Pecker (Gamescom-Preview)

So ein Schnabel kann für einen Vogel schon ein sehr vielseitiges Werkzeug sein, sei es um eine Schale zu öffnen, oder im Falle eines Spechtes beispielsweis ein Loch in einen Baum zu picken. Für den spitzschnabeligen Helden von Pecker dient der Schnabel zudem als elegantes Fortbewegungsmittel, das einen rasanten Flug durch die Luft ermöglicht.

Hierzu piekst man sich in eine geeignete Fläche fest, bringt den Schnabel auf Spannung und schwingt sich dann mit kräftig Wumms durch die Luft. Die Fortbewegung über den Schnabelschwung weiß insbesondere auf Grund ihres großzügigen Flugradius und die damit verbundene vertikale Flexibilität zu gefallen. Die einfache Fortbewegung zu Fuß hingegen ist derzeit noch etwas schwammig und könnte etwas mehr Genauigkeit gut vertragen.

In der Gamescom-Demo konnten wir eines der frühen Level im Spiel anspielen, der Levelliste im Dev-Menü nach zu urteilen dürfte das Spiel einen beachtlichen Umfang haben. Das Leveldesign ist grundlegend recht offen gestaltet, es gibt allerdings einen ungefähren Pfad durch die Level, der durch die Buchstaben P-E-C-K-E-R markiert ist. Sammelt man einen dieser Buchstaben, fungiert er künftig als Rücksetzpunkt. Pecker kombiniert in seinem Leveldesign eine variantenreiche Erkundung und Kletterpassagen, wobei es an vielen Stellen mehr als eine Lösung gibt, um weiter zu kommen.

So kann man sich beispielsweise über ein Tor schwingen, das Tor mit einem Schalter öffnen, oder es sprengen, indem man sich in eine TNT-Kiste setzt, diese zum Tor rollt und dort sprengt. Die Interaktion mit der Umgebung basiert recht stark auf der Physik-Engine von Unity, was auf der einen Seite viel Flexibilität gibt, auf der anderen Seite in meinen Augen aber auch einige Nachteile mit sich bringt, gerade, was die Zuverlässigkeit der Interkation anbelangt. Das kann sich dann durchaus mit der Präzision beißen, die man in einem 3D Jump & Run benötigt.

Ein interessantes Feature ist, dass man Pecker auch im Zweispielermodus kooperativ erkunden kann. Dabei nutzt Pecker einen Splitscreen und die Spielerinteraktion spielt eine untergeordnete Rolle, aber besonders wenn man in einem größeren offenen Areal nach einer Möglichkeit sucht, weiterzukommen, ist es eine gute Sache, wenn man einen Freund hat, der mit einem sucht. Im Multiplayer mit Marcus hat Pecker mir auf jeden Fall mehr Spaß gemacht als allein.

Pecker hat eine interessante Grundidee und einige spaßige Mechaniken, wirkt aber durch die Physikspielereien auch noch etwas unzuverlässig. Mit etwas mehr Feinarbeit könnte Pecker im kommenden Jahr aber eine interessante Spielerfahrung werden. Ich werde es auf jeden Fall weiter im Blick behalten.