Snack World: Die Schatzjagd – Gold (Review)

Snack World: Die Schatzjagd – Gold ist ein Dungeon Crawler Action-RPG von Level 5, die ansonsten für die Professor Layton, Yokai Watch und Ni No Kuni Spiele bekannt sind. Mit Snack World haben sie ein etwas abgedrehtes fröhliches Spiel erschaffen. Man erstellt sich seinen Charakter, der dann in der Stadt Croquetta erwacht und sich an nichts erinnern kann. Kaum erwacht bekommt man vom König den Auftrag die Wünsche seiner Tochter zu erfüllen. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn die Prinzessin ist sehr anspruchsvoll und bevor man ihr einen Wunsch erfüllen kann, hat sie schon den nächsten parat. Um die Wünsche der Prinzessin zu erfüllen, muss man sich durch zufallsgenerierte Dungeons prügeln.

Das Kampfsystem ist recht simpel gehalten. Es gibt einen normalen Angriff, je nach Waffe zwei Spezialangriffe und man kann ausweichen und blocken. Das Besondere ist, dass man bis zu 6 und später sogar 12 Waffen und Schilde, sogenannte Jaras, ausrüsten kann. Die unterschiedlichen Waffen sind gegen unterschiedliche Gegnertypen besonders effektiv. Sollte man mit der falschen Waffe einen Gegner angreifen macht man kaum Schaden, allerdings kann man mit einem Tastendruck auf die empfohlene Waffe wechseln. Während der Kämpfe wechselt man also oft seine Waffen. Bei längeren Kämpfen, z.B. gegen Bosse, muss man auch ab und zu seine Waffe wechseln, da die Waffen Jarapunkte verbrauchen, die je nach Waffe nach sehr vielen oder nur nach ein paar Schlägen verbraucht sind. Diese Punkte lädt man, wenn man gerade nicht angreift oder eine andere Waffe benutzt, wieder auf.

In den Dungeons findet man allerlei Ressourcen mit denen man dann verschiedene Rüstungen herstellen oder auch verbessern kann. Durch Verbesserungen werden werden auch neue Farben für die jeweiligen Rüstungen freigeschaltet. Man trägt dabei nicht nur eine Rüstung um die Abwehr zu erhöhen, sondern zusätzlich eine weitere Rüstung für den Style. Der empfohlene Style ändert sich jeden Tag und besteht aus einer Marke, der Farbe und dem noch einem Stil. Je nachdem wie gut man ihn trifft, desto höher die Chance auf guten Loot. Auch die Jaras können verbessert werden, dafür benötigt man neben den Ressourcen aber noch ein weiteres Exemplar dieser Jara.
Das Waffen- und Rüstungssystem ist also gar nicht so simpel und es reicht nicht einfach eine bessere Waffe oder Rüstung auszuwählen. Wer das mag wird seine Freude daran haben, wer nicht braucht auch nicht verzagen, denn vor jeder Quest kann man sich automatisch für diese Quest ausrüsten lassen.

In die Dungeons muss man sich nicht alleine wagen, denn man hat anfangs einen und später mehrere sogenannten Snacks als Begleiter dabei. Diese Snacks bekommt man entweder am Ende einer Quest oder man kann bestimmte Gegner fotografieren, um ein Snackie zu machen, wenn man sie oft genug besiegt. Neben den Snacks als Begleiter kann man auch noch weitere einstellen, die man in den Dungeons beschwören kann. Wenn man das tut verwandelt sich der eigene Charakter selbst in eines dieser Monster. Außerdem wird man während der Quests auch oft von einem der skurilen NPCs begleitet oder man geht im Multiplayer mit Freunden online oder lokal auf Schatzjagd. Dafür sind dann mehrere Spiele und Switch notwendig und es gibt leider keinen Koop an einer Konsole.

Die Quests und Dungeons selbst sind kurz und man kann das Spiel sehr gut auch mal nur eine kurze Runde spielen, wenn man wenig Zeit hat. Manche Quests bestehen nur aus kleinen Gebieten und die Dungeons selbst aus 2 Stockwerken und einem Endboss am Ende. Man sollte sich auch gar nicht viel zu lang in einem Gebiet aufhalten, denn wenn man trödelt, dann taucht ein sehr schwerer Gegner auf, der einen verfolgt und für ein sehr schnelles Ende sorgen kann. Aber keine Sorge, selbst wenn man doch mal Schwierigkeiten hat und in einem Dungeon stirbt, behält man die Erfahrungspunkte sowie die erbeuteten Ressourcen mit denen man sich dann besser ausrüsten und es erneut versuchen kann. Meist ist das aber nicht nötig, da der Schwierigkeitsgrad ok ist, zumindest, wenn man auch genug Nebenquests absolviert und nicht unterlevelt ist.

Hightlight des Spiels sind die verrückten Charaktere mit ihren seltsamen Wünschen und Aufgaben. Da gibt es, wie oben schon erwähnt, die verwöhnte Prinzessin, deren Charakter durch einen Sprachsound mit einem „Ich will ich will ich will“ unterstützt wird. Oder es gibt einen Verkaufsroboter, der Pinocchio heißt und einen Fetisch für die Fersen der Prinzessin hat. Der Name des Roboters kommt vermutlich daher, dass seine Nase manchmal länger wird. Und es gibt viele weitere solcher verrückten Charaktere. Auch die Endgegner und Beute ist teils sehr skurril. Während einer Quest soll man eine Creme für die Prinzessin von einem riesigen Kraken besorgen. Später stellt sich raus, dass die Creme die Ausscheidungen des Kraken sind und die Prinzessin sich dennoch damit eincremen möchte, was für allerlei Verwirrung und Entsetzen bei den anderen Charakteren sorgt.

Snack World ist also ein unterhaltsamer Dungeon Crawler. Wer Dungeon Crawler mag und wem eine fröhliche und verrückte Präsentation gefällt, kann hier durchaus zugreifen. Das Kampfsystem ist simpel gehalten, aber bietet durch die verschiedenen Waffen und Gegner dennoch genug Abwechslung und das Ausrüstungssystem bietet genug Tiefe für Spieler, die gerne rumtüfteln, aber auch die Möglichkeit sich automatisch vom Spiel ausrüsten zu lassen falls man keine Lust hat sich damit intensiv zu beschäftigen.