Fallout 76 – Revisited #6: Weihnachten in Appalachia

Es wird festlich in Appalachia. Die ehemaligen Vault-Bewohner dekorieren ihre C.A.M.P.s mit abgestürzten Nikoläusen, Schneemännern und sogar einer funktionierenden Schneekanone aus dem Atomic Shop. Währenddessen verbreiten Santatrons mehr oder weniger frohe Grußbotschaften und lamentieren über die viel zu lange Liste der ungezogenen Kinder. Und wer sein trautes Heim verlässt, der hört schon bald Glöckchen klingeln, denn die legendären Verbrannten haben ihre feinsten Weihnachtsoutfits angezogen und hinterlassen nach ihrem Ableben Geschenke.

Ich habe mittlerweile die Questreihe einer abgestürzten Astronautin abgeschlossen, deren Notsignal ich empfangen hatte. Ich las sie im Sumpf auf, versorgte sie und lud sie in mein C.A.M.P. ein von wo aus sie mich auf eine Rundreise durch ganz Appalachia geschickt hat. Wir deckten ein geheimes Regierungsprojekt auf und stellten das, was von den ehemaligen Drahtziehern noch übrig war, zur Rede. Am Ende beschloss sie, als Verbündete und in meinem Zuhause zu bleiben. Da ich mit ihrer Aufgabe nun fertig bin, versuche ich gerade einem Funker zu helfen. Doch leider ist der gute Herr noch etwas zögerlich damit, mich mit Aufgaben zu versorgen.

Als ich diese Reihe vor rund sechs Wochen begonnen habe und mir auf dem PC einen neuen Charakter erstellt habe, hatte ich nicht gedacht, wie viel Zeit ich in Fallout 76 verbringen würde. Mittlerweile sind es mehr als 100 Stunden geworden und das, obwohl ich zuvor schon ausgiebig die PS4 Version gespielt hatte. Mittlerweile habe ich Level 111 erreicht, die Hauptquest bis auf den letzten Schritt abgeschlossen, die Wastelanders- und die Steel Dawn-Kampagnen abgeschlossen und sogar meine erste tägliche Operation erfolgreich beendet. Und auch, wenn ich die Karte nun komplett aufgedeckt und viele, viele Quests gelöst habe, so stoße ich bei dem Erledigen meiner täglichen Aufgaben immer wieder auf Dinge und Stories, die ich bislang noch nicht kannte.

Besonders viel Spaß machen mir zur Zeit Events, denn es kommt nicht selten vor, dass andere Spieler hinzukommen. Vor ein paar Tagen habe ich einen ganzen Nachmittag lang damit verbracht, mit einem anderen Spieler Kraftwerke neu zu starten, Bots auf ihrer Patrouille zu begleiten, Teekessel vor Ungeziefer zu beschützen, illegale Demonstrationen aufzulösen und Wolfsrudel zu jagen. Und das völlig ohne den Sprachchat zu nutzen (meist ist man auf den europäischen Servern nämlich bunt gemischt mit Spielern aus allerlei Ländern). Wir haben uns nur über die Emotes verständigt und es war ein richtig schönes Multiplayererlebnis.

Ich habe auch weiterhin Spaß mit Fallout 76 und werde mit Sicherheit noch sehr viele Stunden in Appalachia verbringen. Bethesda hat sich die Kritik zum Launch, die zum Teil durchaus berechtigt gewesen ist, wirklich zu Herzen genommen und das Spiel inzwischen so aufpoliert, dass es sich nicht mehr hinter anderen Teilen der Reihe verstecken muss. Ja, es ist anders, als Fallout 3, New Vegas oder Fallout 4. Aber das soll es auch sein und das tut diesem Ableger gut. Es wächst stetig weiter und hat eine treue Community aufgebaut. Besucht mich gerne mal in meinem C.A.M.P., ich habe immer eine warme Klingenkornsuppe auf dem Herd.