Metroid Prime 4: Beyond (Gamescom-Preview)

So lange haben Fans von Nintendos US-Entwickler Retro Studios noch nie auf ein neues Spiel der Texaner warten müssen: Mehr als zehn Jahre nach Donkey Kong Country Tropical Freeze nähert sich Metroid Prime 4 nun endlich der Fertigstellung und stellt gleichsam eine Rückkehr zu Retros Wurzeln dar. Das erste Metroid Prime war nämlich das erste Spiel, das das Team veröffentlicht, und damit für einiges an Aufsehen gesorgt hat. Auf der Gamescom war Metroid Prime 4, das planmäßig noch dieses Jahr erscheinen soll, spielbar.

Die Gamescom-Demo beginnt, für die Metroid-Serie ungewohnt, mit einer actionreichen Weltraum-Flugsequenz, die allerdings nur in Videoform gezeigt wird. Samus Aran selbst ist in der Demo wie gewohnt nur zu Fuß und als Morphball unterwegs. Allem Anschein nach handelt es sich bei dem Demo-Areal um ein sehr frühes Areal des Spiels, denn Samus startet ohne Energiecontainer und mit einem überschaubaren Satz an Fähigkeiten. Obwohl im finalen Spiele eine recht große Auswahl an Steuerungsoptionen angeboten werden soll, konnte die Gamescom-Demo nur im Maus-Modus gespielt werden. Hierbei wird der Linke Joycon wie gewohnt in der linken Hand gehalten, wohingegen der rechte Joycon wie eine Maus über eine glatte Oberfläche gezogen wird und so erlaubt, präzise zu zielen.

Das klassische Metroidvania-Leveldesign ist in der Demo zu Metroid Prime 4 leider nicht demonstriert worden, auch die Psi-Fähigkeiten, die im vergangenen Jahr als wesentliches Element von Metroid Prime 4 vorgestellt wurden, gab es hier nicht auszuprobieren. Im Mittelpunkt stand stattdessen das Kampfsystem und das Zusammenspiel mit der neuen Maussteuerung. Trotz der Möglichkeit, mit der Maus frei zu zielen, kann man weiterhin seine Gegner und auch andere Levelobjekte anvisieren, so dass die Kamera auf das Zielobjekt fokussiert bleibt und man mit der Maus nur noch die Feinsteuerung übernimmt.

Die Kämpfe in der Demo erinnern von der Dynamik her an Metroid Prime: Federation Force, sind also meinem Eindruck nach etwas zügiger als in den ersten drei Metroid Prime-Spielen, ohne sich aber allzu weit davon zu entfernen. Der Scan-Visor wurde in der Demo vor allem dazu genutzt, sich mit Mechanismen, mit denen man interagiert, vertraut zu machen. So gab es beispielsweise eine Tür, die man anvisieren und anschließend die leuchtenden Punkte, die rings um die Tür angebracht sind, anschießen muss, um sie zu öffnen. Rätsel oder Platforming-Sektionen mit dem Morph-Ball gab es hier nicht.

Technisch ist Metroid Prime 4 meinem Eindruck von der Demo nach sauber und flüssig. Der Umstand, dass die gezeigte Nintendo Switch 2 Edition nur ein Remaster der zeitgleich erscheinenden Nintendo Switch-Version ist, hat sich in meinen Augen nicht erkennbar nachteilig auf die Präsentation ausgewirkt. Im finalen Spiel soll es planmäßig eine Wahl zwischen einem Performance- und einem Qualitätsmodus geben wobei der Performance-Modus mit 120 Bildern in der Sekunde laufen soll. Da ich 60 und 120 Bilder in der Sekunde nicht zuverlässig unterscheiden kann, kann ich aber nicht sagen, in welcher der beiden Konfigurationen die Gamescom-Demo lief.

Die Gamescom-Demo zu Metroid Prime 4 eine gute Demonstration des Maus-Modus der Switch 2 und zeigt, dass die grundlegenden Mechaniken in Metroid Prime 4 gut umgesetzt sind. Über das Leveldesign, mit dem ein Metroidvania steht und fällt, kann ich anhand der Demo allerdings noch keine Prognose wagen. Erscheinen soll Metroid Prime 4, so haben die Nintendo-Mitarbeiter vor Ort noch einmal ausdrücklich betont, noch dieses Jahr. Wann genau, das werden wir dann wohl in den nächsten Wochen erfahren.