Swapshot (Review)

Artwork und Logo zu Swapshot

Normalerweise bin ich kein Freund davon, wenn ein Spiel in mir das Gefühl hinterlässt, es wäre so viel mehr drin gewesen. Und normalerweise bin ich auch kein Freund davon, die Kosten eines Spieles zu sehr in meine Bewertung einfließen zu lassen. Swapshot hingegen schafft es, eine seltene Ausnahme dieser beiden Regeln gleichzeitig zu sein. Der Puzzleplattformer ist kurz und kreativ und kostet lediglich einen schmalen Taler (oder etwas mehr, je nach Umrechnungskurs). Zugleich aber auch eher ein Spiel, von dem ich gerne weitaus mehr haben will, weil ich die kreativen Köpfe von den Naoka Studios gerne ausgereizt sehen würde. 

Kiste wechsel dich in Swapshot

Swapshot ist ein kleiner 2D-Puzzler, in dessen 35 Leveln unser räumliches Denken gefragt ist. Ganz im Stile von Portal, The Entropy Center oder The Swapper trägt unsere kleine Protagonistin eine ganz besondere Waffe mit sich: ein Teleportationsgerät. Mit dieser Hilfe sollen wir im jeweiligen Level herausfinden, wie wir den Ausgang öffnen und zur Tür gelangen können. Wir hüpfen daher auf den vereinzelten Plattformen herum, weichen tödlichen Stacheln aus und suchen den besten Spot, um auf herumliegende Kisten zu schießen. 

Jeder Schuss aus unserer Teleportationswaffe sorgt dafür, dass wir mit der getroffenen Kiste den Platz tauschen. Auf diese Weise bugsieren wir schieb- und ansonsten unbewegbare Kisten durch das Level. Mal ist es ein Schalter, den wir mit der Kiste beschweren müssen, dann stellt diese lediglich ein Hilfsmittel für höhere Sprünge dar. Doch egal, was unser Ziel ist, es steht auf jedem Bildschirm nur jeweils eine begrenzte Anzahl an Schüssen zur Verfügung.  Wir müssen daher gut planen, von wo wir die Kisten ins Visier nehmen wollen und ob unsere neue Position nach der Teleportation uns auch wirklich weiterhelfen kann.

Screenshot aus Swapshot

Kreative Ideen als Zeitvertreib

Diese Rätsel sind in der Regel auch sehr interessant, auch wenn meiner Ansicht nach gerade zu Beginn zu viele Level (und Achievements) für die Grundlagen gebraucht werden. Doch was das Konzept über den Verlauf der knappen Spielstunde herausgeholt hat, machte mir schon Spaß. Vor allem wenn es sehr um das richtige Timing geht, kann die Prämisse der Rätsel überzeugen. Es ist nur sehr schade, dass Swapshot im Grunde vorbei ist, sobald das Gefühl einkehrt, dass es nun richtig losgehen kann. Ich hätte gerne weitaus mehr davon sehen wollen, wohin das Konzept – egal ob gut oder schlecht – noch hätte führen können. 

Dazu kommt aber auch die traurige Wahrheit, dass abseits der cleveren Rätselmechanik sich das Spiel nicht “gut” anfühlt. Sprünge sind ein wenig unpräzise und langsam, das Timing für den korrekten Schuss kann daher zuweilen schwerfallen. Und sobald ich mich an das Gameplay “gewöhnen” konnte, war es auch schon wieder vorbei. Ärgerlich, aber wohl das Los, wenn man ein solches Zeitvertreib-Spiel testen darf.


Denn dies ist Swapshot eindeutig: ein kurzweiliger Zeitvertreib. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze und auch wenn ich dem potenziell spannenden Spiel nach dem Spiel ein wenig nachtrauere, kann Swapshot mit seinem kreativen Konzept punkten. Es ist nur schade, dass das Platforming selbst nicht so gut von der Hand ging. Ansonsten kann man nicht viel für den schmalen Taler falsch machen, wenn man das Genre mag. Aber bitte, Naoka Studios, macht auch größere Spiele – ihr habt es drauf!

Auf Xbox Series X hin und her teleportiert. Ein herzlicher Dank geht an eastasiasoft und Naoka Studios für die Bereitstellung des Mustercodes.