Dogfight: A Sausage Bomber Story (Review)

Kriegsthematik in Videospielen ist normalerweise für mich ein sofortiges Ausschlusskriterium. Der Comicstil von Dogfight: A Sausage Bomber Story und das Versprechen immer wieder mit flachen Wortwitzen beschossen zu werden haben doch meine Neugier geweckt.

Dieses Spiel gehört zu den Autoscroller Shoot ‘em ups und bleibt mit sehr simplen Regeln und einer denkbar einfachen Steuerung dem Genre auf jeden Fall treu. Neben dem Analogstick braucht man gerade mal drei weitere Buttons: einen für die Hauptwaffe, einen für Bomben und einen um das Flugzeug zu drehen und nach hinten zu schießen. Eine neue Gefahr lauert in dieser von Bratwurst besessenen Welt und darum heißt es entweder allein in den Kampfflieger zu steigen oder mit bis zu drei Freunden als Geschwader loszuziehen. Für die Bratwurst! Oder so ähnlich. Mehr will ich auch eigentlich gar nicht verraten. Daher bleiben wir mal bei den technischen Details.

Passend zum Vier-Spieler-Multiplayer stehen vier verschiedene Charaktere und ebenso viele Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Es macht keinen Unterschied im Gameplay welchen Charakter man auswählt. Der Schwierigkeitsgrad dagegen? Hui! Neben einem einfachen und einem normalen Modus bleiben noch „Heiß“ und „Atomar“. Und die Namen sind definitiv Programm! Ein höherer Grad bedeutet mehr Gegner mit mehr Schusskraft. Im Atomar Modus stirbt man sogar nach einem einzelnen Treffer.

Wenn dann auch noch weitere Spieler mit im Bild für Chaos sorgen dauert es eine Weile, bis man das Levelziel erreicht hat. Wem das aber auch noch nicht schwierig genug ist, der kann die Geschwindigkeit hochsetzen und das ganze noch wilder und unübersichtlicher gestalten.

Apropos wild und unübersichtlich. Wie für ein Shoot ‘em up üblich kann man auch die Waffen im Spiel anpassen. Neben der klassischen Einzelschusswaffe und Bratwurstbombe gibt es noch zahlreiche stärkere Waffen die beispielsweise in beide Richtungen schießen um das manuelle Umdrehen zu umgehen. Oder in alle vier Himmelsrichtungen. Die Bomben lassen sich auch aufrüsten. Eine Streubombe richtet zum Beispiel fast auf der gesamten rechten Hälfte des Screens gewaltigen Schaden an.

Die Gegner droppen darüber hinaus ständig Boni in Form von Punkten, aber auch kurzfristige Aufrüstungen der Waffensysteme die schnell dafür sorgen, dass der gesamte Bildschirm mit Feuerbällen, Lasern und Wurstgranaten gefüllt ist und man selbst hart dagegen ankämpft überhaupt noch feindliche Schüsse auszumachen. Am Ende eines jeden Levels wartet der Gegner mit einer neuen großen Kampfmaschine auf. Auch hier regiert schnell das Chaos. Es gibt immer so viele Einzelteile zu zerstören, dass Zielen und auf sich selbst Acht geben schon fast unmöglich ist.

Aber was passiert, wenn man mal vom Himmel geholt wird? Im freien Fall hat unser:e Pilot:in die Möglichkeit sein/ihr Flugzeug zu reparieren. Dafür muss man wiederholt den A Knopf bashen. Hat man es vermasselt verliert man ein Leben und startet ohne vorher zusammengesammelter Boni. Also sollte man bloß drauf achten, dass man keinen klebrigen Controller verwendet! Ohne die Boni macht es nur noch halb so viel Spaß.

Es muss übrigens nicht bei jedem neuen Spielstand oder wechselndem Charakter die Waffenliste neu freigeschaltet werden. Die Sterne die man als Belohnung in jedem Level eingesammelt und dann zum Freischalten der Waffen verwendet hat sind über alle Spielstände hinweg gültig. Etwas seltsam fühlt es sich daher schon an in einem zweiten Durchlauf als Einzelspieler plötzlich die Story mit viel zu starken Waffen zu starten. Leider leidet darunter auch im Single Player Modus der Replay Wert. Denn das Spiel macht zwar sehr viel Spaß, ist aber auch sehr sehr kurz. Eine gemütliche Runde (sprich, ein kompletter Run) dauert je nach Geschick gerade mal zwischen 45 Minuten und 1,5 Stunden.

Etwas unglücklich ist auch die Bewertung am Ende eines Levels. Fünf Sterne kann man sich erkämpfen aber es erscheint erst einmal absolut willkürlich wie viele man am Ende tatsächlich bekommt. Irgendwie kann man sich schon denken, dass „nicht getroffen werden“ ein ganz klares Kriterium ist. Aber darüber hinaus kommt man erst langsam dahinter.

Fazit

Dogfight: A Sausage Bomber Story ist ein extrem spaßiger Kandidat für einen netten Spieleabend mit Freunden. Auch alleine macht es Fans des Genres und Liebhaber:innen von Wortspielen Spaß, allerdings nicht im gleichen Umfang. Storymäßig sollte man keine besonderen Geistesblitze erwarten aber optisch und technisch ist es einwandfrei. Mir gefällt am meisten wie schnell es in Sachen Chaos von 0 auf 100 schießt und, dass die Steuerung dabei so simpel ist. Insgesamt hätte es aber gerne wesentlich mehr Level geben dürfen.

Vielen Dank an Katsu Entertainment für die Bereitstellung des Mustercodes. Getestet auf Xbox Series X.