Jurassic World Evolution: Complete Edition (Review)

Mit der Complete Edition hat es Jurassic World Evolution nun auch auf Switch geschafft. Damit hat man die Möglichkeit seinen eigenen Dinopark unterwegs zu bauen und zu verwalten. Das Spiel basiert auf der Jurassic Filmreihe und besonders auf den Jurassic World Teilen wie der Name schon erahnen lässt. Daher sind auch wichtige Protagonisten aus den Filmen in den Spielen enthalten und stehen beratend zu Seite.

Die Complete Edition bietet neben der Hauptkampagne auch weitere Kampagnen, die ursprünglich als DLC erschienen sind, einen Sandkastenmodus und einen Herausforderungsmodus. Um die Inseln im Sandkastenmodus freizuschalten, benötigt man für die Inseln allerdings eine sehr hohe Inselwertung in der Hauptkampagne. Im Herausforderungsmodus wählt man sich eine Insel aus und muss möglichst schnell eine 5-Sterne-Wertung für die Insel bekommen. Das geschieht aber unter erschwerten Bedingungen, die je nach Insel variieren.

Man sollte das Spiel erstmal mit der Hauptkampagne starten. Dort startet man auf einer Insel, auf der schon ein paar grundlegende Gebäude stehen. Es wird erklärt wie man Gebäude und Infrastruktur baut und miteinander verbindet, Dinosaurier züchtet und Aufträge annimmt. Das ist relativ wenig Erklärung. Einige Hilfen bekommt man noch, wenn man bestimmte Gebäude das erste Mal baut oder nutzt. Ein paar ausführlichere Einführungen und Tutorials hätten dem Spiel nicht geschadet. Wenn man mit solchen Spielen vertraut ist, findet man das meiste dennoch leicht heraus. Das Menü des Spiels selbst funktioniert gut und das ganze Spiel steuert sich auf Switch sehr gut. Das ist bei solchen Aufbauspielen auf Konsolen nicht immer selbstverständlich.

Nach der kurzen Einführung ist man größtenteils sich selbst überlassen. Anfangs muss man herausfinden wie man so einen Park aufbaut und verwaltet. Wobei Aufbau bei diesem Spiel nicht der größte Teil ist, denn die Inseln sind oft klein und bieten wenig Bauplatz. Ziel ist es die Inselwertung höher zu bekommen, um bestimmte Dinge freizuschalten. Die Inselwertung besteht aus der Anlagenwertung und der Dinosaurierwertung. Um die Dinosaurierwertung zu verbessern, benötigt man Vielfalt bei den Dinosauriern und sie müssen sich wohlfühlen. Es reicht also nicht einfach nur seinen Lieblingsdino zu züchten. Das Wohlbefinden steigert man durch ausreichend große Gehege, die passende Landschaft, ausreichend Futter und genug Gefährten der gleichen Art. Die Anlagenwertung sagt aus wie gut der Park für die Besucher ist. Das ergibt sich daraus, wie gut die Sichtbarkeit der Dinosaurier ist, wie sicher der Park ist und ob er genug Kapazität und Einkaufs- sowie Verpflegungsmöglichkeiten für die Besucher bietet.

Anfangs ist man noch recht eingeschränkt was die Möglichkeiten der Parkgestaltung und der Dinosaurierzucht betrifft. Um weitere Dinosaurier züchten zu können, muss man Expeditionsteams aussenden um Fossilien zu finden. Diese kann man anschließend im Fossilienzentrum analysieren lassen. Hat man mindestens 50% des Genoms, kann man den Dinosaurier züchten. Je mehr Erbgut man hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus dem Zuchtversuch auch was wird. Das ist auch wichtig, denn Dinosaurier züchten ist nicht günstig und eine Menge Fehlschläge kann man sich nicht leisten. In einer Forschungsstation kann man Forscher an neuen Gebäuden, Modifikationen für Dinosaurier und Heilmittel für bestimmte Krankheiten forschen. Mit diesen Gebäuden schaltet man sich also weitere Möglichkeiten frei.

Man kann allerdings nicht alles schon auf seiner ersten Insel erforschen. Vieles erhält man erst, wenn man mehrere Expeditionszentren oder Forschungsstationen hat. Von denen kann man nur eins je Insel bauen, daher ist es wichtig neue Inseln freizuschalten. Das macht man ebenfalls indem man bestimmte Sternewertungen auf den bereits spielbaren Inseln erreicht. Hat man bereits mehrere Inseln freigeschaltet, kann man jederzeit zwischen den Inseln hin- und herwechseln. Auch der aktuelle Status der Insel wird beim Wechsel gespeichert. So kann man später mit neuen Gebäuden und Dinosauriern auf bereits gespielten Inseln die Wertungen noch weiter erhöhen.

Neben der Erforschung und Expedition und dem Aufbau der Insel muss man sich auch noch darum kümmern, dass auf der Insel nichts schiefläuft. Falls doch mal etwas passiert, gibt es Rangerstationen und das ACU-Zentrum. Die Rangerteams reparieren z.B. kaputte Zäune und Gebäude, füllen die Futterstationen der Dinosaurier auf und heilen kranke Dinosaurier. Unzufriedene Dinosaurier zerstören gerne Zäune und brechen aus. Falls das passiert, braucht man das ACU-Zentrum. Das Zentrum ist mit einem Helikopter ausgestattet, der Dinosaurier betäuben kann und einem Transportteam, dass betäubte Dinosaurier transportieren oder verkaufen kann. Außerdem bieten diese beiden Stationen dem Spieler näher an die Dinos heranzukommen. Man kann die Rangerfahrzeuge und den Helikopter selbst steuern und damit sehr nah an die Dinosaurier heran und z.B. Fotos machen oder selber die Aufgaben ausführen. Das ist für Fans von Dinosauriern ein tolles Feature. Manchmal leider auch ein nötiges Feature, da die Rangerfahrzeuge nicht immer zügig den Weg finden.

Dieses Feature leidet aber an schlechten Grafik auf Switch, vor allen Dingen im Handheldmodus. Die Menüs sind scharf und knackig, aber die Parkgrafik ist etwas verwaschen, unscharf und auch detailarm, wenn man näher an die Dinos heranfährt. Dafür läuft alles flüssig und stabil. Und das ist bei so einem Spiel wichtiger sicher wichtiger als hübsche Grafik, denn meistens bleibt man für den Überblick eh weit herausgezoomt. Wer die Filme kennt, dem wird auch die Musik positiv auffallen. Ansonsten ist die Sound- und Musikuntermalung angenehm dezent.

Was dem Spiel leider noch fehlt ist eine Einstellung für die Spielgeschwindigkeit und Pause. Manchmal hat man nicht viel zu tun und wartet nur darauf, dass genug Geld reinkommt, damit man das nächste Gebäude bauen kann. Manchmal hat man genug Geld um viel zu bauen, wird aber unterbrochen, weil gerade irgendetwas anderes die Aufmerksamkeit erfordert, wie ein herannahender Sturm, der ein paar Gebäude zerstört. Meisten ist das Spiel eher recht gemächlich und man muss selten hektisch werden. Oft schickt man nur alle paar Minuten eine Expedition los und analysiert die zurückgebrachten Fossilien.

Alles in allem hat das Spiel viel zu bieten. Für Aufbaufans, die Dinosaurier mögen und/oder die Jurassic Filme, ist das Spiel meiner Meinung nach ein Muss. Aber auch wer kein besonderer Dinosaurierfan ist, kann ruhig mal einen Blick wagen. Auch ohne den Fanservice bleibt es ein gutes Aufbauspiel, dass kleinere Schwächen hat, aber dennoch Spaß macht.

Vielen Dank an Frontier Developments für die Bereitstellung des Testmusters. Getestet auf Nintendo Switch.