Little Corners (Review)

Ich finde Sticker toll, aber sie irgendwo aufkleben? Das ist mir zu permanent, denn was, wenn ich später feststelle, dass ich sie lieber woanders hätte? Im kleinen Dekorationsspiel Little Corners ist das jedoch kein Problem. Die digitalen Sticker kann ich jederzeit ablösen und woanders platzieren, beklebte Motive abspeichern und erneut anders bekleben.

Stickerbögen

Little Corners besteht aus acht kleinen Räumen, den namensgebenden Ecken. Jede Ecke besteht aus einem kleinen Diorama-Raum mit quadratischem Boden und zwei Wänden, ähnlich wie in My Tiny Room. Türen, Fenster, Möbel, Dekoobjekte und sogar Tiere sind Sticker, die ich völlig frei in der Ecke platzieren kann.

Dafür stehen mir pro Ecke unterschiedliche Stickerbögen zur Verfügung, die thematisch zum Raumkonzept passen. Dabei kann es sich um verfallene Ruinen und Hüttenküchen handeln, aber auch um ein Samuraizimmer mitsamt Tatamimatten.

Mit der Maus greife ich einen Sticker, bewege ihn auf das Zimmer und klebe ihn dort an die gewünschte Stelle. Passt mir der Ort oder der Sticker doch nicht, löse ich ihn problemlos ab und  platziere ihn an einer anderen Stelle oder bringe ihn wieder auf dem Stickerbogen unter.

Jeden Sticker habe ich dabei nur genauso oft, wie er auf den Stickerbögen vertreten ist. Irgendwie muss Meteor Pixel ja verhindern, dass ich alles komplett mit Katzen vollklebe.

Objekte wie Regale, Kisten oder Schränke sind in der Regel leer. Befüllen kann ich sie mit anderen Stickern, die sich passgenau in die Regalfächer oder an die Schubladen einfügen. Da die Sticker nicht einrasten, ist die perfekte Platzierung ein wenig knifflig. 

Zusätzlich kleben Sticker immer auf einer neuen Ebene. So klebe ich überhaupt erst die Deko in die Regale. Um die Reihenfolge zu ändern, nutze ich das Scrollrad. Das funktioniert sehr gut, auch wenn es mit jedem neuen Sticker ein wenig länger dauert, die richtige Ebene zu erreichen, wenn ich einen Sticker irgendwo mittendrin einkleben möchte. Aufwändig wird das allerdings nur, wenn ich die Raumaufteilung weitreichender ändern will und beispielsweise Sticker an den Wänden sich richtig überlappen sollen.

Beim Durchblättern der Stickerbögen überspringt das Spiel manchmal einzelne Seiten. Darüber hinaus sind mir beim Kleben allerdings keinerlei Probleme aufgefallen.

Screenshot Little Corners. Ein kleiner Raum mit Kamin, Hexenkessel und allerlei Büchern, Schriftrollen und Krimskrams auf Regalen, dem Tisch und in Kisten auf dem Boden.
Da ist wohl der Teppich ein wenig verrutscht, der die Luke im Boden verstecken sollte …
Bonusrätsel

Einen zusätzlichen Anreiz, bestimmte Kombinationen von Stickern auszuprobieren, bieten drei Rätsel pro Ecke. Diese schalten drei versteckte Sticker pro Ecke frei. Jedes Rätsel enthält dabei einen kurze, kryptische Beschreibung. Während manche Aufgaben selbsterklärend sind, musste ich bei einigen ein wenig nachdenken und ausprobieren.

Allerdings hatte ich auch Probleme damit, mir drei verschiedene Rätsel zu merken, wenn ich nicht gleich wusste, welche Sticker ich dafür zusammen benutzen wollte. In der Auswahl der Ecken kann ich jederzeit nachschauen, wie der Rätseltext lautet, beim Kleben selbst habe ich jedoch keine Möglichkeit gefunden, noch einmal nachzuschauen.

Dadurch, dass ich Sticker rückstandslos entfernen kann, kann ich die Rätsel sogar lösen, wenn ich das Motiv gar nicht benutzen möchte. Alternativ habe ich aber auch die Möglichkeit, Ecken abzuspeichern und später noch einmal weiterzukleben.

Eine halb eingerichtete RUine mit einem Skelett mit rostigem Helm und zwei Eichhörnchen.
Das Skeletträtsel hatte ich gelöst, aber mir gefiel es so besser.
Klebespaß

Der meiste Spaß besteht in Little Corners allerdings in der freien Platzierung der Sticker. Es gibt viele unterschiedliche Objekte und kleine Details. So kann ich viel ausprobieren und mich inspirieren lassen. Gleichzeitig habe ich durch die acht Ecken auch jeweils ein Oberthema vorgegeben, so dass ich nicht komplett ohne Schubser in eine Richtung dastehe. 

Tatsächlich hatte ich sogar sehr viel Freude daran, Sticker anders zu platzieren, als sie eigentlich gedacht waren. So ein Regalfach passt auch richtig gut an die Wand, oder nicht?

Außerdem eignen sich die kleinen Sticker sehr gut dazu, eigene Wimmelbilder zu gestalten. Ich habe nicht nur Mäuse unter Tischen und in Regalen versteckt.

Hüttenküche mit großem Ofen. An der Wand sind Regalfächer ohne Regal.
Alles ganz normal hier
Fazit

Little Corners ist ein kreatives Designspiel mit vielen kleinen Stickern und noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Die abwechslungsreichen Thematiken der verschiedenen Ecken bieten ausreichend Anhaltspunkte, um eine Designrichtung verfolgen zu können, während die Stickerauswahl dabei viel Freiheit bietet. Die kleinen Rätsel bieten zusätzlichen Anreiz, verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten auszuprobieren und helfen zusätzlich dabei, weitere Klebeideen zu entwickeln. Einzig die präzise Platzierung von Stickern ist ein wenig knifflig. Doch da sich Sticker auch wieder ablösen lassen, um die Position zu korrigieren, fällt das kaum ins Gewicht.

Herzlichen Dank an Secret Sauce für die Bereitstellung des Testmusters. Geklebt auf PC via Steam.