Blinx 2: Masters of Time and Space (Review)

Obwohl Blinx eher verhaltene Kritiken erhalten hat, hat Microsoft dem japanischen Studio Artoon eine Chance gegeben, das Konzept weiterzuentwickeln und mit Blinx 2: Masters of Time and Space einen zweiten Anlauf zu wagen. Kurioserweise spielt der namensgebende Kater Blinx im zweiten Teil aber nur noch eine Nebenrolle und ist nicht spielbar.

Stattdessen spielt man ein selbsterstelltes Team von Katzen, sowie ein selbst erstelltes Team von Piraten-Schweinen. Zum Glück für Personalisierungsmuffel wie mich kann man aber auch einfach ein (zufällig erstelltes) Standardteam vom Spiel einfordern. Wer an oberflächlichen Anpassungen der Charaktere – spielerisch macht die Konfiguration der Charaktere keinen Unterschied – Freude hat, kann aber sehr umfangreich Körperform, Fellfarbe und Kleidung bestimmen. Wenngleich man zwei ganze Teams erstellt, spielt man nahezu ausschließlich den Teamführer der Schweine und den Teamführer der Katzen. Einzig bei Endgegnerkämpfen kann es passieren, dass man eines der anderen Teammitglieder spielen kann, sobald der eigene Charakter seine Lebensenergie aufgebraucht hat.

Das Gameplay ist für die beiden Teams verschieden. Während die Katzen sich – abgesehen von einigen durchaus sinnvollen Verbesserungen – so spielen wie Blinx im Erstling, kombinieren die Schweine Jump & Run-Gameplay mit Stealth-Elementen. Allerdings ist das Zeitlimit des Vorgängers passé und es ist auch nicht mehr notwendig in jedem Level jeden Gegner zu besiegen. Das heißt jedoch nicht, dass die Zeit völlig egal ist, denn das Spiel bewertet die Spielgeschwindigkeit eines jeden Levels dennoch am Ende und die Entwickler haben die Level ein Stück weit dahingehend optimiert, schnell Durchläufe zu ermöglichen. Auch viele weitere Kritikpunkte an Blinx: The Time Sweeper wurden berücksichtigt. Es kann nicht mehr passieren, dass man mit seiner Katze alle Munition im Level aufgebraucht hat und deswegen keine Chance mehr hat, weitere Gegner zu besiegen. Stattdessen kehrt die Munition im Spiel mit der Zeit wieder zurück. Mit einem besseren Leveldesign, abwechslungsreicherem Missionsdesign und den vielen mechanischen Verbesserungen sind die Katzen in Blinx 2 durchweg sehr spaßig.

Die Schweine müssen im Vergleich zu den Katzen ein wenig vorsichtiger agieren, da ihre Level voller Überwachungsanlagen und alarmbereiten Gegnern stecken, die bei Sichtkontakt Alarm schlagen. Besonders am Anfang muss man deswegen oft langsam und vorsichtig vorgehen, später ist es aber zunehmend möglich, sich mit Waffen die Gegner vom Hals zu halten. Man merkt in jedem Fall dass die Entwickler bei den Katzen die Möglichkeit hatten, nach ersten Erfahrungen vom Vorgänger nachzubessern, wohingegen die Schweine noch etwas weniger ausgereift wirken. Die Stealth-Abschnitte sind oft eher ein wenig nervig und besonders das Handling von Alarm-Situation ist fragwürdig. Besonders kurios ist, dass der Cooldown für den Alarm auch während einer Textbox passieren kann. An einigen Stellen kann man beispielsweise eine gut bewachte Stelle einfach eben erstürmen – ungeachtet des dadurch ausgelösten Alarms – und anschließend einfach bei der Textboxanzeige warten, bis der Alarm vorüber ist. Ähnlicher Schabernack ist möglich, wenn die Kamera in ein anderes Gebiet fährt um etwas zu zeigen, was sich dort befindet. Nichtsdestotrotz machen die Level der Schweine durchaus auch Spaß.

Blinx 2 ist ein sehr gründlich überarbeiteter Nachfolger, der die Schwächen des ersten Blinx-Spiels nahezu sämtlich adressiert und nur wenige eigene Schwächen hinzufügt. Sogar der enorm hohe Schwierigkeitsgrad des Erstlings wurde ein wenig entschärft, ohne, dass das Spiel gleich wirklich einfach würde. Ein Wort allerdings noch zur deutschen Übersetzung: Im Waffenshop wird aus „Arms“ kurzerhand „Arme“ und am Ende des Spiels wird „we are not the only ones to deserve credit“ mit „nicht alle Teams verdienen Lob“. Insgesamt ist Blinx 2: Master of Time and Space aber ein gutes Spiel.

Getestet auf Xbox.