Startenders: Intergalactic Bartending (Review)

Mit Bars habe ich unheimlich viel am Hut. Als Gast und auf der anderen Seite der Theke. So unfassbar viel. Also war sofort klar, dass ich die Gelegenheit ergreifen musste, in Startenders: Intergalactic Bartending Flaschen zu jonglieren, um die zahlende Kundschaft zu begeistern. 

Bereits auf PSVR erhältlich, gibt es vom Spiel aus dem britischen Hause Foggy Box Games nun auch ein (kostenfreies) Upgrade auf PSVR 2.

Hat da gerade ein Glas geklirrt? Ach nein, bestimmt nicht!

Mitten im All

In Startenders schlüpfe ich in die Rolle von … mir selbst. Schließlich ist die Arcade-Simulation ein VR-Titel. Der erste, den ich mit meinem neuen PlayStation VR2-Headset ausprobiert habe. So schnell war ich noch nie mittendrin in einem Spiel!

Okay, hin und wieder gab es kleinere Schwierigkeiten mit dem Setup. Der nötige Bewegungsradius, um an alle Utensilien und Getränke zu gelangen, ist zu groß für die Grundeinstellung beim sitzenden Spiel. Bei dem ich zugegeben nicht einmal die Arme komplett ausstrecken kann, ohne die Bereichsgrenze zu berühren. Allerdings liegt beispielsweise die Ablagestelle für Getränke hinter der Linie.

Da ich ohnehin im Stehen gespielt habe, habe ich den Bereich manuell vergrößert (verratet niemandem, dass er unter dem Esstisch hindurch verlief). So konnte ich mich ohne Warnung nach vorne beugen und kleine Schritte zur Seite machen, um an alles an der Bar bequem zu gelangen. Das ist auch nötig, um die Kundschaft zügig zu versorgen.

Aber zurück zu mir. Ich bin ein Mensch (glaubt mir). Durch ein Versehen bin ich an die Startenders-Barkeeper-Akademie gelangt. Jetzt ist auch der Zeitpunkt, an dem ich ein Geständnis ablegen sollte: Ich habe keine Ahnung vom Bartending. Oder von Drinks. Geschweige denn davon, was das Übliche ist!

Also muss ich schnellstens wieder zurück nach Hause. Zum Glück habe ich einen Fluchthelfer. Doch um keine Aufmerksamkeit zu erregen, muss ich während der Vorbereitungen dennoch mein Bestes geben. Ich muss so tun, als wäre ich absichtlich an der Akademie. Geld brauche ich im Übrigen auch, und das lässt sich nur an der Bar verdienen.

In VR sieht das beeindruckend aus!
Lust auf einen Drink?

Wahrscheinlich wisst ihr besser als ich, wie man einen Drink zubereitet. In Startenders funktioniert das im Grunde so, wie man es kennt. Mit ein paar speziellen Maschinen, die auf der Erde vielleicht etwas anders aussehen. Ganz zu schweigen von den merkwürdigen Zutaten. Schonmal einen Drink mit Antimaterie zubereitet?

Links von mir befinden sich verschiedene Früchte hinter einer Schiebetür und ein paar Zapfhähne. Einige muss ich nur umlegen, andere erst von oben zu mir hinunter ziehen. Die gesamte Arbeitsfläche kann ich in der Höhe verstellen.

Mit einem Daumen Hoch signalisiere ich der Kundschaft, sie gesehen zu haben. Anschließend erhalte ich die Bestellung, die über ihnen angezeigt wird. Die Drinks haben zwar auch Namen, aber die muss ich mir nicht merken. Außer für ein Minispiel. Benötigte Zutaten stehen auf der Anzeige.

Die Gläser kommen schmutzig zu mir (igitt), also ist erst einmal Reinigen angesagt. Anschließend geht es an die Zapfhähne oder ich greife in das Regal zu meiner Rechten. Dort sind (verschlossene!) Flaschen, Behältnisse und ein paar besondere Zutaten. Es gibt eine Quetschtube und besonders zerbrechliche Inhaltsstoffe, die ich schnell verarbeiten muss. Ein kleines außerirdisches Wesen darf ebenfalls nicht fehlen. Es frisst Früchte und spuckt anschließend eine Flüssigkeit aus. Klingt ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber ich bediene an der Bar schließlich unterschiedliche Geschmäcker.

… lecker!
Eine Runde nach der anderen

Nach ein paar Runden war ich halbwegs routiniert. Was nicht heißen soll, ich hätte nicht weiterhin Gläser im Becken geschrottet. Oder mit einer unbedarften Handbewegung am Rande meines Blickfeldes von der Theke gewischt. Oder falsche Zutaten benutzt. Später war ich häufiger auch nicht schnell genug (manchmal war es sehr knapp!) und meine Gäste sind wütend davongestapft. Aber ich wusste zumindest bei den meisten Zutaten, wo ich sie finde. Und welche Geräte ich brauche. Denn für die Geräte habe ich nur zwei Plätze und wechsle mit Hebeln durch. Profis können auch zeitsparend beide Plätze ständig durchwechseln, statt das Waschbecken immer aktiv zu lassen. Zum Durchspielen ist ein solches Vorgehen auch nicht nötig.

Die Kampagne von Startenders ist relativ simpel aufgebaut. Das Inventar der Bar vergrößert sich alle paar Level und hin und wieder gibt es Zwischensequenzen. Komplett mit englischer Sprachausgabe und bis auf einzelne Ausnahmen kompetenten deutschen Bildschirmtexten. Alles gesprenkelt mit Humor und Wortwitzen. Im Hub wiederholt sich der Roboter, der mit mir im Schlamassel steckt, vielleicht ein wenig zu oft, insgesamt macht der Sprecher allerdings Spaß. Per Knopfdruck und Blickrichtung navigiere ich durch das Hub. 

Das erspielte Geld kann ich für verschiedene Verbesserungen der Maschinen und für neue Zutaten ausgeben. Wenn ich es nicht doch für die Flucht aufspare.

Manche mögen lieber ein Hei´ßgetränk.
Immer in Bewegung

Kann ich eigentlich …? Ich kann. In den meisten Fällen. Auf jeden Fall kann ich Getränke und Flaschen auf meine Gäste werfen. Oder völlig unbedarfte, im Hintergrund tanzende Aliens. … was ich natürlich nie mit Absicht tun würde!

Kunststücke bringen Bonuspunkte bei der Kundschaft ein. Vorausgesetzt, sie bemerken, was ich Tolles anstelle. Wobei toll nach mehr klingt als nach dem, was ich tatsächlich geschafft habe. Alles, was über das Einschenken aus großer Höhe (mit Kleckern) hinausgeht, habe ich dann eher nicht geschafft. Aber den Gästen in Startenders ist ohnehin wichtiger, dass ich die Getränke schnell und korrekt zubereite.

Hin und wieder hatte ich damit allerdings Probleme, wenn mir eine bestimmte Zutat ausgegangen ist. Oder die Batterie für die Maschine, die Getränke kühlt oder erhitzt. Gegen Ende der Kampagne hatte ich heraus, wie ich halbwegs zuverlässig für Nachschub sorgen konnte. Allerdings war das bei Getränken in Flaschen dennoch etwas schwierig, weil sie vermutlich nicht als komplett leer erkannt wurden. Es zahlt sich aus, Behälter wieder ins Regal zu hängen.

In drei verschiedenen Lokalitäten mixe ich Getränke. Die unterscheiden sich optisch, aber auch darin, wie schwer die Kundschaft zufriedenzustellen ist. Auch die Frequenz der Gäste erhöht sich. Es ist gar nicht so einfach, bei drei gleichzeitigen Bestellungen den Überblick zu behalten! Und auch noch schnell genug zu sein.

So wird Startenders nach einigen Runden ziemlich hektisch. Umso erleichterter war ich, als ich endlich die für mich passende Hektikstufe wählen konnte. Mit mehr als zwei Bestellungen gleichzeitig war ich doch ziemlich überfordert.

Miau.
Bonusspaß

Für perfekt durchgeführte Bestellungen bekomme ich bestimmte Münzen, die ich an einem Automaten gegen optische Anpassungen für den Roboter und mich eintauschen kann. Ich wollte schon immer Roboterhände!

Neben der Kampagne und verschiedenen Minispielen, um die Steuerung zu üben, gibt es auch weitere Modi wie einen Endlosmodus und tägliche Ranglisten für alle, die sich online messen wollen.

Außerdem versteckt sich ein merkwürdiges, froschartiges Wesen überall auf der Station. Das ist sehr putzig.

Fazit

Startenders: Intergalactic Bartending ist eine spaßige Arcade-Simulation und bietet einen guten Einstieg in die VR-Welt. Nach kurzen Verständnisproblemen ist die Steuerung eingängig (Thumbs up!), auch wenn ich hin und wieder Probleme hatte, Griffe oder kleine Gegenstände richtig anzufassen. Insgesamt funktioniert die Erkennung jedoch gut. Auch wenn das bedeutet, dass es an mir lag, wenn ich wieder ein Glas zerbrochen habe. Ich muss wohl noch viel üben! 

Besonders tiefgründig ist die Kampagne nicht, sie bietet aber einen unterhaltsamen Rahmen für die Progression in der Bar. Startenders wird hektisch, bleibt dabei aber unterhaltsam. 

Wolltet ihr schon immer Drinks mixen, ohne jemanden versehentlich zu vergiften? Greift zu und bedient ein paar Aliens! Mit Startenders macht Barkeeping sehr viel Spaß! Natürlich tut ihr nur so, als würdet ihr Kundschaft bedienen, aber dafür ist VR super geeignet!

Herzlichen Dank an Yogscast Limited für die Bereitstellung des Testmusters. Drinks verschüttet auf PS5 mit PSVR2.