Shiren The Wanderer: The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island (Review)

30 Ebenen geht es hinauf und hinab, das Ziel immer fest im Blick. Bis ich doch wieder im Gasthaus aufwache, weil ich den Weg nicht geschafft habe. In Shiren the Wanderer: The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island wartet der immer wieder neue Dungeon auf einen weiteren Besuch von mir.

Ich habe bereits einige Spiele Pokémon Mystery Dungeon-Reihe gespielt, daher habe ich mich auch im Mystery Dungeon von Serpentcoil Island gleich ein wenig heimisch gefühlt – obgleich es sich hierbei um ein Rogue-Like handelt. Deshalb hatte ich auch leichte Bedenken, ob mir der Titel tatsächlich zusagen würde, da er mir zu repetitiv werden könnte. Dennoch war ich zuversichtlich in der Erwartung eines schönen Abenteuers in einem Mystery Dungeon.

Shiren der Wanderer

Der namensgebende Shiren ist ein reisender Abenteurer, der gemeinsam mit Frettchen Koppa schon einige Abenteuer erlebt hat. Für mich ist The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island der erste Berührungspunkt mit der Reihe und ich hatte keinerlei Verständnisprobleme. Es gibt einen weiteren Charakter, den Koppa und Shiren bereits von früher kennen, aber das fällt nicht störend auf.

Ich hätte Shiren auch umbenennen können, aber wenn schon das Spiel nach ihm benannt ist, bin ich lieber beim Standardnamen geblieben. Im Grunde ist das die einzige mögliche Personalisierung, wenn man von einer alternativen Farbpalette von Shiren absieht. Die schalte ich durch Errungenschaften frei, aber es gibt nur sehr wenige Belohnungen, die Shirens Aussehen betreffen. Das ist ein wenig schade, aber die Waffen und Schilde im Dungeon unterscheiden sich optisch, was ein sehr schönes Detail ist.

The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island
Sowas habe ich doch kürzlich erst gesehen!

Diesmal verschlägt es das Duo auf Serpentcoil Island. Der Mystery Dungeon dort besteht aus 30 Ebenen, es gibt jedoch auch ein paar Abzweigungen und eine Menge Postgame-Content. Besonderheit des Dungeons auf der Insel ist, dass er sich bei jedem Besuch verändert – die grundsätzlichen Gegenden bleiben gleich, das Layout der einzelnen Ebenen wechselt mit jedem Besuch. Am Ende wartet ein Monster mit Reichtümern im Bauch und einem Mädchen in seiner Gewalt. Sofort steht fest, dass Koppa und Shiren dorthin müssen. Bedauerlicherweise scheitert Shiren bei seinem ersten Versuch und landet fortan immer wieder im Gasthaus am anderen Ende der Insel. Fort sind Waffen und Geld, und auch sein Level wird auf 1 zurückgesetzt.

Auf dem Weg

Der Dungeon in Shiren the Wanderer: The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, zwischen denen verschiedene Dörfer und Aussichtspunkte liegen. Diese Orte bieten sich für eine Verschnaufpause an, sichern aber keine Fortschritte. Bei einem Scheitern geht es jedes Mal wieder auf Ebene 1 los. In den kleinen Ortschaften kann ich teilweise meine Waffe oder meinen Schild verstärken. Außerdem gibt es ein paar Gasthäuser, um meine Lebenspunkte und den Magen zu füllen. Bei verschiedenen Händlern kann ich zufällige Gegenstände kaufen oder ungewollte Items verkaufen.

Außerdem finden in den Zwischenorten die Storyfortschritte statt. Shirens Hauptziel ist natürlich die Rettung des Mädchens und das Auffinden des Schatzes. Daneben spielen sich aber noch viele weitere Geschichten auf Serpentcoil Island ab. Es gibt Ninjas, viele sagenumwobene Schätze und Geschichten über Gottheiten. Die kleinen Szenen mit ihren Dialogen sind sehr amüsant und statten die Welt gut aus. 

Auch wenn Fortschritte innerhalb der Storys abhängig davon sind, wie weit man bei einem Versuch kommt, verteilen sie sich gut. Ich hatte immer wieder neue Szenen bis kurz vor meinem ersten erfolgreichen Durchgang durch den Dungeon. Danach bietet sich noch eine ganze Menge neuer Content mit kleineren Geschichten, aber einem größeren Fokus auf verschiedene zusätzliche Bedingungen und Veränderungen im Dungeon.

Mit einer Schriftrolle komme ich vielleicht an die Items.
Serpentcoil Island

Aber wie sieht es nun im Dungeon aus? Die verschiedenen Gebiete grenzen sich in ihrer Optik und den vorhandenen Gegnern deutlich voneinander ab. Manche Abschnitte haben Gänge, die zu einer weiteren Ebene führen. Die meisten jedoch sind durch Treppen miteinander verbunden. Diese sind dann mein Ziel auf jeder Ebene. Spätere Ebenen verfügen über zusätzliche Events, die zu einem höheren Schwierigkeitsgrad beitragen.

Die Items sind zufallsgeneriert, was dazu führt, dass ich manchmal mehrere Ebenen ohne Waffe unterwegs war. Shiren kann zwar mit bloßen Händen angreifen, aber etwas mehr Angriffskraft wäre mir manchmal dann doch lieber gewesen. Oder ein Schild für eine bessere Verteidigung. 

Schilde und Waffen können über zusätzliche Effekte verfügen. Beispielsweise schützen sie vor verschiedenen Effekten oder sind besonders effektiv gegen bestimmte Gegnertypen.

Zum Angreifen eignen sich auch verschiedene Stäbe mit magischen Effekten. Meine Werte boosten kann ich ebenfalls.

Durch die große Vielfalt an Waffen, Schilden, Items und Gegnern fühlt sich für lange Zeit jeder Versuch frisch an. Jedenfalls, wenn ich nicht gerade auf den ersten beiden Ebenen sterbe. Die längeren Runs machen da auf jeden Fall mehr Spaß. 

The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island
Fiese Gegner!
Ich brauche Hilfe!

Dreimal pro Run habe ich die Möglichkeit, nach meinem Tod Hilfe zu rufen (abgesehen von einzelnen besonderen Orten). Dazu erstellt das Spiel einen Code, den ich anderen Spielenden geben kann. Oder jemand sucht nach Personen, die gerettet werden wollen. Das bedeutet natürlich, dass ich darauf warten muss, ob mich jemand rettet. Bei meinem ersten Versuch auf einer niedrigen Ebene hat mich tatsächlich jemand gerettet, später hatte ich meist weniger Glück. Dabei hätte ich gerade längere Runs gerne noch ein Stück weiter gerettet.

Glücklicherweise muss ich in The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island nicht zwingend auf Hilfe von anderen warten. Ich kann auch versuchen, mich selbst zu retten. Dann betrete ich denselben Dungeon und starte auf Level 1 und ohne Items. Natürlich ist das gerade dann schwierig, wenn ich schon tief in den Dungeon vorgedrungen bin. 

Doch ich kann mir die Rettung auch etwas einfacher gestalten. Indem ich andere Spielende rette, sammle ich Punkte. Dabei muss mir die Rettung nicht einmal glücken, obgleich die Belohnung bei Erfolg deutlich größer ist. Mit diesen Punkten kann ich verschiedene Dinge kaufen und etwa auf einem höheren Level oder mit mehr Lebenspunkten starten oder habe bereits eine Waffe im Inventar. Diese Hilfsmittel kann ich natürlich auch nutzen, um andere als mich selbst zu retten.

The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island
Es gibt auch Monsterräume und Schatzebenen!
Fazit

Shiren the Wanderer: The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island ist ein abwechslungsreiches Rogue-Like mit charmanter und amüsanter Story. Der Mystery Dungeon trägt das Spiel gemeinsam mit den Szenen sehr gut über viele Spielstunden hinweg. Manchmal kann ich auch Pech haben mit den Items auf dem Boden, doch das passiert eher selten. Somit kann ich The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island sehr empfehlen. 

Herzlichen Dank an Spike Chunsoft für die Bereitstellung des Testmusters. Gespielt auf Nintendo Switch.