Super Monkey Ball Banana Blitz HD (Review)

Auf dem GameCube war Super Monkey Ball ein echter Überraschungshit für Sega und Amusement Vision, so dass es nur natürlich war, dass man zum Launch der Wii mit einem dritten Teil aufwartete. Die Bewegungssteuerung hat aber leider nicht jeden Monkey Ball-Spieler begeistert und so wurde es schon bald nach Banana Blitz still um die Marke. Auf den aktuellen Konsolen hat Sega Super Monkey Ball Banana Blitz jetzt neu auflegen lassen und eine klassische Analogstick-Steuerung integriert. Doch kann Super Monkey Ball Banana Blitz HD dazu beitragen, die Monkey Ball-Reihe zu revitalisieren?

Mit Super Monkey Ball Banana Blitz wurde die Spielstruktur der Reihe grundlegend überarbeitet und stärker auf ein Konsolen- denn ein Spielhallen-Publikum angepasst. Die Level in Banana Blitz sind in insgesamt zehn Welten zu jeweils acht Hauptlevels, einem Bonuslevel und einem Endgegnerlevel unterteilt. In der neunten und zehnten Welt, die in Tradition des Wii-Originals als Post-Game-Inhalte zu verstehen sind, gibt es statt eines Endgegnerlevels ein weiteres normales Level. Dieser Struktur-Umbau, zusammen mit dem Umstand, dass man grundsätzlich unendlich viele Continues hat, sorgt dafür, dass die enormen Drucksituationen besonders des ersten Monkey Ball-Teils, mit nur zwei Leben bis zu sechzig Level am Stück absolvieren zu müssen, in Banana Blitz nicht mehr vorkommen. Im Gegensatz zum Wii-Original ist es nicht einmal mehr notwendig, die einzelnen Welten ohne Continue abzuschließen, um die beiden letzten Welten freizuschalten. Achievement-Jäger werden hingegen dennoch ins Schwitzen geraten, denn Achievements – sowie innerhalb des Spiels Abzeichen – erhält man schon dafür, dass man eine Welt ohne Game Over abschließt. Dafür bedarf es auf jeden Fall einer Menge Geduld.

Die Steuerung des Spiels ist in der HD-Version sehr eng an die Steuerung der GameCube-Spiele angelehnt, wenngleich die Genauigkeit der ersten beiden Spiele nicht ganz erreicht wird. Aiai und Co. beschleunigen dafür etwas zu stark, wenn man den Analogstick nur ein bisschen einschlägt. Das Leveldesign berücksichtigt zwar die Bewegungssteuerung des Wii-Originals, indem Wege deutlich breiter sind als in früheren Monkey Ball-Spielen, dennoch ist Banana Blitz selbst mit Analogsticksteuerung immernoch erstaunlich anspruchsvoll. Leider liegt das aber auch daran, dass es einige Designelemente gibt, die nur sehr schwer zu kontrollieren sind und für die meisten Spieler schlicht wie Zufallselemente wirken dürften.

Grundsätzlich ist das Leveldesign sehr gut und motivierend, allerdings muss man die Endgegner hiervon ausnehmen. Die Endgegnerkämpfe fluktuieren wild im Schwierigkeitsgrad und die Kamera ist auf Kämpfe nicht gut ausgerichtet. Normalerweise folgt die Kamera dem Affen, wenn dieser sich durch die Spielwelt bewegt mit einer dezenten Verzögerung und das ist an sich auch optimal. Aber bei Endgegnerkämpfen muss man auch den Endgegner im Blick haben. Aus diesem Grund gibt es in Banana Blitz eine abweichende Kamera bei Endgegnerkämpfen, die eine Kameraperspektive auf den Endgegner bevorzugt. Leider führt das gelegentlich zu sehr unübersichtlichen Situationen. Die Angriffsmuster der Endgegner und die Angriffe selbst sind außerdem so gestaltet, dass man sehr leicht ein Leben verliert, nur weil man den Endgegner noch nicht kennt. Super Monkey Ball Banana Blitz würde auf jeden Fall deutlich davon profitieren, wenn es keine Endgegner gäbe.

In Sachen Präsentation kann Banana Blitz auch heute noch überzeugen, was sicherlich stark an dem simplen Comicstil liegt, den die Entwickler für das Spiel gewählt haben. In Anbetracht des Spielkonzepts ist eine stabile hohe Framerate aber ohnehin viel wichtiger als die Ästhetik des Spiels und zum Glück läuft Banana Blitz – jedenfalls auf der Xbox One, auf der ich das Spiel getestet habe – absolut rund. Kurioserweise wurde für die HD-Fassung des Spiels ein neuer Soundtrack aufgenommen, der etwas chaotisch ist, aber damit im Grunde genommen sehr gut zu Super Monkey Ball passt.

Insgesamt ist Super Monkey Ball Banana Blitz ein guter Port eines guten Monkey Ball-Spiels, der aber die Schwächen des Originals erbt und für Kenner des Originals zu wenig neues bietet, als dass ein erneuter Kauf gerechtfertigt wäre. Es sei denn, natürlich, man möchte gerne die letzten beiden Welten des Spiels spielen und war auf der Wii nicht bereit, die vielen Stunden des Trainings zu investieren, um die ersten acht Welten ohne Game Over abzuschließen.