Beach Cafe: Caribbean Sand (Review)

Das rätselhafte Verschwinden des eigenen Großvaters, der sein Strandcafé verriegelt und verrammelt hinterlässt ohne eine Erklärung abzugeben warum oder ob und wann er wiederkommt – das klingt doch spannend! Wurde er Opfer eines Verbrechens? Hat er seine Steuern nicht gezahlt und ist vor der Fahndung geflüchtet? Hat er Hinweise oder sogar einen wertvollen Besitz hinterlassen den nur ich finden kann? So viel Fragen, so wenig Informationen…

…und so viel Frust! Ich habe wirklich lange mit mir gekämpft und dieses Spiel immer und immer wieder versucht zu genießen, aber es ist einfach absolut unspielbar und ich bin wirklich perplex, wie das Spiel so veröffentlicht werden konnte. Bei meinem ersten Versuch das Spiel zu spielen fand ich mich als allererstes inmitten einer heruntergekommenen Strandhütte wieder. Das muss eine Folge von Bugs gewesen sein, die ich auch nie wieder reproduzieren konnte. Ich habe erst dann gemerkt, dass irgendwas falsch lief, als ich das erste mal nicht mehr weiter kam und das Spiel komplett neu installieren musste. Plötzlich stand ich VOR besagter Hütte. Auch das war nicht der Beginn des Spiels, aber immerhin näher dran. Ich versuchte, mich damit zu arrangieren und einfach irgendwie bis ans Ende zu gelangen.

Grundsätzlich untersucht man die Umgebung, indem man verdächtig wirkende Gegenstände anklickt. Wenn etwas passiert, kann man in der Regel davon ausgehen, dass es sich um einen Teil eines Rätsels handelt, das man lösen muss, um weitere Hinweise zu erhalten, die die Story erzählen. Beach Café wird aus der First Person Sicht gespielt. Es gibt keine anderen Charaktere und man ist völlig auf sich allein gestellt. Mit der Zeit sollte man Hinweise für eine Art festes Inventar sammeln, aus dem man nichts entnehmen und anderweitig verwenden kann, und Gegenstände in einem provisorischen Inventar mit vier Plätzen die in bestimmten Situationen mit der Umgebung interagieren können. Wenn es denn auch funktionieren würde. Ich habe keinen einzigen Durchgang spielen können, bei dem alle Hinweise und alle Items auffindbar waren. Irgendetwas wirklich wichtiges fehlte immer. Und es war wirklich kein Fall von „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen können“, sondern von „beim Laden des Spiels ist Item XY nicht mitgeladen worden“. Darüber hinaus muss man auch noch erst im Internet eine Übersetzung für manche Hinweise finden, wenn man nicht gerade gut Spanisch spricht. Die gesamte Sprachausgabe ist auf Deutsch, warum also nicht auch die Briefe ohne die man teilweise Rätsel nicht mal im Ansatz richtig lösen kann?

Die Lösung des Haupträtsels, welches sowas wie das „Kronjuwel“ des Spiels zu sein scheint, hat auch viel zu lange gedauert, da manche Hinweise nicht zur richtigen Lösung passten und völlig beliiebig erscheinen. Und die Belohnung für die Lösung (für die man am Ende jemanden finden muss der das Spiel schon durchgespielt hat und sich noch an die Lösung erinnert)? Ein Totalabsturz des Spiels der einen zurück an den Anfang des Spiels setzt. Aber wow! Endlich konnte ich dann doch mal den Prolog sehen! Vielleicht ist das aber auch der Grund für Großvaters Verschwinden: Jedes Mal, wenn er in seinem kleinen Strandcafé die Augen aufgemacht hat, war etwas verschwunden, er fand sich irgendwo wieder wo er nicht sein sollte oder er hatte einfach keinen Bock mehr ständig von vorne anfangen zu müssen und hat seinem kleinen Idyll im Nirgendwo den Mittelfinger gezeigt und es sich irgendwo schön gemacht, wo in der Testphase nicht alle geschlafen haben.

Getestet auf Nintendo Switch. Ein herzlicher Dank geht an Cooking & Publishing für die Bereitstellung des Mustercodes.