
Und wieder trudelte vor kurzem ein vielversprechender Kandidat für die Kategorie “Kopf ausschalten und entspannen!” in unsere Redaktion. Geometry Survivor mag vielleicht erstmal nicht nach einem Spiel klingen, bei dem man entspannen kann. Allerdings kenne ich schon einige Twin Stick Shooter in denen man kleine geometrische Formen zerschießen muss und fand sie bislang alle extrem entspannend.
Da geht es aber auch schon los. Geometry Survivor ist nämlich gar kein Twin Stick Shooter im wahren Sinn. Je nachdem welche Hilfsitems man verwendet benötigt man sogar nur den linken Analogstick. Geschossen wird trotzdem auf grell leuchtende Neonformen. Jedoch kommen die Geschosse automatisch und können nicht gesteuert werden.

Hauptsächlich handelt es sich hierbei um einen Vertreter des Survival bzw. Rogue-lite Genres. Ohne Waffen verwenden zu müssen bleibt einem nur der Fokus auf das Überleben. Jedes zerstörte feindliche Element hinterlässt Erfahrungspunkte, die beim Einsammeln eine Leiste füllen. So verbessert man sein Level. Hat man einmal die Leiste voll, erscheint ein Auswahlmenü. Hier kann man dann sein Schiff ausrüsten. Nach jedem Level hat man drei verschiedene Items oder Funktionen zur Auswahl. Insgesamt können pro Runde sechs davon ausgewählt und nach und nach verbessert werden.
Gewonnen hat man, wenn man 20 Minuten überlebt hat. Im oberen Mittelfeld befindet sich ein Timer, mit dem man stets den Überblick behält. Ich habe bestimmt 10 Versuche gebraucht, bis ich meine Lieblingsitems gefunden habe. Und da kommt dann doch wieder das Twin Stick Shooter Feeling zurück: mit einigen wenigen Items rüstet man sein Schiff mit Waffen aus, die mit dem rechten Analogstick gesteuert werden. Zumindest grob.

Auch das Zielsystem für die automatische Abschussvorrichtung lässt sich verbessern. Durch die begrenzte Anzahl an Slots für Items und Zusatzfunktionen muss man jedoch eine gute Strategie entwickeln, um eine Runde beenden zu können. Das schöne ist, dass die Gegner immer zum gleichen Zeitpunkt spawnen. Das macht das Spiel nicht unnötig unfair.
Die verschiedenen Arten von Gegnern erkennt man an ihrer Form und Farbe. Und jede hat eine besondere Flugeigenschaft. Es ist ein herrliches Chaos und durch die relativ kleine Map die man zur Verfügung hat wird man auch öfters in die Ecke getrieben. Darum ist die Auswahl der Items auch so wichtig. Ein Schutzschild kommt in solchen Situationen besser an, als ein Geschoss das wild durch die Gegend fliegt aber nur einzelne Gegner trifft. Strategisch platzierte schwarze Löcher die Gegner anziehen und zerstören machen auch eher Sinn, wenn man insgesamt der Draufgänger Typ ist.

Anfänglich war ich noch skeptisch, ob mir diese automatisierte Version des Spiels gefällt. Aber als ich den Dreh raus und die ersten male die 5-Minuten-Überlebensgrenze überwunden hatte, war ich begeistert. Egal welche Art von Stratege man ist, hier kommt jede:r auf seine bzw. ihre Kosten. Und mit einem Preis von 4,99€ kann man wirklich gar nichts falsch machen.
Geometry Survivor ist auf jeden Fall für mich die größte positive Überraschung der letzten Monate. Es vereint den altbekannten Suchtfaktor mit einer neuen Herausforderung und schafft dadurch ein noch intensivere Spielerfahrung als vergangene Titel dieser Art. Für einen so kleinen Titel weckt es jedenfalls sehr viel Spielfreude und Motivation. Und selbst, nachdem man es ein paarmal geschafft hat, hat man mit den freischaltbaren Schiffsmodifikationen immer wieder eine neue besondere Challenge.
Ich werde bestimmt noch einige Zeit in dieses Spiel investieren. Entspannend ist es letztendlich nicht. Aber immerhin bekommt man den Kopf frei. Daher wird es endlich mal wieder Zeit für einen Stempel!

Vielen Dank an Brain Seal Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters. Überlebt auf Nintendo Switch.