure zurückgreifen werden. Ansonsten wird es jedoch wohl nur ein bis zwei Mal pro Woche mein Training ergänzen. In der Story bin ich aktuell vor dem Bosskampf gegen Drako in Kapitel 9. Insgesamt gibt es 11 Kapitel, die jedoch noch ein paar Dutzend Nebenquests bieten, die man absolvieren kann, um das Spiel zu komplettieren. Ich werde die Story wohl noch bis zum Ende spielen und mir dann im freien Modus einen Workout aus meinen Lieblingsübungen zusammenstellen, mit dem ich mich auspowern kann.

Damit endet meine Artikelreihe zu Ring Fit Adventure. Doch das ist noch nicht das Ende meiner Reise. Zu Beginn dieser Tagebuch-Serie habe ich euch gesagt, dass es mir dabei hilft am Ball zu bleiben, wenn ich mich dazu verpflichte, euch regelmäßig von meinem Fortschritt zu berichten. Und genau das möchte ich auch weiterhin tun. Nicht unbedingt so detailliert wie bisher, mit Einträgen zu jedem einzelnen Tag, aber vielleicht mit einem wöchentlichen Statusbericht im Forum. Ich freue mich besonders darauf, auch weiterhin mit euch zu interagieren und Tipps auszutauschen. Bitte unterstützt mich weiterhin auf diesem Weg. Ich zähle auf euch!