Highrise City (Preview)

Ich war schon immer fasziniert von Aufbausimulationen, seit ich auf dem SNES in den 90ern Sim City gespielt habe. Über die Jahre habe ich mich immer wieder mal vorsichtig an das Genre herangewagt, aber es gibt immer diesen einen Punkt, an dem mir die Komplexität über den Kopf wächst. Dennoch hat mich der Trailer von Highrise City so neugierig gemacht, dass ich es unbedingt ausprobieren wollte.

Highrise City kombiniert die klassische Städtebausimulation mit Wirtschafts- und Ressourcenmanagementsimulationen, wie man sie beispielsweise aus der Anno Reihe kennt.

Alles beginnt ganz harmlos mit einer Straße, einem Wohngebiet, Strom- und Wasserversorgung und einer Getreidefarm. Doch schnell merkt man, dass man ohne neues Holz als Ressource nicht weiter kommt, also bauen wir lieber schnell einen Holzfällerbetrieb. Und was ist das? Die Getreidefarm kann nur arbeiten, wenn es genügen Büroflächen gibt, um sie zu verwalten? In Ordnung, die werden gebaut. Der Holzfällerbetrieb braucht eine Spedition, um das Holz in die Stadt zu bringen? Kein Problem, wird erledigt. Oh, die Spedition kann nicht richtig arbeiten, wenn es keine funktionierende Müllabfuhr gibt?

So entdeckt man nach und nach die vielen Abhängigkeiten, die überraschend gut in diesem Genre-Hybriden hinein passen. Alles wirkt in sich schlüssig und gut durchdacht. Und dass sowohl die Menüs, als auch die Sprachausgabe im Spiel auf Deutsch gestellt werden kann, senkt die Einstiegshürde in die Komplexität noch einmal ein wenig. Damit hatte ich in der Early Access Version tatsächlich gar nicht gerechnet.

Mehr als 40 verschiedene Ressourcen gilt es letztendlich zu verwalten und zu balancieren. Wie man es von anderen Spielen kennt, gibt es diverse davon nur an bestimmten Orten. Holz kann man am besten in dichten Wäldern abbauen, Lehm- und Erzvorkommen sind auch nicht überall im Boden vorhanden. Eine gute Planung ist daher für die Infrastruktur ein Muss.

Sofern der PC den Anforderungen gewachsen ist, darf man bis zu 5.000 Autos auf den Straßen und mehr als 20.000 verschiedene Einwohner durch die Stadt wuseln sehen. Der Schieberegler in den Optionen macht es möglich, dass man bis zu einer Million Einwohner auf einmal sehen kann. Daneben gibt es auch noch diverse Wildtiere und allerlei hübsche Details zu entdecken. Bei mir hat es leider nur für die niedrigsten Grafikeinstellungen gereicht, aber das hat den Spaß nicht gemindert. Im Gegenteil, ich freue mich schon darauf, irgendwann auf einem leistungsstärkeren Rechner das Spiel in voller Pracht ausprobieren zu können.

Mit einem Tastendruck können wir uns übrigens auch selbst ans Steuer eines Autos setzen und durch die Straßen unserer Stadt fahren. Kollisionsabfragen mit anderen Fahrzeugen oder Straßenlaternen gibt es dabei zwar nicht, aber man landet doch sehr schnell im Graben oder überschlägt sich, wenn man die Straße verlässt.

Wer sich schon immer ein Anno in einem modernen Setting oder ein City Skylines mit Produktionsketten gewünscht hat, sollte sich auf jeden Fall einmal Highrise City ansehen.

Vielen Dank an Deck13 für die Bereitstellung des Testmusters. Angespielt wurde die Steam-Version.