PathCraft (Preview)

Virtual Reality Brillen werden oft vorrangig für eine Verstärkung des Mittendrin-Gefühls, doch manch ein Entwickler nutzt das Virtual Reality-Konzept auch um ein intuitiveres Interface zu schaffen. PathCraft ist ein solches Spiel, das vor allem hinsichtlich des Interfaces von Virtual Reality profitiert. Auf der Gamescom 2022 konnten wir den Puzzle-Platformer anspielen.

In PathCraft spielt man keine Spielfigur direkt, sondern muss eine Spielfigur durch das geschickte Platzieren von Blöcken, die Wege freimachen oder versperren, indirekt bewegen. Es gibt zwei verschiedene Steuerungsvarianten, man kann wahlweise mit den nackten Händen mithilfe einer Kamera-gestützten Bewegungserkennung interagieren, oder aber mit einem zweigeteilten Virtual Reality-Controller spielen. In der Demo hat sich die Kamera-gestützte Erkennung leider als ein wenig holprig erwiesen, dafür ist die Steuerung mit den Bewegungscontrollern sehr angenehm und kann vor allem auch mit schnellen Aktionen gut mithalten.

Die Grundidee von PathCraft ist simpel: Man kann bestimmte Blöcke mit der Hand greifen und an andere Stellen im Level platzieren. Der Charakter bewegt sich automatisch vorwärts und klettert auf Blöcke der Höhe eins automatisch hoch. Ist ein Block auf der Höhe zwei Einheiten über dem Boden, so stößt der Charakter dagegen und wechselt die Bewegungsrichtung. Ziel ist es, alle Energiezellen in einem Level einzusammeln und dabei nicht in einen Abgrund zu fallen oder von einem Projektil getroffen zu werden.

Die Level sind jeweils gestaltet wie ein Diorama und können von allen Seiten betrachtet werden. Das ist auch nötig, um in späteren Levels einen guten Überblick über die Pfade zu erhalten, denn der Charakter kann sich auch im Raum drehen um in alle vier Himmelsrichtungen zu laufen. Trifft der Charakter auf ein Hindernis, dreht er sich um 90 Grad und versucht, einen alternativen Pfad zu finden. Das letzte, anspruchsvollste Demolevel stellt den Spieler schließlich vor die Aufgabe, drei Charaktere zu nutzen und zu schützen, es steht also zu erwarten, dass im finalen Spiel gelegentlich mehrere Charaktere koordiniert werden müssen.

Wer nicht nur knobeln, sondern auch selbst bauen möchte, dem steht außerdem ein Leveleditor zur Verfügung. Die Level, die man selbst gestaltet, können online mit anderen Spielern geteilt werden. Zwar ist 3D-Leveldesign deutlich anspruchsvoller als 2D-Leveldesign, doch die Rasterstruktur in PathCraft stellt sicher, dass man auch ohne viel Fummelei oder einen Taschenrechner ordentlich zusammenhängende Level designen kann.

PathCrafts Knobelgameplay macht eine Menge Spaß und die Steuerung mit dem VR-Controller weiß zu überzeugen. Im Grunde genommen handelt es sich um ein Konzept, das auch gut mit einem Touchscreen mit Stylus hätte umgesetzt werden können, doch die Möglichkeit, mit verschiedenen Tasten verschiedene Griffhandlungen durchzuführen, sorgt dafür, dass PathCraft deutlich flexibler ist. Wer ein aktuelles VR-System besitzt, dem steht mit PathCraft vermutlich ein kreatives und unterhaltsames Knobelspiel ins Haus.