
Einrichten und dekorieren kann entspannend sein. Besonders digital als Spiel, wenn keine kiloschweren, wackeligen Schränke verschoben werden wollen. Wenn dann noch eine Katze dazukommt, umso besser. Entsprechend habe ich kürzlich für einen ersten Eindruck zehn kleine Räume im Zen-Puzzlespiel My Tiny Room eingerichtet.
Küche, Schlafzimmer, Badezimmer
Auf den ersten Blick erinnert My Tiny Room an die Dioramen in Blender, die nach dem Donut als Einstieg in das 3D-Modellierprogramm empfohlen werden. Kleine quadratische Räume mit zumeist einem Fenster und putzigen Möbeln und Dekorationen. Natürlich modelliere ich hier nicht selbst, sondern konzentriere mich völlig auf das Einrichten. Anschließend kann ich mit verschiedenen Lichteffekten die Tageszeit bestimmen oder für buntes Licht sorgen.
Jedes Level besteht aus einem zunächst leeren Raum, den ich mit einer passenden Sammlung aus Möbeln, Dekoobjekten und – besonders wichtig – einer Katze bestücke. Die Platzierung ist dabei sehr frei, eingeschränkt nur durch den Platz und die Funktion des Objekts. Wir wollen schließlich keine Platzdeckchen auf den Boden legen.
Jeweils drei Objekte tauchen in einer Leiste auf, damit ich sie in den Raum ziehen kann. Da ich so nie alle Möbel auf einmal kenne, passe ich regelmäßig die Platzierung von Küchenschränken oder Betten an, um wieder Platz zu schaffen.
Darüber hinaus ist das Einrichten einfach. Die Mehrheit der Objekte ist gut erkennbar, und gibt es doch einmal Zweifelsfälle, verrät mir ein rotes Blinken eine falsche Platzierung. Der Effekt ist zwar nicht besonders deutlich, aber gut genug sichtbar. Darüber hinaus platziere ich Objekte auf den passenden Oberflächen sehr frei. Pflanzen kann ich zudem häufig auch auf den Boden oder auf ein Möbelstück stellen.
Die Räume selbst scheinen völlig unabhängig voneinander zu sein. Es gibt keine Geschichte, die sie verknüpfen würde. Lediglich dieselbe Katze bringe ich in jedem Raum unter. Einzelne andere Objekte wiederholen sich, aber ohne den Eindruck zu erwecken, beispielsweise bei einem Umzug mitgenommen worden zu sein.

Tische, Stühle, Teller
Objekte drehe ich frei in horizontaler Ausrichtung. Den Kühlschrank parallel zur Wand oder mehrere Küchenschränke bündig aufzustellen, benötigt dadurch ein klein wenig Feinarbeit, funktioniert aber einwandfrei. Wandobjekte hänge ich in der Höhe frei auf, allerdings ist es hier ein wenig schwieriger, Regalbretter nicht halb in der Wand verschwinden zu lassen.
Häufig platziere ich in My Tiny Room zuerst einen Tisch und erst danach die zugehörigen Stühle. Zwar steht mir auch frei, sie weiter entfernt vom Tisch aufzustellen, doch wenn ich einen Stuhl hinter einem Tisch aufstellen möchte, muss ich jedes Mal zuerst den Tisch auf die Seite räumen. Um die Räume etwas belebter wirken zu lassen, stelle ich sie dann aber gern etwas schräg auf.
Stehen weitere Objekte auf einem Möbelstück, kann ich alle gemeinsam bewegen, indem ich das unterste Objekt anklicke.

Um Platz zu sparen, habe ich auch vereinzelt Schüsseln oder Teller aufeinandergestapelt oder Obst in Kisten gesteckt. Leider funktioniert das Stapeln von Geschirr fast gar nicht, stattdessen hängen die Objekte dann ineinander. Dinge in Kisten oder auf Badewannenrändern dagegen nehmen etwas mehr Raum ein und stehen bisweilen in der Luft statt auf einem anderen Gegenstand.
Oft ist auch ein wenig Spielraum bei der Platzierung gegeben. Einige Objekte überlappen sich deutlich, ohne als falsch platziert zu gelten. Auch am Rand der Zimmer ist häufig noch etwas Platz, um Möbel über die Kante hinausragen zu lassen.
Habe ich ein Zimmer abgeschlossen, kann ich eigentlich per Leertaste das nächste Level beginnen. Bei mir hat das jedoch noch nicht funktioniert, doch durch einen entsprechende Taste auf dem Bildschirm lässt sich das nächste Level ebenfalls starten.

Zwischenfazit
Bisher scheint My Tiny Room sehr einfach zu sein. Die Puzzleaspekte stehen eher im Hintergrund, da zumeist klar ersichtlich ist, wo ich Objekte platzieren kann. Auch ist der Platz nicht so knapp, dass ich aktiv nach Einsparmöglichkeiten suchen müsste. Aber das Arrangieren selbst ist sehr entspannend bis auf kleine holprige Momente gerade bei Wandobjekten. Außerdem hatte ich viel Spaß damit, die Katze an unterschiedlichen Stellen unterzubringen. Anspruchsvolle Rätsel erwarte ich im Spiel nicht, aber da ich die kleinen Zimmer gern eingerichtet habe, bin ich auch auf den Rest gespannt.
Herzlichen Dank an Lazy Turtle Games für die Bereitstellung des Previewcodes. Eingerichtet auf PC via Steam.