Kimono Cats (Review)

Kimono Cats ist bereits seit einer Weile auf Applegeräten verfügbar und erscheint am 14. August auch auf Steam und Nintendo Switch. Ich habe mir die Konsolenversion des Gelegenheitsspiels mit Katzen und Festivalminispielen einmal genauer angeschaut.

Straßenfestival in Kyoto

Nachdem ich aus anfangs vier Katzen meine Begleitung und mich selbst ausgewählt habe, geht die Reise los. Katze Miaow möchte den Tag mit mir verbringen, ich habe aber schon Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Also versuche ich, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Das Festival auf der Straße Kyotos eignet sich dazu, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen und auch noch Geld und Dekorationen für mein Dorf zu erspielen. Dort können wir dann bestimmt gemeinsam leben!

Wie bereits der Titel des Spiels und das Setting andeuten, legt Kimono Cats einen starken Fokus auf ein traditionell japanisches Festivalfeeling. Essensstände reihen sich an Stände mit Spielen. Es gibt Dango, Masken und Goldfische. Leider verbergen sich auch Banditen und Geister zwischen den Ständen und so manche Teigtasche enthält eine eher fragwürdige Füllung.

Die möglichen Minispiele und Gerichte schweben in Blasenform über meiner Begleitung und mir. Mit Wurfpfeilen lasse ich sie platzen, die ich wahlweiswe per Touchscreen oder Knopfdruck einsetze.

Die Wurfpfeile fühlen sich dabei sehr nach Smartphonspiel an. Ich habe eine begrenzte Anzahl an Pfeilen. Theoretisch erhalte ich als täglichen “Anmeldebonus” Pfeile, allerdings hat das bei mir lediglich am ersten Tag funktioniert. Am zweiten Tag hatte ich das Spiel über Nacht nicht beendet und keinen Bonus erhalten. Am dritten Tag hatte ich keine Pfeile, als ich Kimono Cats gestartet habe, und das zugehörige Textfenster klebte vor dem Tagesbonusfenster und ließ sich nicht schließen. Beim erneuten Laden des Spiels war der Bonus verschwunden.

Glücklicherweise bin ich aber nicht auf die Bonuspfeile angewiesen. Stattdessen kann ich auch mit dem Metalldetektor in meinem Dorf nach Wurfpfeilen suchen. Das ist allerdings sehr langwierig. Zudem finde ich neben Pfeilen auch Kleingeld und Müll. In einem Smartphonespiel mag es noch halbwegs funktionieren, Fleißaufgaben durchzuführen, nur um weiterspielen zu können, auf meiner Konsole möchte ich das allerdings nicht.

Screenshot aus Kimono Cats. Die Straße ist von Sonnenblumen umgeben. Über den beiden Katzen schweben Blasen mit Objekten. Die anthropomorphen Katzen werden von zwei auf vier Beinen laufenden Katzen begleitet.
Ein stetiger Fluss an Belohnungen

Kimono Cats ist in (derzeit) 18 Level eingeteilt. Mein Levelfortschritt hängt dabei von Gold ab, während ich den Beziehungswert mit Minispielen, Accessoires und Lebensmitteln steigere. 

Doch wo Level dauerhafte Fortschritte in Form einer neuen Straßenumgebung und neuer Blasen bringen, setzt sich die Beziehungsleiste regelmäßig zurück. Das liegt vor allem daran, dass ich meine Begleitung eigentlich nur bespaße, um Belohnungen zu erhalten. Ist ihre Leiste zur Hälfte gefüllt, erhalte ich mit Glück Geld, manchmal aber auch nur Coupons, die ich am Glücksrad in Dörfern von Freunden einsetzen kann. Ist die Leiste komplett voll, erhalte ich ein Dekoobjekt für mein Dorf. Diese haben ein dreistufiges Seltenheitssystem, was bedeutet, dass ich sehr viele Objekte sehr oft erhalte, ehe ich neue Objekte finde.

Wie stark der Beziehungswert ansteigt, hängt teils von meiner Leistung in den Minispielen ab. Verschiedenes Essen, Schirme und Masken steigern die Beziehung auch ohne Minispiel, dafür aber in geringerem Maße. Es sei denn, Miaow mag die Maske nicht oder das Essen ist schlecht. Von den meisten Blasen gibt es eine gute und eine schlechte Variante, die in der Regel gut auf Anhieb erkennbar sind. Da sie sich jedoch alle durcheinander bewegen, kommt es trotzdem hin und wieder vor, dass ich die falsche Blase platzen lasse. Oder die Blase, die ich gerade zerstören wollte, löst sich plötzlich auf.

Beim Steigern der Beziehungsstufe ist mehrfach vorgekommen, dass sich die Leiste nicht mehr zurückgesetzt hat. Erst ein Abstecher ins Hauptmenü und von dort aus zurück ins Spiel hat dabei Abhilfe geschaffen.

In einem Dorfladen kann ich per Gatcha-System neue Dekoobjekte und neue Katzen erhalten. Bei ersterem gibt es leider keine Hinweise dazu, welchen Gegenstand ich bereits habe. Bei den insgesamt 26 verschiedenen Katzen kann ich aber zum Glück kein Design versehentlich doppelt kaufen.

Mein Dorf in Kimono Cats. Es stehen ein paar Objekte herum, darunter ein Piratenschiff. Ein Fluss und ein Hügel sind ebenfalls dabei.
Goldfische fangen

Die Minispiele in Kimono Cats sind eine Mischung aus Spielen, die sich mit Touchscreen besser spielen und solchen, die von den Controllerknöpfen profitieren. In den ersten zwei Stunden hatte ich auch noch Spaß daran, herauszufinden, welches Spiel in welche Kategorie gehört. Leider folgten auf diese zwei Stunden noch dreizehn weitere, ehe ich den Abspann sehen konnte.

Mit Fächermemory, Goldfischfangen, rhythmisches Trommeln, Wurfsternwerfen und mehr ist in der Theorie für Abwechslung gesorgt. Zudem kommen im Verlauf auch neue Minispiele hinzu. Allerdings tragen die Minispiele und das Blasenzerplatzen das Spiel nicht über die gesamte Spielzeit. Würde ich täglich meine Bonuswurfpfeile (bekommen und) aufbrauchen und darüber hinaus nur ein paar weitere Pfeile aus Blasen oder mit dem Metalldetektor sammeln, würde die Wiederholung vermutlich etwas weniger ins Gewicht fallen. Aber kurze Spielsessions und regelmäßige Pausen können auch nur begrenzt helfen, Ermüdungserscheinungen abzuschwächen.

Sehr spät kam ich auf die Idee, einfach keine Minispiele zu spielen, solange meine Begleitung sich diese nicht wünscht. Das macht das Spiel zwar nicht weniger repetitiv, nimmt es doch die Abwechslung zwischen den Pfeilwürfen weg, aber zumindest waren meine Fortschritte dann ein wenig schneller.

Mein liebstes Minispiel war eines, bei dem ich Taiyaki umdrehen musste. In Rastern fischförmigen Gebäcks schaut dabei eines in die andere Richtung als alle anderen. Das muss ich in mehreren Runden finden. Leider bekomme ich jedoch nicht mehr Punkte, wenn ich den Fisch möglichst schnell finde.

Reihen von Gebäck in Fischform. DIe meisten blicken nach links, eines in der obersten Reihe blickt jedoch nach rechts.
Ich habe etwas länger gebraucht, um den Screenshotknopf zu finden.
Fazit

Kyotos Straßen sind lang und bieten einen schier endlosen Fluss an immergleichen Ständen. Leider reicht die Anzahl an Minispielen nicht aus, damit sich Kimono Cats über die zu lange Laufzeit nicht repetitiv anfühlt. Zudem stört mich die künstliche Begrenzung der Wurfpfeile. Selbst die Belohnungen in Form von Dekoobjekten für das Dorf motivieren irgendwann nicht mehr, wenn ich dreimal hintereinander dasselbe Haus erhalte und nur noch selten etwas neues. Somit eignet sich Kimono Cats lediglich in kleinen Dosen.

Herzlichen Dank an RedDeer.Games für die Bereitstellung des Testmusters. Nintendo-Switch-Spiel getestet auf Nintendo Switch 2.