Luigi’s Mansion 2 HD (Review)

Luigi, weltberühmter Bruder von Mario der immer in seinem Schatten stand, hatte sein Debüt für sein erstes eigenes Spiel im Jahre 2001 auf dem Gamecube. Mittlerweile gibt es zwei Nachfolger, der erste ist auf dem 3DS erschienen und der zweite auf der Nintendo Switch. Da wir uns auf der letzten Meile der Switch befinden und die großen Spiele wohl eher auf dem Nachfolger erscheinen werden, kommen wir sogar in den Genuss der HD Version von Luigis Mansion 2. 

Den dritten Teil habe ich nur kurz angespielt, das war bisher meine erste und einzige Berührung mit der Reihe. Somit gehe ich ziemlich jungfräulich ins Spiel und kann es daher auch nicht mit dem Original vergleichen, meinen Recherchen zufolge ist es aber bis auf die Technik ein 1:1 Port ohne zusätzliche Level. Der zweite Analogstick, über den die Nintendo Switch verfügt, erweist sich aber in diesem Spiel als überaus nützlich und ich mag es mir kaum vorstellen, wie schwer es beim Original ohne diesen war. Die Geschichte ist nintendotypisch nur nettes Beiwerk, auf das Gameplay kommt es hier an. Professor I.Gidd, seines Zeichens Experte für Geister, beauftragt unseren schreckhaften Protagonisten Luigi mit der Wiederbeschaffung des Finstermondes, der in mehrere Bruchstücke in insgesamt 5 Geister-Residenzen verteilt ist. Luigi ist natürlich gar nicht begeistert, macht sich aber mit schlotternden Knien und bewaffnet mit seinem Geisterstaubsauger Schreckweg 09/15 auf in den Kampf gegen die paranormalen Aktivitäten. 

Die Grafik ist wunderbar aufgepeppt worden, im Docked Modus läuft das Spiel in 1080p, im mobilen Modus in 720p. Ruckler oder Bugs konnte ich in meinem Durchlauf keinen einzigen feststellen. Die Musik besitzt Ohrwurmcharakter und ich finde es echt knuffig, wenn Luigi die Melodie mitsummt. Es gibt viele tolle Details zu bestaunen und der ganze Stil ist absolut liebevoll gemacht, was anderes hätte ich von Nintendo aber auch nicht erwartet, sie sind ein Meister darin die eher durchschnittliche Technik ihrer Konsolen mit einem comichaften Stil zu kaschieren, der im Endeffekt super aussieht.

Das Spielprinzip ist schnell erzählt, mit dem Schreckweg saugt ihr Geister ein, die ihr vorher mit der eingebauten Taschenlampe geblitzt habt. Die Zahl über dem Geist gibt an, wie viel Energie er noch hat, bis er endgültig im Staubsauger verschwindet. Natürlich versucht er während dem Einsaugen zu entkommen und es ist an uns, ihn mit Drücken des Analogsticks in die entgegengesetzte Richtung davon abzuhalten, wenn man sehr gut ist kann Luigi noch durch Drücken der A-Taste sehr kräftig an den Geistern ziehen. Es gibt viele verschiedene Variationen der Geister, manche tarnen sich mit Sonnenbrille um sich vor dem Blitz zu schützen, manche versuchen Euch mit Haushaltsgegenständen eins auf die Mütze zu geben. Nach kurzer Zeit findet man noch einen Taschenlampenaufsatz, mit dem Luigi in der Lage ist, diverse versteckte Dinge wieder sichtbar zu machen. Mit diesen Fähigkeiten bewaffnet variiert Nintendo ein tolles Abenteuer, in dem sich Action, (manchmal sehr fiese) Rätsel und Erkundung wundervoll abwechseln. Die fünf Kapitel sind in jeweils fünf Missionen plus Endgegnerkampf unterteilt. Was heute aus der Zeit fällt ist jedoch der Mangel an Checkpoints. Segnet Ihr in einer Mission das Zeitliche, ist jeglicher Fortschritt in dieser verschwunden und man muss die komplette Mission von vorne beginnen. Das kann relativ schnell passieren, ich bin mehrfach gestorben, sei es durch Unaufmerksamkeit oder besonders starke Geister. Mit einem Knochen, der in den Levels versteckt ist, kann man sich zwar ein Continue erhaschen, ich hätte Checkpoints oder aber die Möglichkeit, selbst zu speichern, als sinnvoll erachtet. Natürlich stammt das Spiel aus einer anderen Zeit, aber selbst damals gab es schon in den meisten Spielen Checkpoints. Ein anderer sehr nerviger Aspekt sind die Anrufe vom Professor, die gefühlt sehr oft kommen und uns mit offensichtlichen Dingen nerven. Glücklicherweise kann man diese überspringen, was ich nach den ersten drei Anrufen auch stets getan habe. Ansonsten kann ich über das Spiel nur positives schreiben, ich hatte stets Spaß und selbst für Rätselunkundige wie mich bietet das Spiel ein schönes Erfolgserlebnis, wenn man wieder eine Mission geschafft hat. Zudem gibt es unheimlich viel zu entdecken, mit dem Geld dass man während der Missionen sammelt kann man seine Fähigkeiten automatisch verstärken, sofern man genug gesammelt hat. Optional gibt es neben der Einzelspielerkampagne noch einen sogenannten Wirrwarrturm für Mehrspielerspaß, den ich jedoch nicht selbst getestet habe. 

Lustig, süß und sehr sympathisch, mit diesen Attributen lassen sich Luigi und die Geister trefflich umschreiben. Das Gameplay hat mir sehr gut gefallen und bietet genug Varianz, um über die gesamte Spielzeit zu unterhalten. Die Rätsel sind teilweise nicht ohne, aber wenn man mit offenen Augen durch die Levels marschiert lassen sich diese wunderbar lösen. Die Technik ist für ein Remaster auch sehr gut, es ist natürlich kein grafischer Kracher der die Switch bis aufs Letzte ausreizt, aber das habe ich auch nicht erwartet. Lediglich der nervige Professor I.Gidd und die mangelnden Checkpoints haben meinen Spaß etwas getrübt, man sollte einigermaßen frustresistent sein, insbesondere wenn man auf den letzten Metern vor dem Ziel noch das Zeitliche segnet. 

Vielen Dank an Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.