Während in der Realität draußen so langsam aber sicher endlich das Herbstwetter ins Land zieht, bietet uns A Winding Path einen kleinen Ausblick in die Zukunft, wenn die Dürre schlimmer wird, die Bäche und Flüsse verschwinden und auch frischer Fisch keine übliche Ware mehr sein wird. Die Menschen werden trübsal blasen, paranoid und der Handel von korrupten Verkäufern ausgenutzt.
Zumindest ist das die Ausgangssituation wenn man das Spiel startet. Der erste Eindruck passt: kalt und eintönig kommt das Adventure daher. Minimalitisch, 2D, komplett von Hand gezeichnet im Skizzenstil ohne Farbe und ohne Musik ist die Atmosphäre perfekt für die Story. Man steuert ein kleines Strichmännchen das von Haus zu Haus und Person zu Person läuft, um simple Aufgaben zu erledigen. Meist muss man etwas finden und dem rechtmäßigen Besitzer zurückbringen. Für die Mühe wird man mit einer Harfe belohnt die das Regenlied spielt und so zumindest kurz den einen oder anderen Schauer hervorruft und die Menschen verzückt.
Leider war es das auch schon mehr oder weniger. Es gilt die Feindseeligkeiten zweier Ortschaften zu lösen und alle zusammenzubringen und alles was man dafür tun muss ist ständig von A nach B zu laufen, die Harfe zu spielen und auf dem Weg immer wieder den Aktionsknopf zu drücken. Die sehr wenigen Verstecke oder Rätsel sind nämlich leider so gar nicht ersichtlich und man triggert und löst sie vielmehr aus Versehen. Der Mangel an Musik und das ständige Gedudel der Harfe sind ein extremer Kontrast und könnte der einen oder anderen Person sehr schnell auf den Zeiger gehen.
Man kann aber definitiv die Liebe für das Spiel in der Zeichnung erkennen. Auch wenn es sehr, SEHR kurz und simpel ist steckt viel Arbeit in A Winding Path. Ich hätte mir aber mehr gewünscht. Es ist so schnell vorbei ohne wirklich etwas zu erzählen. Für eine Bahnfahrt oder längere Wartezeiten beim Arzt ist es aber durchaus zu gebrauchen.
Herzlichen Dank an Flynn’s Arcade für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.