TEVI (Review)

Für Fans von 2D-Actionspielen mit Erkundungsanteil gibt es in den letzten Jahren eine respektable Auswahl. Ab und zu spiele ich auch Spiele in diesem Genre. So nun auch TEVI von Neverland Entertainment und CreSpirit. Wenn ihr wissen wollt, ob die namensgebende hasenohrige Tevi kriechen kann, lest weiter.

Die Zahnräder drehen sich erneut

Zu Beginn des Spiels steckt die Protagonistin Tevi in einem Banditenversteck. Dort stiehlt sie ein sogenanntes Astral Gear. Die Banditen suchen diese im ganzen Kontinent. Doch sie sind nicht die einzigen. Der Engel Celia trifft auf Tevi und möchte ihre Zusammenarbeit, weitere Zahnräder zu finden. Ausserdem taucht noch der Dämon Sable auf. Tevi nimmt beide mit. Die Reise führt durch allerlei Orte und vergangene Ereignisse werfen ihren Schatten darauf.

Wer ist wohl wer?

Die Geschichte ist durchaus solide, nimmt gleichzeitig aber auch nicht übermäßig viel Raum ein. Unterstützt wird sie durch japanische Sprachausgabe.

Erkundung

Tevi reist durch diverse Gegenden wie Wälder, Höhlen und Wüsten. Eine kleine Zahl an Siedlungen gibt es dabei auch. Einzelne Räume können ein bis mehrere Quadrate der Karte einnehmen. Es gibt natürlich direkte offensichtliche Verbindungen. Aber auch wegbröselnden Boden, falsche Wände und zerstörbare Blöcke. Nicht ungewohnt in dem Genre erhält man im Verlauf neue Fertigkeiten, um Hindernisse zu überwinden. Besonders hervor tut sich Tevi zwar damit nicht, aber es ist solide genug. Ich habe ab und zu mit neuen Fertigkeiten bekannte Gebiete abgesucht. Auch die eingeschränkte Markierfunktion habe ich reichlich genutzt. Neben Geld und seltenen Materialien gibt es vor allem Tränke zu finden, die Tevi sofort verstärken. Und Tevis Level hängt neben Storyfortschritt auch vom Erkundungsgrad ab. Kämpfe gegen normale Gegner haben dagegen keinen Einfluss darauf.

Tevi kann nicht kriechen…

Ob nah, ob fern

Tevi hat ein gewisses Arsenal zur Verfügung, um sich gegen Gegner zur Wehr zu setzen. Zum einen hat sie einen Dolch für Nahkampfangriffe, die sie in Combos aneinander reihen kann. Im Verlauf lernt Tevi auch neue Angriffe. Manche Angriffe können Gegner unter Umständen wegschleudern oder in die Luft befördern, auch in der Luft kann man kämpfen.

Zusätzlich hat Tevi zwei schwebende „Orbitars“, die schießen können. Diese werden übrigens gewissermaßen von Celia und Sable besessen. Schüsse kosten MP, die sich mit der Zeit aufladen. Mit mindestens 100 MP wird ein stärkerer Schuss ausgelöst. Verschiedene Schussarten lassen sich freischalten und mit Ausrüstung, Sigils, verbessern. Ausserdem können mit im Kampf gesammelten Kristallen kurzzeitig schützende Barrieren erzeugt werden. Das Kampfsystem macht Spaß, auch wenn ich das Dodge-System nicht völlig durchschaut habe. Ausserdem halten Bossgegner für meinen Geschmack teils zu viel aus. In seltenen Einzelfällen fand ich die „Bullet Hell“-Angriffe auch etwas übertrieben, meist ist es auf „Normal“ aber völlig in Ordnung.

Kein Kommentar.

Ausrüstung, Items und Crafting

Im Spielverlauf findet man jede Menge „Sigils“, einige lassen sich auch käuflich erwerben. Sigils haben allerlei Effekte wie das Stärken von Tevi oder bestimmter Angriffe. Sigils auszurüsten kostet EP, aber im späteren Verlauf hat man reichlich EP zur Verfügung. Diverse Sigils lassen sich auch mit gesammelten Materialien herstellen. Aber auch manche Items für Fertigkeiten lassen sich damit etwas verbessern. Ausserdem kann man verschiedene Heilitems und wenige Angriffsitems herstellen. Heilitems habe ich in so manchem Kampf auf normal vollständig aufgebraucht, manchmal bin ich extra noch Materialien sammeln gegangen, wenn ich keine volle Tasche für Items hatte.

Klingt eingeschränkt nützlich.

Fazit

Tevi wusste mich einige Zeit zu unterhalten. Das Kampfsystem macht Spaß, auch wenn manche Bosse für mich zu viel aushalten. Es regt auch zur Erkundung an. Der Grafikstil ist schön anzusehen, ebenfalls die Illustrationen der Charaktere während Gesprächen. Ein paar Vollbildilllustrationen gibt es an ausgewählten Stellen auch. Auch die Musik gefällt, mal ruhig, mal mystisch, mal energiegeladener.

Allerdings ist Tevi auch kein kurzes Spiel, und gegen Ende konnte es mich nicht mehr so sehr fesseln und zog sich gefühlt mit teils komplexeren Gegenden und hartnäckigen Bossen. Somit habe ich auch nicht alles optionale gesammelt, aber trotzdem über 30 Stunden auf dem Zähler gehabt. Das kann natürlich sehr schwanken abhängig von Erkundungsfreude, sowie Schwierigkeit und persönlichem Talent.

Kommt mir bekannt vor.

Ein paar kleinere Bugs sind im Testzeitraum aufgetreten. Zum einen wurden diverse Achievements nach jedem Neuladen erneut angezeigt. Zum anderen gerieten Gegner vereinzelt in eine Bildebene hinter Objekten. Dramatisch war das nicht, und wird vermutlich auch noch korrigiert.

Wer das Genre mag und auch längere Vertreter davon, für den kann Tevi das richtige sein.

Vielen Dank an Neverland Entertainment für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.