Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles (Review)

Demon Slayer gibt’s nun endlich auch auf den Nintendo Switch-Konsolen! Nachdem die Anime-Adaption bereits im vergangenen Jahr ihren Weg auf die „großen“ Geräte geschafft hat, dürfen sich nun auch Nintendo Switch-Besitzer über das Game freuen. Als riesengroßer Demon Slayer-Fan musste ich das Spiel natürlich genau unter die Lupe nehmen. Ob es mich überzeugen konnte, erfahrt ihr hier!

Der Weg zum Demon Slayer

Doch kommen wir erstmal zur grundlegenden Geschichte in dem Spiel. Im Mittelpunkt der Story stehen Tanjiro Kamado und seine jüngere Schwester Nezuko Kamado. Tanjiro lebte zusammen mit seinen Eltern und seinen jüngeren fünf Geschwistern in den Bergen. Nach dem Tod seines Vaters hatte er sich um den Verkauf der hergestellten Holzkohle im nächstgelegenen Dorf gekümmert. Als er eines Tages von solch einer Verkaufstour zurückkam, fand er etwas Schreckliches vor. Seine Familie wurde fast komplett von einem Dämon ausgelöscht.

Nezuko (links) mit ihrem Bruder Tanjiro (rechts)

Lediglich seine jüngere Schwester Nezuko war scheinbar noch am Leben. Doch sie war kein Mensch mehr. Nezuko wurde in eine Dämonin verwandelt, welche aber allen Anschein nach, noch menschliche Emotionen zeigt. Tanjiro macht es sich zur Lebensaufgabe, ein Heilmittel für seine jüngere Schwester zu finden, um sie wieder in einen Menschen zurückverwandeln zu können. Hierfür muss er jedoch eine harte Prüfung bestehen, um den Weg eines Dämonenjägers einschlagen zu können.

Es fühlt sich an, als würde man einen Anime spielen

Genau ab diesem Punkt startet unser eigentliches Game. Wir begleiten Tanjiro Kamado auf seinem Weg durch die einzelnen Kapitel des Anime (das Spiel behandelt die Ereignisse der ersten Staffel und des darauffolgenden Films). Demon Slayer basiert auf Story Arcs und genau durch diese Arcs werden wir auch im Geschichts-Menü des Spiels entlanggeführt. Dabei erleben wir die wichtigsten Schlüsselmomente aus dem Anime und können darüber hinaus weitere Bonus-Sequenzen freischalten.

Der Großteil des jeweiligen Kapitels besteht aus Filmsequenzen. Es fühlt sich tatsächlich so an, als würde man den Anime nochmal auf eine andere Art und Weise erleben. Daneben gibt es natürlich noch die Sequenzen, in denen wir aktiv ins Spiel eingebunden werden. Hierfür schlüpfen wir in die Rolle unseres Charakters und finden uns auf einer festgelegten Map wieder.

Hier können wir uns im vorgegebenen Bereich frei bewegen und an gekennzeichneten Stellen Hindernisse überwinden. Tanjiro hat eine besonders ausgeprägte Nase und kann somit beispielsweise auch eine Geruchsfährte aufnehmen, um unser nächstes Ziel zu finden. Während wir unsere Umgebung erkunden, können wir Erinnerungs-Fragmente oder Kimetsu-Punkte einsammeln. Die Erinnerungs-Fragmente schalten die bereits benannten Bonus-Filmsequenzen in dem jeweiligen Story-Arc frei.

Das erlaubt uns, mehr über die Vergangenheit eines Charakters und die Ereignisse, die sich hinter den Kulissen der Hauptgeschichte abgespielt haben, zu erfahren. Die Kimetsu-Punkte werden für das Belohnungs-Menü benötigt – dazu später mehr. Zuletzt kann man sich noch auf die Suche nach blauen Ausrufezeichen begeben – hat man in einem Story-Arc alle blauen Ausrufezeichen eingesammelt, schaltet man Bonus-Missionen frei.

Simples, aber beeindruckendes Kampfsystem

Auf der Map werden wir immer wieder von niederen Dämonen überrascht und in kleinere Kämpfe verwickelt. Haben wir unser Ziel erreicht, finden wir uns dann aber auch in einem packenden Boss-Kampf wieder. Dabei ist der Kampfbildschirm recht simpel aufgebaut. Unser Charakter nutzt hauptsächlich Standard- und Technik-Angriffe, wie z. B. die Wasseratmung. Für die Letztere benötigt es Energie aus der Technikanzeige. Diese füllt sich im Lauf des Matches aber immer wieder selbstständig auf.

Daneben gibt es noch eine Spezialanzeige, welche sich füllt, sobald man einen Gegner trifft oder selbst getroffen wird. Haben wir den Balken der Anzeige befüllt, können wir einen Schub aktivieren oder unsere Ultimative Technik entfesseln – diese wird immer von einer äußerst imposanten Zwischensequenz begleitet. Natürlich kann man auch in eine Abwehrhaltung wechseln oder versuchen, gegnerische Angriffe zu parieren.

Hat unser Gegner eine Leiste über dem Kopf, so haben wir die Möglichkeit, seine Schwachstelle zu offenbaren (diese wird als Faden dargestellt). Leeren wir die Leiste nun beispielsweise durch erfolgreiche Angriffs-Kombos, so können wir den Gegner durch das Drücken der X-Taste mit einem Schlag eliminieren.

An sich wirbelt man spielend leicht über das Schlachtfeld und staunt dabei nicht schlecht, wie wunderschön diese Kampfsequenzen animiert sind. Ich habe mich wirklich oft so gefühlt, als würde ich gerade eine Szene aus dem Anime bewundern und nicht selbst spielen. Dabei betreibt man ganz automatisch ein gewisses Button-Smashing, weil man ja möglichst viele Kombos aktivieren möchte 😉.

Teamwork und Quick-Time-Events

In manchen Kämpfen steht uns ein Verbündeter als Unterstützungskämpfer zur Seite. Für solche Matches wird eine Unterstützungsanzeige integriert, durch welche wir unseren Partner für verschiedene Aktionen herbeirufen können. So kann der Verbündete beispielsweise selbst einen Angriff durchführen oder uns bei der Verteidigung helfen.

Darüber hinaus ist es möglich, die Charaktere im laufenden Kampf auszutauschen – so wird der Unterstützer zum Spieler (und andersherum). Für mich war diese Funktion wirklich überaus praktisch und toll anzusehen. Zumal diese Option nochmal mehr Dynamik in das Kampfgeschehen gebracht hat.

Offenbarte Schwachstelle

Insgesamt waren die Story-Bosse natürlich auch um einiges schwieriger zu bezwingen, als die kleinen Random-Dämonen, welche einem auf der Karte begegnet sind. Hierbei wurden diese Boss-Gegner wirklich eindrucksvoll dargestellt und es kam einem so vor, als hätte man hier an alle Besonderheiten aus dem Anime gedacht.

So wurde ich bei einem Bosskampf beispielsweise mit Tanjiro durch einen sich drehenden Raum geschleudert und musste im richtigen Moment die richtige Taste drücken, um selbst keinen Schaden zu nehmen. Angreifen konnte man den Dämon in diesem Moment nicht – sondern nur versuchen, zu überleben. Hatte man den Gegner in einem packenden Kampf bezwungen, so wurde der finale Schlag eindrucksvoll mit Quick-Time-Events und in einer wunderschönen Animation dargestellt.

Die weiteren Modi

Das war es eigentlich schon grundlegend zu Story und Gameplay. Nach jedem Kampf erhält man einen Rang und kann die einzelnen Sequenzen auch erneut spielen, um seinen Rang zu erhöhen und weitere Belohnungen zu erhalten. Im dazugehörigen Belohnungsmenü gibt es Felder, welche man freischalten kann, um Kampfkleidung, Profilbilder und andere Extras zu bekommen.

Einige der Felder werden durch das Abschließen von Bedingungen im Geschichtsmodus freigespielt – andere hingegen benötigen den Einsatz von Kimetsu-Punkten. Sobald wir das ganze Bild einer Belohnungstafel freigeschaltet haben, bekommen wir ein Profilbild. Letzteres können wir an unsere Jäger-ID anbringen, welche anderen Spielern in Online-Kämpfen angezeigt wird.

Um an Online-Kämpfen teilzunehmen, müssen wir einfach in den VS-Modus wechseln. Hier ist es uns beispielsweise auch möglich, offline gegen einen Freund im lokalen Multiplayer anzutreten. Es empfiehlt sich in jedem Fall zunächst den Geschichtsmodus weitestgehend zu spielen, um möglichst viele Kampf-Charaktere freizuspielen.

Hier dürfen wir auch einen Dämon als Charakter auswählen. Bis auf Nezuko und eine weitere Ausnahme sind dies allerdings Einzelkämpfer. Deshalb haben diese Charaktere eine Dämonenanzeige anstatt einer Unterstützungsanzeige integriert und können mit dem Betätigen der entsprechenden Taste ihre blutige Dämonenkunst ausüben.

Zuletzt gibt es noch den Trainings-Modus, bei welchem wir von uns von verschiedenen Ausbildern trainieren lassen können. Die Trainings sind dabei in 10 Stufen untergliedert und haben verschiedene Abschlussbedingungen. Für den erfolgreichen Abschluss gibt es dann einmalig Kimetsu-Punkte, welche dann wiederum im Belohnungs-Menü von uns ausgegeben werden können.

Tolle Performance auf der Nintendo Switch

Das Game macht sowohl im Handheld-Modus, als auch auf dem TV eine gute Figur. In meinen Augen holt Demon Slayer grafisch all das aus der Nintendo Switch raus, was im Bereich des Möglichen liegt. Ich konnte das Spiel reibungslos und fließend genießen und auch die Ladezeiten zwischen den einzelnen Sequenzen waren absolut in Ordnung. Für mich als Fan des Anime war das komplette Game einfach nur ein totaler Augenschmaus.

Ich habe wirklich jeden Moment genossen – selbst das Menü ist wunderschön aufbereitet und mit Grafiken versehen. Das Spiel hat eine gute englische Sprachausgabe und wurde vollständig mit deutschen Untertiteln versehen. Ich konnte auch hier keine Fehler entdecken. Wer möchte, kann auch auf die japanische Sprachausgabe wechseln. Musikalisch war natürlich alles an den Anime und den vorkommenden Geschehnissen angepasst. Es war rundum perfekt.

Fazit:

Zusammenfassend ist Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Hinokami Chronicles eine wunderschöne Anime-Adaption und ein absolutes Must-Have für alle Fans der Serie. In meinen Augen können aber auch getrost all diejenigen zuschlagen, die noch nicht mit dem Anime oder dem Manga in Berührung gekommen sind. Durch die Aufmachung des Spiels und die vielen Filmsequenzen wird man eigentlich perfekt durch die Geschehnisse des Anime geführt und vielleicht kann die Reihe so ja noch den ein- oder anderen neuen Fan gewinnen 😉. Ich bin wirklich durch und durch begeistert von der grafischen Leistung und Aufmachung des Spiels. Es hat sich für mich einfach so angefühlt, als würde ich den Anime erneut und hautnah miterleben. Ich habe wirklich überaus viel Zeit damit verbracht, Screenshot von den gezeigten Szenen zu erstellen. Für mich ist dieser Titel eine der besten Anime-Umsetzungen im Gaming-Bereich. Ich denke, mehr gibt es da fast nicht zu sagen 😉.

Lasst euch doch abschließend einfach vom nachfolgenden Trailer berieseln:

Vielen Dank an SEGA für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.