
Das Farmleben hat mich wieder einmal gepackt. Diesmal zieht es mich nach Doloc Town, pünktlich zum Early-Access-Release.
Postapokalyptische Pflanzen
Die Besonderheiten von Doloc Town liegen im postapokalyptischen Setting und der 2D-Sidescrolling-Perspektive. Umfunktionierte Zugwaggons und rissige Wände zeugen von Wiederaufbau und Verfall. Müll finde ich wie in Coral Island nicht nur in Abfalltonnen. Nicht nur die Stadt ist vertikal in mehrere Ebenen aufgeteilt. Mit Hilfsmitteln wie Tischen und Regalen erweitere ich die eingeschränkte Bodenfläche auf meiner Farm.
Das Setting ist dabei nicht nur eine hübsche, heruntergekommene Kulisse, sondern bietet auch Mysterien und spiegelt sich in allen Farm- und Spielaspekten wider. Ich bin der Historie der Gegend auf der Spur, während ich leere Plastikflaschen und ausrangierte Computerchips wiederverwerte. Mit Plastikplanen schütze ich die empfindlicheren Pflanzen vor gefährlichem Säureregen. Bestimmte Endpflanzen dagegen kommen mit den Klimaveränderungen deutlich besser zurecht.
Da der Platz auf der Farm stark begrenzt ist, beginne ich schnell damit, weiter nach oben zu bauen. Es brauchte ein wenig Zeit zur Eingewöhnung, um herauszufinden, wie sich alles platzieren lässt, dann geht das Stapeln jedoch gut von der Hand. Statt in den Erdboden, setze ich Samen in Pflanztöpfe, die unterschiedlich stabil sind. Die ersten gehen bereits nach einer Ernte kaputt, doch Ersatz lässt sich schnell herstellen. Sofern Vorratskisten sich in unmittelbarer Nähe zur Werkbank befinden, kann ich auf Rohstoffe daraus zurückgreifen.
Lager und Inventar sind in den ersten Spieltagen sehr begrenzt, aber ich musste nicht lange bis zur ersten Taschenvergrößerung sparen. Das macht die Erkundung der Gegend rund um Doloc Town dann auch angenehmer, weil die Taschen nicht mehr so schnell überquellen. Doch wenn einmal der Platz ausgeht, ist das halb so schlimm, da Gegenstände auch nach Verlassen des Gebiets nicht sofort verschwinden.

Farm, Fische und Freundschaften
Abgesehen von der Vertikalität und verschiedenen gefährlichen Wetterbedingungen, funktioniert das Farmleben, wie es zu erwarten ist. Pflanzen benötigen unterschiedlich viel Zeit bis zur Ernte, müssen gewässert werden und können anschließend weiterverwertet werden. Neben Verkauf und Verzehr bietet sich auch die Analyse an, um weitere Arten freizuschalten. Neben einem Angelminispiel habe ich die Möglichkeit, die Leute in Doloc Town zu beschenken. Auf der Karte sehe ich zwar üblicherweise nicht, wo sie sich gerade befinden, aber wo ich Aufträge erledigen kann, wird markiert.
Bei mir hat es in den ersten Spieltagen viel geregnet, weshalb ich wenig Zeit auf der Farm verbracht habe. Dabei konnte ich auch meinen Brunnen schonen, der nur eine begrenzte Haltbarkeit hat. Stattdessen war ich viel unterwegs. Aufgaben finde ich in Doloc Town sehr viele. Um den Überblick zu behalten, hilft eine Liste auf dem Bildschirm, die ich bei Bedarf wegklappen kann. Nebenaufgaben, für die ich lediglich eine bestimmte Anzahl an Bäumen fällen muss, schließe ich zudem automatisch komplett ab und erhalte Belohnungen per Post.
Manche NPCs reden zwar sehr viel, doch die Dialoge machen Spaß. Auch dadurch, dass wichtige Begriffe gern in changierenden Regenbogenfarben gehalten sind.

Draußen mit Drohnen
Außerhalb von Doloc Town tummeln sich gefährliche Monster. Diese kann ich zwar mit meinen Farmwerkzeugen angreifen, Drohnen sind jedoch deutlich effektiver und weniger gefährlich. Mit dem manuellen Zielen bin ich auf Anhieb nicht gut zurechtgekommen, doch die Drohnen verfügen auch über eine automatische Feuerfunktion. Dabei feuern sie vielleicht ein wenig häufiger, als ich es tun würde, aber zum Spielbeginn sind die Erkundungstouren ohnehin eher kurz. Dadurch entleert sich zwar der Drohnenakku, reicht zumeist aber gut aus.
Da ich üblicherweise wenig mit Maus und Tastatur spiele, hilft mir das automatische Feuern auch bei der allgemeinen Erkundung. Eine Controllersteuerung ist zwar prinzipiell auch unterstützt, allerdings hat sie bei mir noch nicht zuverlässig funktioniert. Das ist zwar ein wenig schade, aber da Doloc Town ansonsten einwandfrei läuft und die Tastatursteuerung funktioniert, stört mich das kaum. Ich lerne schnell einen Doppelsprung und kann mich kurzzeitig an Wänden festhalten. So kann ich kleinere Abgründe überwinden und muss dabei nicht ganz genau springen, weil ich mich noch retten kann. Wandsprünge gehen mir mit der Tastatur noch nicht ganz locker von der Hand, sind aber auch möglich.
Die Gegenden bieten immer wieder auch versteckte Truhen, Wege und Abkürzungen an, die hinter Wänden nicht sofort zu sehen sind. Laufe ich gegen eine falsche Wand, wird sie durchscheinend, ähnlich wie in Yoshi’s Island. Die meisten dieser Stellen sind auch ausreichend auffällig oder verfügen über bestimmte Hinweise.

Zwischenfazit
Doloc Town gelingt ein solider Einstieg in den Early Access. Abseits kleinerer Controllerprobleme läuft die Farmsimulation flüssig und ohne auffällige Bugs. Auch ist bereits viel Inhalt geboten. Das postapokalyptische Setting findet sich in allen Spielaspekten wieder und bietet eine spannende Hintergrundgeschichte zum Erkunden. Die Sidescrolling-Perspektive funktioniert sowohl beim vertikalen Pflanzenanbau, als auch beim 2D-Platforming bei der Umgebungserkundung.
Schon jetzt macht Doloc Town Spaß, daher bin ich sehr gespannt darauf, wie weitere Features und Storyinhalte im Verlaufe des Early Access und zum vollen Release umgesetzt werden.
Herzlichen Dank an Logoi Games für die Bereitstellung des Mustercodes. Gefarmt auf PC via Steam.