Ich habe ein neues Wort gelernt: Kotenok (котёнок). Das ist russisch und bedeutet Kätzchen. Ohne Zweifel das wichtigste Wort, das ich in einer Fremdsprache lernen kann.
Gelernt habe ich das Wort beim Spielen des gleichnamigen 2D-Platformers, den ich für euch testen durfte. Immerhin spiele ich gern Hüpfspiele mit Katzen.
Kätzchen im Wäldchen
Das titelgebende Kätzchen hat sich im Wald verirrt und nun ist es meine Aufgabe, es durch 50 Level sicher nach Hause zu führen. Die Rahmenhandlung spielt sich allerdings rein im Store-Beschreibungstext ab, in Kotenok selbst erlebe ich ausschließlich die Waldlevel. Letztlich ist die Story als Spielanreiz nicht wirklich notwendig, aber es ist dennoch ein wenig schade, dass ich nach dem Abschluss des letzten Levels unzeremoniell im Hauptmenü lande.
Die 50 Level spielen sich alle im selben Wald ab, wodurch sie optisch auf Dauer etwas eintönig werden, obwohl ich nur knapp mehr als eine Stunde gebraucht habe, um alle Level abzuschließen. Besonders auffällig sind dabei die komplett braunen Wände, bei denen große, einfarbige Flächen nicht durch kleine Details aufgelockert werden. Zugleich gibt es jedoch auch ein paar Plattformen und Gegner, die nicht Teil des begehbaren Levels sind und dadurch eher verwirren statt optisch zu bereichern.
Einige Level bieten Sammelgegenstände als zusätzliche Herausforderung, die ich mir anschließend im Menü anschauen kann. Dabei reicht es, einen Gegenstand einmal zu berühren, damit er als gesammelt gilt. Selbst wenn das Kätzchen direkt danach in Stacheln hüpft und wieder am Levelanfang beginnt.

Kisten schieben
Das Kätzchen in Kotenok beherrscht einen Doppelsprung und ist stark genug, Kisten zu verschieben. So kann ich von Boden zu Boden springen, häufig zwischen Stacheln hindurch, aber auch neue Plattformen erschaffen. Schiebt das Kätzchen Kisten über eine Kante, fallen diese dabei im Bogen hinab. So entsteht teilweise ein leichter Rätselanteil in den Levels, ohne so komplex zu werden, dass das Rätseln den Levelfortschritt verlangsamen würde. Interessanterweise sind nicht nur die Gegner immun dagegen, durch Kisten weggeschoben zu werden. Landet eine Kiste auf dem Katzenköpfchen, rutscht sie einfach weiter.
Die Stellen, an denen ich in Kotenok viele Versuche in einzelne Level gesteckt habe, sind vorwiegend präzise Sprungpassagen zwischen Stacheln. Allgemein geht das einzelne und doppelte Springen gut von der Hand, auch wenn die geforderten Sprünge präziser werden. Schwierig wird es allerdings dann, wenn ich das Kätzchen mit Doppelsprüngen zwischen Stacheln am Boden und Stacheln an der Decke befördern muss. Häufig bin ich gerade noch in die äußersten Deckenstachel gesprungen und fix wieder am Levelanfang gelandet. Das sind einzelne Ausnahmen, aber leider fühlt sich die Steuerung dann nicht immer so präzise an, wie der Levelaufbau vorgibt.

Neben Kisten und Stacheln bietet Kotenok Trampoline und bewegliche Plattformen in Form von Pilzen und Baumstämmen. Diese fügen sich optisch gut in das Waldsetting ein. Eines meiner liebsten Level verbindet Pilze und fallende Baumstämme miteinander. Die meisten anderen Level gehen in der Wahrnehmung leider ineinander über.
Die Gegner sind Krabben, die in begrenzten Bereichen seitwärts laufen. Das Kätzchen kann sie mit einem Sprung besiegen. Bei Sprüngen aus großer Höhe funktioniert das nicht immer ganz zuverlässig.
Die Level nehmen in ihrer Komplexität allmählich zu und führen neue Mechaniken behutsam ein. Allerdings empfand ich die Schwierigkeitskurve bei den letzten Level als sinkend, weshalb ich überrascht war, als ich auf einmal das letzte Level schon geschafft hatte.

Fazit
Kotenok ist ein niedlicher 2D-Platformer mit einigen präzisen Sprüngen, dessen Level leider zu monoton sind. Durch gleiche Optik und ähnliche Sprungpassagen gibt es nur einzelne Level, die auch nach dem Spielen im Gedächtnis bleiben. Das Platforming selbst geht zumeist gut von der Hand. Die Umsetzung der Schiebekisten ist interessant, während die meisten Levelelemente wie die Pilze nicht besonders überraschen. Für rund eine Stunde war ich gut unterhalten, aber für eine grüne Ampel reicht es doch nicht ganz.

Herzlichen Dank an Eastasiasoft für die Bereitstellung des Testmusters. Nintendo-Switch-Spiel auf Nintendo Switch 2 gespielt.